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Skurrile Geschäftsideen mit Erfolg: Warum irische Erde Millionen wert ist

Wenn man sich anguckt, mit welchen Geschäftsideen manche Menschen zu ihrem Geld gekommen sind, denkt man sich manchmal: „Das hätte mir auch einfallen können.“ Und dann gibt es Ideen, die so abwegig bis absurd erscheinen, dass man darauf keinen Cent verwetten würde. Manchmal zu Unrecht!

Mit irischer Erde machte ein Geschäftsmann Millionen. (Bild: Getty Images)
Mit irischer Erde machte ein Geschäftsmann Millionen. (Bild: Getty Images)

Für die meisten wäre es einfach nur ein Haufen Erde, doch für ausgewanderte Iren ist es ein Stückchen Heimat. Dabei gehen nicht alle so weit wie ein Auswanderer aus Cork, der fast 150.000 Dollar ausgab, damit sein Haus in Neuengland auf irischem Boden gebaut wird. Oder der 87-Jährige, dessen letzter Wunsch es war, dass sein Grab in North Carolina mit irischer Erde aufgefüllt wird und der dafür 100.000 Dollar gezahlt haben soll.

Für Iren ist Erde nicht nur Erde, sondern Heimat

Manchen Emigranten reicht schon ein bisschen Erde, die auf ihren Sarg gestreut wird oder in der sie einen Baum in ihrem Garten pflanzen können, um sich ihrer Heimat näher zu fühlen und sie gewissermaßen an den Ort zu holen, an den es sie verschlagen hat.

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Viele Iren, die ihre Heimat warum auch immer verlassen haben, sehnen sich ein Leben lang nach ihr zurück. Das beobachtete zumindest der Auswanderer Alan Jenkins, als er Mitte der 1990er-Jahre ein Treffen von Auswanderern in Florida besuchte.

Echte irische Erde ist durch nichts zu ersetzen

Gegenüber der New York Post“ sagte Jenkins: „Das Einzige, für das alle ihren rechten Arm gegeben hätten, war ein bisschen irische Erde für ihren Sarg.“ Sie alle hätten in den USA ihre Familien gehabt, ihre Kirchen, ihre Pubs – doch was ihnen wirklich fehlte, war einfach nur Erde aus der „Auld Sod“, wie ihre Heimat auch genannt werde.

Erde darf nicht einfach importiert werden

Seitdem gärte der Gedanke in dem Geschäftsmann, genau daraus ein Geschäft zu machen. Keine einfache Aufgabe, da der Import von Erde mitsamt den darin enthaltenen Samen und Tierchen in die USA verboten ist. Allerdings gibt es genau zwei Ausnahmen: für Erde aus Israel und solche aus Irland. Wobei es auch in diesen Ausnahmefällen eine ganze Reihe von speziellen Regeln und Voraussetzungen zu erfüllen gilt.

15 Dollar für ein halbes Kilo Erde

Und so dauerte es zehn Jahre, bis Jenkins 2006 mit Pat Burke einen jungen irischen Agrarwissenschaftler traf, der in der Lage war, die irische Erde so aufzubereiten, dass sie die strengen hygienischen Regularien des Landwirtschaftsministeriums der Vereinigten Staaten erfüllte.

Bis nach China verschifften Jenkins und Burke die Erde, die im Web-Shop noch heute mit 14,99 Dollar pro Pack aufgeführt ist. (Bild: The Auld Sod)
Bis nach China verschifften Jenkins und Burke die Erde, die im Web-Shop noch heute mit 14,99 Dollar pro Pack aufgeführt ist. (Bild: The Auld Sod)

Damit war der Weg frei für die Gründung der „Auld Sod Export Company“, die den „Official Irish Dirt“ bald an irische Landsleute in aller Welt verkaufte. Zu den Kunden gehörten nicht nur nostalgische Auswanderer, sondern zum Beispiel auch Floristen, die in der speziellen Erde Blumen oder Kleeblätter pflanzten, quasi das inoffizielle Nationalsymbol Irlands.

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Bis nach China verschifften Jenkins und Burke die Erde, die im Web-Shop noch heute mit 14,99 Dollar pro Pack aufgeführt ist, wobei ein Säckchen nur ein halbes Kilo Erde enthält. In ihren besten Zeiten verdienten sie damit so viel, dass sie 80 Prozent ihrer Einnahmen an wohltätige Zwecke spendeten. Und obwohl der Hype um die „Auld Sod“ heute verebbt ist, hätte vorher wohl kaum jemand damit gerechnet, dass eine Tüte voller Erde einmal so wertvoll sein könnte.

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