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SNB-Chef vor kritischen Gesprächen über Diskriminierungsvorwürfe

(Bloomberg) -- SNB-Präsident Thomas Jordan steht vor dem Höhepunkt einer der größten Krisen, seit er vor acht Jahren die Leitung der Notenbank übernahm.

Er war bereits gezwungen, die Schweizerische Nationalbank öffentlich gegen Medienberichte zu verteidigen, denen zufolge die Arbeitskultur in der Zentralbank Frauen diskriminiere. Jetzt untersuchen auch noch Parlamentarier die Angelegenheit, und Jordan wird sich am Montag mit seinem Aufsichtsgremium - dem Bankrat - treffen, um zu erörtern, ob die Vorwürfe begründet sind.

Die SNB könne sich einen solchen Schlag gegen ihre Reputation nicht leisten, sagte Susanne Vincenz-Stauffacher, Nationalrätin für die FDP, in einem Bloomberg- Interview. Dies sei ein Weckruf für den Bankrat der SNB, erklärte sie.

Eine Sprecherin der Zentralbank lehnte es ab, sich zu dem bevorstehenden Treffen zu äußern.

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Ausgelöst wurde die Empörung durch einen Artikel der Nachrichten-Website Republik im September über Mobbing und Lohndiskriminierung von weiblichen SNB-Beschäftigten. Weitere Artikel sind seitdem dort und in anderen Schweizer Medien erschienen.

Ein Dutzend weibliche Abgeordnete haben im Parlament einen Antrag eingereicht, in dem sie fragen, wie die SNB die Zahl der Frauen in ihren Führungspositionen erhöhen will, was sie zur Verhinderung von Diskriminierung unternimmt und ob sie einen Ombudsmann hat, der sich mit Beschwerden befasst.

Jordan hatte bereits im September zurückgewiesen, dass es bei der SNB ein systemisches Problem gebe und gesagt, dass Mobbing, Sexismus und Diskriminierung jeglicher Art nicht toleriert würden.

Die Vorwürfe werden dennoch von offiziellen Stellen untersucht. Der Bankrat der SNB, der 2012 maßgeblich zum Rücktritt des damaligen Präsidenten Philipp Hildebrand und zur Ernennung von Andrea Maechler beigetragen hatte, befasst sich nun ebenfalls mit der Angelegenheit.

Obwohl keine Anzeichen von Diskriminierung zu beobachten seien, bedeute dies nicht, dass der Bankrat diese Anschuldigungen nicht ernst nehme, sagte Präsidentin Barbara Janom Steiner, in einem Interview.

Der Bankrat werde auch untersuchen, warum es bei der SNB weniger Frauen in Führungspositionen gebe als bei anderen Zentralbanken, und ob dies nur ein Spiegelbild der Schweizer Gesellschaft und des Arbeitsmarktes sei oder nicht, sagte sie.

Im Euroraum steht mit Christine Lagarde erstmals eine Frau an der Spitze der Europäischen Zentralbank. Mit der Berufung von Isabel Schnabel in das EZB-Direktorium sind erstmals insgesamt zwei Frauen in dem Gremium.

Hingegen saßen bei der SNB bisher nur Männer auf dem Chefsessel. Zwar ist der Anteil weiblicher Führungskräfte gestiegen, er hinkt aber immer noch hinter der Entwicklung in den anderen Zentralbanken in der Region her.

Die erste Frau im dreiköpfigen SNB-Direktorium, das die Zinsen festlegt, war Andrea Maechler, die erst 2015 ernannt wurde. Die EZB und der geldpolitische Ausschuss der Bank of England hatten jeweils weibliche Entscheidungsträger, als sie Ende des 20. Jahrhunderts gegründet wurden.

Überschrift des Artikels im Original:SNB’s Jordan Faces Crunch Talks Over Crisis of Work Culture

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©2020 Bloomberg L.P.