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Siemens Gamesa will Hauptgeschäft von Senvion kaufen

Noch ist unklar, wie viele Arbeitsplätze bei Senvion insgesamt wegfallen. Die Verhandlungen der beiden Anlagenbauer könnten noch bis Ende September dauern.

Seit Wochen gab es Gerüchte über mögliche Käufer für den insolventen Windturbinenhersteller Senvion. Nun ist es offiziell: Das deutsch-spanische Konkurrenzunternehmen Siemens Gamesa will sich den rentabelsten Teil einverleiben – das Servicegeschäft.

Am Montag unterzeichnete Senvion eine „nicht bindende Exklusivitätsvereinbarung mit Siemens Gamesa“, wie es in einem Statement des Hamburger Konzerns heißt. Konkret geht es um den Erwerb ausgewählter europäischer Teile des lukrativen Servicegeschäfts.

Bis Ende September wollen beide Unternehmen die genauen Bedingungen aushandeln. Für die übrigen Geschäftsfelder prüfe Senvion weiterhin Optionen und setze die Verhandlungen mit Investoren fort. Es ist das Ende eines der ältesten Windkonzerne Deutschlands.

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Im April hatte Senvion Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet und alles versucht, um doch noch die nötigen Investoren zu gewinnen. Seit drei Wochen ist allerdings endgültig klar, dass der Turbinenhersteller nicht mehr zu retten ist. Bereits in diesem Monat werden die ersten Kündigungen ausgesprochen.

„Die heutige Ankündigung bedeutet, dass wir kurz davorstehen, einen sicheren Hafen für einen wesentlichen Teil des Unternehmens und seiner Mitarbeiter zu finden“, sagte Vorstandschef Yves Rannou. „Unter diesen schwierigen Umständen sind das positive Nachrichten.“ Die Gewerkschaft IG Metall Küste hingegen sieht in dem geplanten Teilverkauf ein „ernüchterndes Ergebnis“.

Mit dem geplanten Kauf zeichne sich schließlich nur für 500 der ehemals 1.800 Beschäftigten in Deutschland eine Übernahme durch den Investor ab. „Wir sind froh über jeden Beschäftigten, der übernommen wird. Wir haben aber bis zuletzt gehofft, dass auch bei einer Zerschlagung mehr Beschäftigte eine langfristige Perspektive bekommen“, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste.

Es bleibe weiter unklar, wie viele Arbeitsplätze im Zuge der Zerschlagung in Deutschland wegfallen. Nach den Planungen der derzeitigen Insolvenzverwaltung geht die Gewerkschaft allerdings davon aus, dass nur jeder dritte Mitarbeiter seinen Job behalten kann.

Schon Monate vor der Insolvenz hatten Finanzierungssorgen und Lieferprobleme Gerüchte laut werden lassen, dem Turbinenhersteller sei das Geld ausgegangen. Senvion hatte sich übernommen. Die Expansion ins Ausland lief alles andere als rund und offenbarte massive operative Schwächen im eigenen Haus.

In der Folge kam der Konzern seinen Projekten nicht mehr nach. Umsatzausfälle und Strafzahlungen kamen im schwierigen Heimatmarkt in Deutschland noch dazu. Trotz wachsender Nachfrage und eines prall gefüllten Auftragsbuchs konnte Senvion die Pleite nicht mehr abwenden.