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Snap-Schlappe belastet Social-Media-Sektor

Schon wieder: Stories-Erfinder Snap hat bei Vorlage seiner neusten Quartalsbilanz gepatzt. Die Umsätze wachsen nicht mehr, die Verluste steigen wieder, der Ausblick wird erneut kassiert. Aktionäre anderer Social-Media-Unternehmen gehen in Deckung.

Zum Gruseln: Die Entwicklung von Snap an der Wall Street (Foto: REUTERS/Dado Ruvic/Illustration)
Zum Gruseln: Die Entwicklung von Snap an der Wall Street (Foto: REUTERS/Dado Ruvic/Illustration)

16 Monate alt ist die beste aller Welten für Snap-Chef Evan Spiegel. Der heute 32-Jährige, der mit seiner Stories-App Snachpat lange Zeit als ärgster Herausforderer von Mark Zuckerberg galt, konnte sich im Frühherbst 2021 auf dem Höhepunkt der Corona-Hausse noch über Allzeithochs der Snap-Aktie bei 83 Dollar und einer Bewertung von über 100 Milliarden Dollar freuen.

Nicht mal eineinhalb Jahre später kämpft Snap indes gegen einstellige Notierungen. Wie so viele Social-Media-Anbieter hat der Crash der Technologieaktien im vergangenen Jahr auch und besonders das inzwischen elf Jahre alte US-Unternehmen getroffen. Von den einstigen Höchstkursen hat sich die Snap-Aktie in der Spitze um mehr als 90 Prozent entfernt, ehe Schnäppchenjäger in der vergangenen Woche die Verluste begrenzten.

Snap-Aktien stürzen nach Bilanzvorlage erneut ab

Doch nach Handelsschluss holten die alten bösen Geister den Social-Media-Pionier mit dem Grusel-Logo wieder ein: Die Anteilsscheine gingen, wie zuletzt sooft nach Quartalszahlen, erneut in den Ausverkaufsmodus über und kämpften nach Abschlägen von weiteren 13 Prozent nachbörslich erneut mit der Marke von 10 Dollar.

Der Auslöser für die neuerliche Verkaufswelle war die Vorlage der neusten Geschäftsbilanz für das abgelaufene vierte Quartal und gleichzeitig vollständige Geschäftsjahr. CEO Spiegel leistete sich den Luxus, die bereits ermäßigten Konsensschätzungen erneut leicht zu verfehlen.

Umsätze wachsen nicht mehr, Verluste explodieren erneut

So erzielte Snap im Dreimonatszeitraum von Anfang Oktober bis Ende Dezember Erlöse von 1,3 Milliarden Dollar und lag damit praktisch exakt auf dem Vorjahreszeitraum. Analysten hatten indes mit einem minimalen Zuwachs auf 1,31 Milliarden Dollar gerechnet. Auf Jahresbasis legten Snaps Umsätze noch um 12 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar zu.

Deutlich nach unten zeigt unterdessen die Entwicklung des Konzernergebnisses. Seit der Gründung im Jahr 2011 hat Snap mit Verlusten zu kämpfen – 2022 jedoch explodierte das Minus erneut. Allein im Schlussquartal 2022 verbuchte der Stories-Anbieter unterm Strich happige Verluste von 288,5 Millionen Dollar, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Plus von 22,55 Millionen Dollar angefallen war. Im Gesamtjahr 2022 verdreifachten sich die Verluste unterdessen auf 1,43 Milliarden Dollar.

Fehlender Ausblick führt zu Kurssturz im Social Media-Segment

Mehr noch: Sowohl die Nutzerentwicklung mit 375 Millionen aktiven Snapchattern lag im vergangenen Quartal leicht unter den Erwartungen der Wall Street (375,3 Millionen Dollar) wie auch der erzielte Umsatz pro Nutzer mit 3,47 Dollar (erwartet: 3,49 Dollar). Für noch mehr Unruhe nach Handelsschluss sorgte unterdessen das Ausbleiben eines Ausblicks auf die laufende Geschäftsentwicklung. Es war bereits das dritte Mal, dass Snap einen Ausblick vermied.

Entsprechend fiel die nachbörsliche Reaktion mit erneut zweistelligen Kursverlusten aus, die auch andere Social Media-affine Aktien mit in die Tiefe zogen. Anteilsscheine von Meta verbilligten sich ebenso nach Handelsschluss wie Pinterest um knapp zwei Prozent, während Alphabet-Aktien um knapp ein Prozent nachgaben.