So gelingt der Girokontoumzug
Seit dem 18. September 2016 haben es Kunden deutlich einfacher ein Girokonto zu wechseln, denn die Banken müssen ihre Kunden dann beim Wechsel unterstützen. Ein aktueller Fall eines Mandanten zeigte mir, dass beim Girokontoumzug trotz des neues Gesetzes noch längst nicht alles reibungslos klappt. Doch gehen wir noch einen Schritt zurück – Warum sollten Sie überhaupt Ihr Konto wechseln?
Da ein Wechsel stets mit Mühe und Arbeit verbunden ist, rate ich nicht standardmäßig dazu. Solange Ihre Bank ein einigermaßen faires Gebührenmodell anbietet, würde ich unter dem Motto „Niemals ein funktionierendes System berühren (Never touch a running system)“ das Konto bestehen lassen. Gebühren bis 60 Euro pro Jahr (5 Euro im Monat) erscheinen mir angemessen.
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Doch es gibt Fälle, da drängt sich ein Konto-Umzug geradezu auf. Ein Ortswechsel oder eine „unverschämte“ Gebührenerhöhung können solche Gründe sein. Wer sowieso wechseln möchte, der sollte auch Direktbanken nicht außer Acht lassen. Diese bieten oft günstigere Konditionen an und stehen einer Hausbank in keiner Weise nach. Lediglich Bareinzahlungen sind oft schwieriger.
Was ist neu für Bank-Wechsler?
Die neue Bank kann nun bei der alten Bank alle Daten erfragen, die für die Benachrichtigung der Zahlungspartner wichtig sind. Die abgebende Bank muss dem neuen Institut eine Liste der Lastschriften, Daueraufträge sowie der regelmäßigen Ein- und Ausgänge der letzten 13 Monate übermitteln. Die neue Bank muss dann Zahlungspartner, wie Vermieter, Energieunternehmen aber auch Vereine benachrichtigen. Für diesen Prozess gibt es Fristen: Bei der neuen Bank unterzeichnet der Kunde ein sogenanntes Ermächtigungsformular, dieses muss die neue Bank binnen zwei Tagen an die alte senden. Diese muss dann in fünf Arbeitstagen die besagte Liste übermitteln.
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Dies war in dem Fall meines Mandanten das Problem. Er wartet nun seit über vier Wochen auf die Rückmeldung der alten Bank.
Mein Tipp
Wenn Sie wechseln, dann richtig. Suchen Sie sich eine gute Direktbank. Prüfen Sie nicht nur die monatlichen Kosten, sondern auch die Gebühren für Scheck- und Kreditkarte, Dispozinshöhe und Kosten für den beleghaften Überweisungseingang.
Lassen Sie altes und neues Konto ein Vierteljahr parallel laufen – falls doch etwas beim Wechsel schief läuft. So vermeiden Sie die Kosten für Rückbuchungen.
Viel Erfolg beim Girokontenwechsel
Ihre
Stefanie Kühn