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Siemens-Chef Kaeser und DIW-Präsident Fratzscher warnen vor der AfD

Die AfD hofft für die Zukunft auf Kooperationen mit der CDU. Vor einem wachsenden Einfluss der Rechtspopulisten warnen führende Vertreter aus der Wirtschaft.

Führende Vertreter der deutschen Wirtschaft sehen durch die AfD Arbeitsplätze in Deutschland in Gefahr. „Parteien wie die AfD grenzen aus und machen Deutschland für Zuwanderung, aber auch für deutsche Arbeitskräfte, weniger attraktiv. Dadurch wird Deutschland an Wohlstand und an guten Arbeitsplätzen langfristig verlieren“, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, dem Handelsblatt.

Auch Siemens-Chef Joe Kaeser warnte vor der AfD. „Eine Partei, die Deutschland abschotten will und andere Kulturen ausgrenzt, schadet unserem Ansehen und unseren Exportinteressen in der Welt und gefährdet damit Arbeitsplätze in unserem Land“, sagte Kaeser der „Rheinischen Post“. Deshalb sei die beste Alternative für Deutschland Exportkraft und faire Offenheit gegenüber der ganzen Welt.

Der DIW-Chef Fratzscher betonte, dass Technologie, Talente und Toleranz die drei Grundvoraussetzungen für wirtschaftlichen Erfolg seien. „Gesellschaftliche Polarisierung und Ausgrenzung werden dazu führen, dass Deutschland einen noch größeren Fachkräftemangel haben wird als heute“, fügte Fratzscher mit Blick auf die AfD hinzu. „Deutschlands Bevölkerung schrumpft, und unsere Wirtschaft wird in Zukunft noch stärker auf Zuwanderung und auf die erfolgreiche Integration von Menschen aus dem Ausland angewiesen sein.“

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Auf ihrem Bundesparteitag in Braunschweig bestimmen an diesem Wochenende rund 550 Delegierte der AfD eine neue Führungsspitze. Der Vorsitzende Alexander Gauland bestätigte, dass er sich aus Altersgründen zurückziehen und so einen Generationenwechsel ermöglichen wolle. Für den AfD-Vorstand gibt es zahlreiche Bewerbungen.

Kaeser: „Rechtsnationale Elemente“ in der AfD

Der scheidende Vorsitzende Gauland rief seine Partei auf, ihren Weg fortzusetzen. Die AfD habe das Land verändert und den Menschen eine Stimme gegeben, die sich kaum trauten, der Auflösung des Nationalstaats durch die Willkommenskultur von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu widersprechen, sagte der 78-Jährige. Die AfD müsse ihren Kurs als Anwalt des Volkes und der kleinen Leute konsequent fortsetzen und Regierungsfähigkeit entwickeln.

Siemens-Chef Kaeser sieht in der AfD zwar eine demokratisch zugelassene Partei. Sie habe aber „rechtsnationale Elemente“, fügte er hinzu. „Das jagt mir Schauer über den Rücken.“

Die Führung der AfD bemüht sich indessen darum, die Grenzen nach Rechtsaußen und zu radikalen Kreisen deutlicher zu setzen. Parteichef Jörg Meuthen sagte dem Fernsehsender Phoenix am Rande des Parteitags: „Extremismus ist mit uns nicht machbar.“ An der Unvereinbarkeitsliste, die rechtsextreme Vereine und Organisationen aus der AfD fernhalten soll, „müssen wir strikt festhalten. Wir brauchen diese Brandmauer nach Rechtsaußen“.

Ähnlich äußerte sich auch der brandenburgische AfD-Landeschef Andreas Kalbitz. „Wer Verbrechen leugnet oder verharmlost, der hat auch keinen Platz in der AfD“, so Kalbitz. Auch der stellvertretende AfD-Bundessprecher Kay Gottschalk gab sich unmissverständlich: „Es liegt an uns, konsequent bei deutlichem Überschreiten von roten Linien vorzugehen. Das haben wir im Übrigen auch schon getan.“