Sieben Dinge, die für Anleger heute wichtig sind
Wird die Furcht vor einem Handelskrieg Anleger in Europa und den USA auch am Dienstag verschrecken? Chinas Finanzministerium hatte angekündigt, US-Waren im Wert von 60 Milliarden Dollar mit Strafzöllen zu belegen und reagierte damit auf die US-Zölle auf chinesische Güter vom Freitag.
Auch Dax-Anleger befürchteten daher eine weitere Eskalation in dem Handelskonflikt zwischen den beiden Großmächten und stießen ihre Papiere ab. Der Deutsche Aktienindex Dax schloss am Montag 1,5 Prozent tiefer bei 11.876 Punkten. An den US-Börsen fielen die Verluste am Montag deutlich höher aus als in Europa.
Am Dienstag notiert der Dax vorbörslich allerdings minimal höher als am Tag zuvor. Zum Belastungsfaktor könnte heute die Bayer-Aktie werden. Das Dax-Schwergewicht wurde am Montag in einem Glyphosat-Prozess in den USA zur Zahlung von zwei Milliarden Dollar verurteilt.
Die Anleger werden darüber hinaus vor allem die internationale Politik weiter im Blick behalten: Neben den Beziehungen der USA zu China werden die Beziehungen zu Russland interessant. US-Außenminister Mike Pompeo will bei seinem ersten offiziellen Besuch in Russland mit seinem Kollegen Sergej Lawrow über die Lage in Venezuela und in Syrien sprechen. Zudem wird er auch mit Kremlchef-Putin sprechen.
Die Termine des Tages im Überblick:
1 – Vorgaben aus den USA
Die US-Börsen haben am Montag deutlich im Minus geschlossen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab 2,4 Prozent auf 25.324 Punkte nach. Der breiter gefasste S & P-500 sank 2,4 Prozent auf 2.811 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verringerte sich sogar um 3,4 Prozent auf 7.647 Punkte.
2 – Handel in Asien
Die erneute Zuspitzung des Handelsstreits zwischen den USA und China hat auch die Börse in Japan belastet, wenn auch nicht so stark wie die US-Märkte. Der Leitindex Nikkei der 225 führenden Werte verlor zuletzt 0,8 Prozent auf 21.021 Punkte. Der breiter gefasste Topix gab 0,6 Prozent nach auf 1.531 Zähler. Die Verluste wurden etwas eingegrenzt, nachdem US-Präsident Donald Trump Zuversicht verbreitete, doch noch eine Lösung in dem Konflikt zu finden.
3 – Bayer wird zu zur Strafe von zwei Milliarden Dollar verurteilt
Eine kalifornische Jury hat Bayer im dritten Glyphosat-Prozess für schuldig befunden. Monsanto soll die Risiken des Unkrautmittels Roundup verheimlicht und Studien manipuliert haben. Die Jury im kalifornischen Alameda hat den Leverkusener Konzern, dem Monsanto seit vergangenem Jahr gehört, zu einer Strafe von insgesamt 1,7 Milliarden US-Dollar verurteilt. Es ist der dritte Prozess, den Bayer wegen des Unkrautmittels führen muss. In den beiden ersten Verfahren im August 2018 und März 2019 zu insgesamt 159 Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt (Lesen Sie hier mehr über den jüngsten Prozess).
4 – Thyssen-Krupp legt Quartalszahlen vor
Thyssen-Krupp legt am Dienstag Zahlen für das zweite Quartal vor. Nachdem der Konzern die Fusion seiner Stahlsparte mit Konkurrent Tata gestoppt und auch die eigene Aufspaltung abgesagt hat, steht er unter besonderer Beobachtung von Anlegern. Wegen der Konjunkturabkühlung ist das zweite Geschäftsquartal schwach ausgefallen, teilte das Unternehmen mit.
Der Nettoverlust belief sich auf 99 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 240 Millionen Euro im Vorjahr. Negativ wirkten sich dabei auch die Erhöhung der Rückstellungen auf eine erwartete Kartellstrafe im Stahlgeschäft auf etwas mehr als 100 Millionen Euro aus. Der Umsatz nahm leicht um zwei Prozent auf 10,6 Milliarden Euro zu, der Auftragseingang um ein Prozent auf rund 10,4 Milliarden Euro.
5 – Aktionäre wollen Antworten von der Volkswagen-Führung
Volkswagen steht weiter unter Beschuss von vielen Seiten. An diesem Dienstag muss Vorstandschef Herbert Diess nach gut einem Jahr an der Konzernspitze bei der Hauptversammlung in Berlin den Aktionären Rede und Antwort stehen. Noch immer haben Ermittlungen und Rechtsverfahren die Wolfsburger fest im Griff, erst jüngst stieg mit neuen Milliardenkosten die Rechnung für den im September 2015 aufgeflogenen Dieselskandal auf 30 Milliarden Euro.
Diess sucht inmitten der großen Umwälzung in der Branche die Flucht nach vorn: Er forciert auch gegen Widerstände in der deutschen Autoindustrie den reinen Elektroantrieb als Königsweg zur Senkung klimaschädlicher Abgase. Dafür steckt Volkswagen Milliarden in Batterien, Antriebe und neue Modelle. Der Konzern steigt als erster deutscher Autobauer in die Fertigung von Batteriezellen für Elektroautos ein. Am niedersächsischen Standort Salzgitter will VW zusammen mit einem Partner Batteriezellen herstellen, wie das Unternehmen am Montag nach einer Sitzung des Aufsichtsrates in Berlin mitteilte.
6 – Innogy-Übernahme wird Thema auf der Eon-Hauptversammlung
Beim Energiekonzern Eon treffen sich am Dienstag die Aktionäre zur Hauptversammlung. Vorstandschef Johannes Teyssen wird sie dabei auch über den Stand der Übernahme der RWE-Tochter Innogy informieren.
Der Kauf der Netze und des Kundengeschäfts des bisherigen Konkurrenten RWE wird derzeit intensiv von der EU-Kommission geprüft. Eon ist zuversichtlich, die Genehmigung aus Brüssel in der zweiten Jahreshälfte zu erhalten
Die Kommission hatte allerdings im März Bedenken geäußert, das Geschäft könne den Wettbewerb im Strom- und Einzelhandel beeinträchtigen. Eon hält solche Befürchtungen für unbegründet.
Eon und RWE haben einen umfangreichen Austausch von Geschäftsfeldern vereinbart. Während Eon sich ganz auf Energienetze und das Kundengeschäft konzentrieren will, geht die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien von Innogy und Eon an RWE. Die wegen ihrer Braunkohlekraftwerke kritisierte RWE AG könnte dadurch nach eigenen Angaben zum drittgrößten europäischen Erzeuger von Ökostrom werden.
7 – Allianz legt Zahlen vor
Die Hauptversammlung mit insgesamt 3.600 anwesenden Aktionären in der Münchener Olympiahalle ist noch nicht mal eine Woche her, da geht es im Finanzkalender der Allianz gleich munter weiter: Am Dienstagmorgen veröffentlicht Europas größter Versicherer seine Zahlen für das erste Quartal dieses Jahres. Der Jahresauftakt verlief erfolgreich dank geringeren Schäden durch Stürme und andere Naturkatastrophen. Im ersten Quartal erreichte der Dax-Konzern einen operativen Gewinn von 2,96 Milliarden Euro und damit 7,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Unter dem Strich stieg der Überschuss wegen geringerer Kapitalerträge um zwei Prozent auf 1,97 Milliarden Euro. Als wichtigster Gewinnbringer erwies sich die größte Sparte des Konzerns, die Schaden- und Unfallversicherung.
Termine Unternehmen am 14. Mai
07:00 Uhr, Deutschland: Fraport Verkehrszahlen 04/19
07:00 Uhr, Deutschland: Allianz Q1-Zahlen
07:00 Uhr, Deutschland: K+S Q1-Zahlen (10.00 h Call)
07:00 Uhr, Deutschland: Merck KGaA Q1-Zahlen (9.30 h Call)
07:00 Uhr, Deutschland: Thyssen-Krupp Q2-Zahlen
07:00 Uhr, Deutschland: Innogy Q1-Zahlen (8.00 h Call)
07:00 Uhr, Deutschland: Grammer Q1-Zahlen
07:00 Uhr, Deutschland: Evotec Q1-Zahlen (14.00 h Call)
07:00 Uhr, Deutschland: Lanxess Q1-Zahlen (10.00 h Call)
07:00 Uhr, Deutschland: Bauer AG Q1-Zahlen
07:00 Uhr, Deutschland: Deutsche Wohnen Q1-Zahlen
07:00 Uhr, Deutschland: Ströer Q1-Zahlen (10.00 h Call)
07:00 Uhr, Luxemburg: Corestate Capital Q1-Zahlen
07:30 Uhr, Deutschland: Scout24 Q1-Zahlen
07:30 Uhr, Deutschland: Medigene Q1-Zahlen
07:30 Uhr, Deutschland: Nordex Q1-Zahlen
08:00 Uhr, Deutschland: Singulus Q1-Zahlen
08:00 Uhr, Deutschland: Deutsche Beteiligungs AG Q2-Zahlen
08:00 Uhr, Deutschland: LPKF Q1-Zahlen (endgültig)
08:00 Uhr, Großbritannien: Vodafone Jahreszahlen
08:30 Uhr, Frankreich: Engie Q1-Zahlen
10:00 Uhr, Deutschland: Volkswagen Hauptversammlung, Berlin
17:00 Uhr, Frankreich: EDF Q1-Umsatz
17:45 Uhr, Italien: Pirelli Q1-Zahlen
Termine am 14. Mai ohne Zeitangabe
Deutschland: STMicro Capital Markets Day
Deutschland: Leifheit Q1-Zahlen
Deutschland: Centrotec Q1-Zahlen
Deutschland: Bayerische Landesbank Q1-Zahlen
Deutschland: Va-Q-Tec Q1-Zahlen
Deutschland: Indus Holding Q1-Zahlen
Deutschland: Manz AG Q1-Zahlen
Deutschland: GSW Immobilien Q1-Zahlen
Spanien: ACS Q1-Zahlen
Japan: Nissan Jahreszahlen
Termine Konjunktur am 14. Mai01:50 JPN: Leistungsbilanz 03/19 (vorläufig)
08:00 Uhr, Deutschland: Verbraucherpreise 04/19 (endgültig)
08:00 Uhr, Deutschland: Großhandelspreise 04/19
09:00 Uhr, Spanien: Verbraucherpreise 04/19 (endgültig)
09:30 Uhr, Niederlande: BIP Q1/19 (vorläufig)
10:30 Uhr, Großbritannien: Arbeitslosenzahlen 03/19
11:00 Uhr, Europa: Industrieproduktion 03/19
11:00 Uhr, Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen 05/19
14:30 Uhr, USA: Im- und Exportpreise 04/19