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"Skandal, dass bei uns ab 18 gewählt wird": Hannes Jaenicke fordert mehr Mitsprache für Jüngere

"Ich wunder mich so ein bisschen, wie die Drecksschleuder da gerade angeschmissen wird", sagte Hannes Jaenicke mit Blick auf den Wahlkampf. (Bild: ARD)
"Ich wunder mich so ein bisschen, wie die Drecksschleuder da gerade angeschmissen wird", sagte Hannes Jaenicke mit Blick auf den Wahlkampf. (Bild: ARD)

Wenige Tage vor der Bundestagswahl äußerte der Schauspieler und Umweltaktivist Hannes Jaenicke bei "maischberger. die woche" seinen Unmut über das Wahlalter in Deutschland. Doch auch an den Wahlprogrammen hatte er einiges auszusetzen.

"Oma, bitte schenk mir deine Stimme": So lautet der Titel eines Musikvideos, welches der Jungmusiker und Klimaaktivist Bruneau in der vergangenen Woche in den sozialen Netzwerken veröffentlichte. Die einfache Forderung: Wenn Menschen unter 18 Jahren schon nicht selber wählen dürfen, dann sollen doch bitte die Großeltern, Eltern oder sonstigen Verwandten in ihrem Sinne ihre Stimme bei der Bundestagswahl abgeben. Diese Idee wurde so oder so ähnlich sehr oft im Zusammenhang des Wahlkampfs von verschiedenen Seiten geäußert. Einer, der diese Forderung unterstützt, ist der Schauspieler Hannes Jaenicke. In der jüngsten Ausgabe der Talkshow "maischberger. die woche" am vergangenen Mittwoch im Ersten erklärte der 61-Jährige die Motive für die von ihm unterstützte Kampagne "Enkelkinderbriefe".

"Eigentlich geht's ja um das Wahlalter", erklärte Jaenicke. "In Österreich wird ab 16 gewählt. Ich find's einen Skandal, dass bei uns ab 18 gewählt wird, weil es das Volk einfach völlig falsch repräsentiert. Die Älteren - ich bin auch über 60 - sind natürlich völlig überrepräsentiert. Und die Jungen müssen auf die Straße gehen, um bei Fridays For Future eine Stimme zu kriegen." Deshalb fordert er Omas und Opas auf, ihre Stimme im Sinne der eigenen Enkel abzugeben: "Denn das sind ja die, die das ausbaden, was meine Generation verbockt hat", so der Umweltaktivist.

Die Runde bei "maischberger. die woche" (von links): "Focus"-Kolumnist Jan Fleischhauer, "funk"-Journalistin Eva Schulz, Schauspieler und Umweltaktivist Hannes Jaenicke und Moderatorin Sandra Maischberger. (Bild: ARD)
Die Runde bei "maischberger. die woche" (von links): "Focus"-Kolumnist Jan Fleischhauer, "funk"-Journalistin Eva Schulz, Schauspieler und Umweltaktivist Hannes Jaenicke und Moderatorin Sandra Maischberger. (Bild: ARD)

"Wenn das das Vorbild ist, fange ich jetzt nicht an zu heulen"

Den ebenfalls eingeladenen "Focus"-Journalist Jan Fleischhauer konnte dies nicht überzeugen: "Ich glaube nicht, dass sich eine 60-Jährige so beeindrucken lässt von dem Enkelbrief. Da fehlt mir die Fantasie, wie es so schön heißt." Jaenicke wollte die Hoffnung jedoch nicht aufgeben: "Es wird sich weisen. Ich glaube, wer die Klimakrise immer noch nicht ernst nimmt ... ich weiß nicht, auf welcher Seite der steht." Wenn man im Wahlprogramm der CDU den Punkt "Klimapolitik" durchlese, sei dies "erschütternd": "Da steht gar nichts! Das ist einfach nur Papperlapapp." Die einzigen, die eine richtige Klimapolitik vorhätten, seien die Grünen.

Deshalb könnte sich Jaenicke auch eine Koalition zwischen den Grünen und SPD gut vorstellen. Beim letzten Triell, erinnerte sich Maischberger, sei der "Schulterschluss zwischen Annalena Baerbock und Olaf Scholz" besonders aufgefallen. Es habe so ausgesehen, als hätte sich Annalena Baerbock damit abgefunden, Zweite hinter Scholz zu sein: "Also Koch und Kellner so verteilt, wie es mal bei Gerhard Schröder und Joschka Fischer war?", fragte die Moderatorin. Jaenicke fand diese Vorstellung gar nicht so abwegig: "Das war nicht die schlechteste Regierung. Wir haben eine Energiewende angeschoben, um die uns die ganze Welt beneidet hat. Ergo hat Vorträge gehalten mit der deutschen Energiewende als Musterbeispiel. Also wenn das das Vorbild ist, fange ich jetzt nicht an zu heulen." Im Hinblick auf die derzeitige Debatte um "die Quellenangaben von Frau Baerbock" und die Vorwürfe rund um Wire-Card und Cum-Ex gegen Olaf Scholz sagte er zudem: "Ich wunder mich so ein bisschen, wie die Drecksschleuder da gerade angeschmissen wird." Die Union hätte schließlich selbst genug Skandale geliefert: von Maskendeals über Glyphosat bis hin zur Massentierhaltung. Doch darüber rede derzeit kein Mensch mehr.