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Smartphone-Bank Revolut aus Großbritannien wird zum Bankenschreck

Lautstarke Kampfangsagen in Richtung der etablierten Banken ist man von Nikolay Storonsky schon gewohnt. Auf der Fintech-Konferenz Money20/20 in Amsterdam betitelte er seinen Vortrag gerade mit „Big Banks, jetzt lacht ihr nicht mehr“ und zeigte dann, wie umfangreich das Leistungsspektrum seines Finanz-Start-ups Revolut bereits ist. Neben günstigen Geldtransfers ins Ausland werden beispielsweise auch Kredite, eine automatisierte Sparfunktion und Versicherungsprodukte geboten. Auch ein Angebot für Unternehmenskunden gibt es schon.

Einen Tag nach der größten europäischen Fintech-Konferenz setzt der gebürtige Russe noch einen drauf: Seine Smartphone-Bank habe nun zwei Millionen Kunden – die meisten davon in Großbritannien. Und: Sie arbeite an einer Trading-Plattform, bei der für die Kunden keine Gebühren anfallen. Ziel sei es, diese noch in diesem Jahr fertigzustellen – auch in Deutschland soll der Service dann verfügbar werden.

Revolut wurde in London gegründet und ist seit Juli 2015 aktiv – seit Herbst 2017 auch in Deutschland. Mit seiner Smartphone-App zielte das Unternehmen zunächst nur auf Kunden, die über Länder- und Währungsgrenzen hinweg Geld transferieren wollen. Mithilfe von Kooperationspartnern wurden die Leistungen inzwischen erweitert. Noch verfügt Revolut nur über eine Lizenz als E-Geld-Institut, doch die Bewerbungen um eine Banklizenz in Litauen und eine in London sollen laufen.

Im April hatte Revolut in einer Finanzierungsrunde 250 Millionen Dollar eingenommen. Insgesamt hat es 340 Millionen Dollar erhalten und wird nach eigenen Angaben mit 1,7 Milliarden Dollar bewertet.

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In Deutschland verfolgt die Smartphone-Bank N26 ein ganz ähnliches Geschäftsmodell. Die Berliner sind ebenfalls 2015 mit ihrem Produkt gestartet und haben an diesem Montag die 1-Million-Kunden-Marke gemeldet. Täglich kämen 2.500 Neukunden hinzu.

An Geld mangelt es auch N26-Gründer Valentin Stalf und seinem Team nicht. Mit einer Finanzierungsrunde in Höhe von 160 Millionen Dollar hatten sie im März einen deutschen Rekord aufgestellt. Als Gefahr für die traditionellen Geldhäuser werten Berater solche Smartphone-Banken meist noch nicht. Doch ihr Geschäftsmodell wird häufig als Weckruf oder auch als Vorbild für die Alteingesessenen gesehen. Statt des Verkaufs von Produkten stellen sie den Kundennutzen in den Vordergrund.

Mit der angekündigten gebührenfreien Trading-Plattform würde Revolut in Europa ein Novum schaffen. Laut Unternehmensangaben sollen Kunden zunächst in Unternehmen investieren können, die in den USA oder Großbritannien gelistet sind. Daneben sollen auch Indexfonds (ETF) verfügbar werden. „In der Investmentbranche wollen wir die gleiche Disruption verursachen wie im Banking“, sagt Storonsky. So wie die Kunden es wünschten, werde das Revolut-Investment-Angebot „günstig, intuitiv und komplett mobil“. Zu Beginn werde das Geschäft mit Hilfe eines Partners abgewickelt.

Ziel von Revolut sei es, dass seine Kunden über die Plattform ihre gesamten Finanzen organisieren können – vom täglichen Banking über Kryptowährungen bis hin zu Aktieninvestments, so der 33-jährige Firmengründer. Vorbild für eine gebührenfreie Trading-Plattform dürfte das US-Fintech Robinhood sein. Die Amerikaner bieten seit 2014 kostenlosen Aktienhandel an. Kürzlich haben sie eine Finanzierungsrunde in Höhe von 363 Millionen Dollar abgeschlossen und werden nach eigenen Angaben nun mit 5,6 Milliarden Dollar bewertet.

Am Donnerstag gab Revolut zudem weitere Einblicke in seine Zahlen. So würden etwa 900.000 Kunden aus Großbritannien stammen, gefolgt von Frankreich und Polen. In wenigen Monaten will das Fintech zudem in den USA, Kanada, Singapur Hong Kong, Australien und Neuseeland starten. Auch N26 will noch in diesem Jahr sein Geschäft in den USA starten.