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Sieben Punkte, die für Anleger heute wichtig sind

Am Donnerstag blicken Anleger auf den Zinsentscheid der Bank of England und US-Arbeitsmarktdaten. Wirecard möchte seine mehrfach verschobene Bilanz vorlegen.

Anleger schwanken zwischen Hoffnung auf wirtschaftliche Erholung und der Furcht vor einer zweiten Corona-Welle. Foto: dpa
Anleger schwanken zwischen Hoffnung auf wirtschaftliche Erholung und der Furcht vor einer zweiten Corona-Welle. Foto: dpa

Sowohl der deutsche, als auch der US-Aktienmarkt zeigten sich am vergangenen Handelstag volatil. Mehrfach wechselten der Dax sowie der Dow Jones zwischen Gewinn- und Verlustzone. Angesichts beunruhigender Corona-Meldungen nahmen einige Anleger Gewinne mit. Auch am heutigen Donnerstag dürfte ein volatiler Handel bevorstehen, auf außerbörslichen Handelsplattformen notiert der Dax am Morgen leicht im Minus.

Anleger schwanken zwischen der Hoffnung auf eine schnelle und umfassende wirtschaftliche Erholung und der Furcht vor einer globalen zweiten Coronawelle. So meldete China binnen 24 Stunden 28 neue bestätigte Coronavirus-Fälle. Nach Angaben der nationalen Gesundheitskommission seien 21 der neuen Fälle in Peking aufgetreten.

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Auch in den USA geben Corona-Zahlen Anlass zur Sorge: Mehrere US-Staaten haben einen Höchststand an Neuinfektionen innerhalb eines Tages seit Beginn der Corona-Pandemie verzeichnet.

Dazu kommen Konjunkturzahlen, die gemischte Signale aussenden. So erholt sich der US-Wohnungsmarkt langsamer als erwartet von seinem starken Einbruch infolge der Corona-Pandemie. Immerhin fiel in Europa der Einbruch der Neuzulassungen für Autos im Vergleich zu April geringer aus und auch die erwartete Stornierungswelle als Folge der Corona-Rezession ist der deutschen Industrie bislang erspart geblieben.

Auch heute schauen die Anleger auf Konjunkturdaten. So veröffentlicht das US-Arbeitsministerium die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und das Institut für Weltwirtschaft (IfW) gibt seine Konjunkturprognose für Deutschland und die Welt heraus.

Doch viele Anleger scheinen Konjunkturdaten nicht die höchste Priorität zuzumessen. Sie setzen stattdessen ganz auf die Kraft der Rettungspakete von Regierungen und Notenbanken. Daher dürften sich die Blicke der Anleger auch auf den Zinsentscheid der britischen Notenbank richten.

Außerdem will Wirecard seine mehrfach verschobene Bilanz für 2019 sowie die kompletten Zahlen für das erste Quartal 2020 vorlegen und das Vertrauen der Investoren zurückgewinnen.

1 – Vorgaben aus den USA

Ein Anstieg neuer Coronavirus-Infektionen in mehreren Bundesstaaten hat der Wall Street am vergangenen Mittwoch zugesetzt. Nach einem anfänglich positiven Verlauf – getragen von der Hoffnung auf eine Erholung der Wirtschaft – schlossen der S & P 500 und der Dow im Minus. Ein Lichtblick waren Technologie-Werte wie Google, die die Nasdaq im Plus hielten. „Das Spannungsfeld zwischen besseren Wirtschaftsdaten und steigenden Covid-19-Fällen treibt die Marktvolatilität weiter an“, sagte ING-Stratege Antoine Bouvet in London.

Der Dow Jones verlor 0,7 Prozent auf knapp 26.120 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,2 Prozent auf 9911 Punkte vor und der breit gefasste S & P 500 büßte 0,4 Prozent auf 3113 Punkte ein.

2 – Handel in Asien

Auch an den asiatischen Börsen dominierten die steigenden Coronavirus-Fallzahlen in den USA und China die Stimmung. In China sind die Ansteckungen nach einem Cluster, das auf einen Lebensmittelmarkt in Peking zurückzuführen ist, noch nicht unter Kontrolle: Chinas Hauptstadt hat zahlreiche Flüge gestrichen, Schulen geschlossen und einige Stadtteile abgeriegelt.

Die Börse in Tokio hat sich am Donnerstag zunächst schwächer gezeigt. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 1 Prozent tiefer bei 22.229 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,3 Prozent und lag bei 1583 Punkten.

Die Börse in Schanghai lag unverändert. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Schanghai und Shenzen gewann 0,4 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans stieg um 0,6 Prozent.

3 – Zinsentscheid der Bank of England

Um 13 Uhr gibt die Bank of England ihren Zinsbescheid bekannt. Notenbankgouverneur Andrew Bailey bestätigte zuletzt, dass Minuszinsen „aktiv geprüft“ würden. Als erste große Notenbank der Welt hat die EZB im Juni 2014 einen Negativzins für Geld eingeführt, das Banken bei ihr kurzfristig parken.

In Großbritannien hat die Notenbank in ihrer 325-jährigen Geschichte noch nie den Leitzins unter null fallen lassen. Doch sie hat sich als Reaktion auf die Corona-Pandemie der Grenze genähert und im März den Zins in zwei Schritten von 0,75 auf 0,1 Prozent gesenkt.

Der Chefvolkswirt der Notenbank, Andy Haldane, dämpfte kürzlich allerdings die Erwartungen auf Minuszinsen. „Prüfen und umsetzen sind zwei unterschiedliche Dinge“, sagte er bei einem Webinar des Unternehmerverbands CBI. Die Notenbank sei „noch nicht annähernd“ so weit, Minuszinsen einzuführen.

4 – Wirecard legt mehrfach verschobene Bilanz vor

Am Donnerstag will Wirecard seine mehrfach verschobene Bilanz für 2019 sowie die kompletten Zahlen für das erste Quartal 2020 vorlegen und so das Vertrauen der Investoren zurückgewinnen.

Dreimal wurde die Vorlage verschoben. Der Wirtschaftsprüfer EY muss die Bilanz testieren und soll damit die Zweifel am Markt ausräumen. Wirecard wird seit Jahren in Presseberichten Bilanzmanipulation vorgeworfen, vor allem im Geschäft mit Auslandstöchtern. Eine Sonderprüfung durch KPMG fand hierfür zwar keine Belege, konnte die Vorwürfe aber auch nicht vollständig ausräumen. Viele Fragen blieben für sie nach eigener Darstellung offen.

Nicht nur Analysten, Investoren und Aufseher blicken nun gespannt auf die Zahlen am Donnerstag, auch Wettbewerber. Denn die Branche der Zahlungsdienstleister befindet sich mitten im Umbruch, sortiert sich gerade neu.

Im ersten Quartal bekam auch Wirecard die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zu spüren. So kam das Geschäft mit Fluggesellschaften und Reisebüros deutlich unter Druck, während der Online-Shoppingboom die Auswirkungen abfederte. Der Vorstand ging Mitte Mai aber nicht davon aus, dass die Krise einen nachhaltig negativen Effekt auf das Geschäft von Zahlungsabwicklern habe. Im laufenden Jahr will Wirecard weiterhin einen operativen Gewinn (Ebitda) von 1 bis 1,12 Milliarden Euro erreichen.

5 – Online-Hauptversammlung bei BASF

Die Führungsspitze des Chemieunternehmens BASF stellt sich bei der ordentlichen Hauptversammlung am Donnerstag um 10 Uhr den Aktionären. Erwartet wird auch eine Einschätzung von Unternehmenschef Martin Brudermüller zur aktuellen Lage. Die Coronakrise hatte dem weltgrößten Chemiekonzern im ersten Quartal des Jahres eine maue Bilanz beschert.

Das Unternehmen in Ludwigshafen hatte auch den Ausblick für 2020 gestrichen. Da Dauer und weitere Ausbreitung der Pandemie nicht verlässlich abschätzbar seien, ließen sich aktuell keine konkreten Aussagen zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung treffen, hieß es.

Bei der Hauptversammlung soll auch entschieden werden, ob der ehemalige BASF-Vorstandsvorsitzende Kurt Bock in den Aufsichtsrat einzieht. Bock hatte bis Anfang Mai 2018 den Chemiekonzern im pfälzischen Ludwigshafen geleitet.

Die Hauptversammlung findet wegen der Corona-Pandemie als Videokonferenz statt. Am heutigen Vormittag finden außerdem weitere Online-Hauptversammlungen statt, darunter die von Delivery Hero und Varta.

6 – Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA

Das US-Arbeitsministerium veröffentlicht um 14.30 Uhr deutscher Zeit die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Die Coronakrise hatte die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA seit Mitte März in schwindelerregende Höhen schnellen lassen. Zeitweise lag die Zahl oberhalb von 6 Millionen. Zuletzt gingen die Wochenwerte aber herunter. So stellten in der Woche bis einschließlich 6. Juni etwas mehr als 1,5 Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe.

Die Fed geht im Mittel davon aus, dass die Arbeitslosenquote zum Jahresende noch bei 9,3 Prozent liegen wird. US-Notenbankchef Jerome Powell zeigte sich jedoch optimistisch, dass das Schlimmste überstanden sei und die Arbeitslosigkeit weiter zurückgehen werde.

Es sei zu erwarten, dass viele Amerikaner schon im Sommer wieder in Lohn und Brot seien. Doch liege insgesamt „noch ein weiter Weg“ vor den USA, in denen vor der Coronakrise praktisch Vollbeschäftigung herrschte. Powell hat deshalb an den Kongress in Washington appelliert, die von der Corona-Pandemie gebeutelte Wirtschaft weiterhin zu stützen.

7 – Institut für Weltwirtschaft veröffentlicht Konjunkturprognose im Sommer

Um 10 Uhr gibt das Institut für Weltwirtschaft (IfW) seine Konjunkturprognose für Deutschland und die Welt heraus. Zuletzt äußerten sich die IfW-Ökonomen verhalten optimistisch.

In dem starken Einbruch der deutschen Exporte im April sah IfW-Konjunkturchef Stefan Kooths den Tiefpunkt der aktuellen Wirtschaftskrise erreicht: „Der Absturz im April war die Talsohle, einen weiteren Rückgang im weiteren Jahresverlauf erwarten wir nicht, sondern eine allmähliche Erholung.“

Termine Unternehmen am 18. Juni

  • 07.00 Uhr, Deutschland: Wirecard, Jahreszahlen (detailliert) (14.00 Uhr digitale Pk)

  • 07.00 Uhr, Deutschland: Cancom, Q1-Zahlen

  • 08.00 Uhr, Großbritannien: National Grid, Jahreszahlen

  • 10.00 Uhr, Deutschland: BASF, Hauptversammlung (online)

  • 10.00 Uhr, Deutschland: Delivery Hero, Hauptversammlung (online)

  • 10.00 Uhr, Deutschland: Scout24, Hauptversammlung (online)

  • 11.00 Uhr, Deutschland: Varta, Hauptversammlung (online)

  • 11.00 Uhr, Deutschland: Gesco, Hauptversammlung (online)

  • 11.00 Uhr, Deutschland: Aurelius, Hauptversammlung (online)

  • 11.00 Uhr, Spanien: Amadeus IT, Hauptversammlung (online)

  • 12.00 Uhr, Luxemburg: Befesa, Hauptversammlung (online)

  • 12.00 Uhr, Deutschland: Deutsche Post - Berichterstattung vom ICFW-Abend mit Vorstandschef Frank Appel

  • 18.00 Uhr, Deutschland: Deutsche Bank IR-Call u.a. mit CFO James von Moltke

  • Deutschland: PharmaSGP Holding, Bekanntgabe Ausgabepreis

Termine Konjunktur am 18. Juni

  • 06.30 Uhr, Schweiz: SNB: Bericht zur Finanzstabilität 2020

  • 08.00 Uhr, Schweiz: Handelsbilanz 05/20

  • 09.30 Uhr, Schweiz: SNB: Geldpolitische Lagebeurteilung

  • 10.00 Uhr, Italien: Handelsbilanz 04/20

  • 10.00 Uhr, Spanien: Handelsbilanz 04/20

  • 10.00 Uhr, Deutschland: Institut für Weltwirtschaft veröffentlicht Konjunkturprognose im Sommer für Deutschland und die Welt, Kiel

  • 13.00 Uhr, Großbritannien: BoE Zinsentscheid

  • 14.00 Uhr, Polen: National Bank of Poland, Zinsentscheid

  • 14.30 Uhr, USA: Philly Fed Index 06/20

  • 14.30 Uhr, USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

  • 16.00 Uhr, USA: Frühindikator 05/20

Sonstige Termine am 18. Juni

  • 09.00 Uhr, Deutschland: Regierungserklärung Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Deutschen EU-Ratspräsidentschaft und zum Europäischen Rat

  • 09.00 Uhr, Deutschland: Bundestag u.a. mit einer Reform des Außenwirtschaftsrechts, um die Übernahme deutscher Firmen durch ausländische Investoren zu erschweren + 09.00 Uhr Wahl eines Vizepräsidenten für das Bundesverfassungsgericht

  • 09.15 Uhr, Deutschland: Fortsetzung im Kapitalanleger-Musterverfahren nach der Übernahmeschlacht zwischen Volkswagen und der Porsche Automobil-Holding 2007/2008

  • 09.30 Uhr Luxemburg: EuGH-Gutachten zur Berechnung der LKW-Maut in Deutschland

  • 09.30 Uhr, Luxemburg: EuGH-Urteil zur Widerrufbarkeit von im Fernabsatz geschlossenen Anschlusszinsvereinbarungen

  • 10.00 Uhr Deutschland: Online-Pk Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV) zur Jahrestagung 2020

  • 10.30 Uhr, Deutschland: Urteilsverkündigung des Bundesverwaltungsgerichts zu einem Planungsabschnitt für das Bahnprojekt Stuttgart 21, Leipzig

  • 11.00 Uhr, Deutschland: Jahres-Pk deutsche Schiffbau- und Offshore-Zulieferindustrie VDMA

  • Deutschland: Deutscher Immobilientag des Immobilienverbandes IVD, Bochum

  • Deutschland: Vorstellung des iff-Überschuldungsreports 2020

  • Deutschland: ifo-Jahresversammlung: „Wie gefährdet ist der Wohlstand in Deutschland?“, München

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