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Smartphone-Pionier im Abwärtssog

Seit Jahren steckt der Smartphone-Pionier Blackberry in der Krise. Nun gelingt die Rückkehr in die schwarzen Zahlen – aber nur wegen einer Sonderzahlung. Aufträge und Umsatz brechen währenddessen noch weiter ein.

John Chen, Chef des kriselnden Herstellers Blackberry, hat seinem Unternehmen einen radikalen Strategiewechsel verordnet. Dieser entspricht ganz dem Trend, den derzeit die ganze Kommunikations- und Technologieindustrie ergriffen hat. Selbst so erfolgreiche Konzerne wie Apple erschießen inzwischen immer mehr neue Erlösquellen jenseits des kapitalintensiven Geschäfts mit der Hardware, mit Software-Anwendungen aus dem App Store oder mit neuen Angeboten wie Apple Music.

Doch während Apple-Chef Tim Cook inzwischen an einem ausgesprochen erfolgreichen Ökosystem schraubt, will der Wandel bei Blackberry einfach nicht gelingen. Das unterstreichen erneut die aktuellen Quartalsergebnisse, die das kanadische Unternehmen nun vorlegte. Der Umsatz fiel um 40 Prozent von 400 Millionen Dollar auf nun 235 Millionen Dollar. Das bereinigte Ergebnis lag mit 244 Millionen Dollar unter der Erwartung der Analysten – die hatten laut Thomson Reuters mit einem Wert von 264,5 Millionen Dollar gerechnet.

Der Gewinn lag bei 671 Millionen Dollar und das auch nur dank einer Sonderzahlung des US-Herstellers Qualcomm aus einem Lizenzstreit-Verfahren, das Blackberry für sich entscheiden konnte. Ein Schiedsgericht hatte Blackberry-Chef Chen eine Zahlung in Höhe von 940 Millionen Dollar zugesprochen.

Der Streit mit Qualcomm ging auf einen Deal aus dem Jahr 2010 zurück. Damals verkaufte Blackberry noch viele Smartphones und ging davon aus, dass dies auch so weitergehen werde. Entsprechend erklärte sich die Firma zu festen Zahlungen an Qualcomm für Lizenzen auf Technologien des Chipkonzerns bereit. Doch in den Jahren danach brachen die Verkäufe von Blackberry-Smartphones rapide ein und das Unternehmen setzte sich beim Schiedsgericht mit der Ansicht durch, dass die Zahlungen an Qualcomm überhöht waren.

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Blackberry selbst gab sich für den weiteren Geschäftsverlauf zuversichtlich. Der Softwareumsatz dürfte im Gesamtjahr wie bereits angepeilt um zehn bis 15 Prozent zulegen, sagte Konzernchef John Chen. „Das Wachstum kommt wohl eher in der zweiten Jahreshälfte, denke ich.“

Der Aktie half das dennoch nicht. Sie fiel bereits im vorbörslichen Handel um sechs Prozent und stürzte wenige Stunden im Handel weiter auf mehr als 13 Prozent ab. Die Wall Street zweifelt an der Innovationskraft des einst so stolzen Herstellers, der das verlustreiche Geschäft mit den ikonischen Smartphones an den chinesischen Hersteller TCL verkauft hat. Die neuen Geschäftsfelder, in denen Blackberry-Chef Chen reüssieren will, ziehen einfach noch nicht. Zwischen März und Mai hatten die Kanadier kaum mehr als 3000 Aufträge von Kunden erhalten, im Vorjahr waren es noch mehr als 3500 gewesen.

Blackberry will vor allem mit neuen Produkten im Bereich digitale Gesundheit und vernetzte Fahrzeuge punkten. So vertreibt das Unternehmen seit März letzten Jahres eine Radartechnologie, die Transportunternehmen das Flottenmanagment erleichtern soll und gewann einen Vertrag mit Trailer Wizards, einem der großen Lastwagenverleihs der Kanadas. Je vernetztem Fahrzeug berechnet Blackberry zwischen 10 und 20 Dollar pro Monat. Doch auch in dem neuen Geschäft muss sich Blackberry gegen Rivalen behaupten, wie den Telekommunikationsriesen Verizon.