Sicherheitsbedenken: Einzelhändler in Australien stoppt Verkauf von Apples AirTag
Apples Ortungsgerät AirTag erfüllt angeblich nicht die australischen Sicherheitsstandards. Deshalb hat der Einzelhändler Officeworks den Verkauf des Produkts ausgesetzt.
Der australische Einzelhändler Officeworks hat bis auf weiteres den Verkauf von Apples AirTag gestoppt. Offenbar erfüllt das Ortungsgerät nicht die Sicherheitsstandards des Landes.
"Die AirTag-Produkte werden vorübergehend nicht bei Officeworks erhältlich sein", teilte ein Sprecher mit. Das Unternehmen warte auf "weitere Anweisungen" der australischen Wettbewerbs- und Verbraucherbehörde ACCC. Zudem arbeite man mit Apple zusammen, "um alle Sicherheitsbedenken auszuräumen".
Was ist das Problem?
Über den Anlass der Bedenken hat sich Officeworks verschwiegen, doch sind anscheinend die Batterien des Gadgets das Problem. In einer E-Mail an den Technik-Blog Gizmodo Australia erklärte die ACCC, dass es "Bedenken über die Erreichbarkeit" der Batterien gebe. Es scheint also, dass der Energieträger allzu leicht zugänglich ist.
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Auch eine Stellungnahme von Apple weist in diese Richtung. "AirTag ist so konzipiert, dass es die internationalen Sicherheitsstandards für Kinder erfüllt, einschließlich der australischen", schreibt der Konzern in einer E-Mail an dieselbe Online-Plattform. Den Anforderungen werde das Produkt durch einen "zweistufigen Drück-Dreh-Mechanismus" gerecht, über den Nutzer auf die Batterie zugreifen könnten.
Ein Produkttest von Gizmodo Australia kommt allerdings zu einem anderen Ergebnis. Der habe ergeben, dass es "nur eine kleine Drehung" brauche, "um die Rückseite des Geräts zu entfernen und die Batterie freizulegen", berichtet das Portal.
Hohe Sicherheitsstandards in Australien
In Australien sind die Sicherheitsstandards für batteriebetriebene Geräte sehr hoch. Im Dezember vergangenen Jahres beschloss die Regierung die weltweit ersten Richtlinien für Hersteller von Geräten mit so genannten Knopfbatterien, also flachen, runden und einzelligen Energieträgern.
Unter anderem müssen die Batterien kindersicher im Gerät untergebracht sein. Außerdem muss das Produkt mit entsprechenden Warnhinweisen und Sicherheitssymbolen versehen sein. Die Verordnung greift mit dem 21. Juni 2022, bis dahin müssen Hersteller ihre Geräte an die Standards angepasst haben.
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Unter Zugzwang steht auch Apple. Wie der Konzern das Sicherheitsproblem um das Ortungsgerät zu lösen gedenkt, wird abzuwarten sein. In seiner Stellungnahme teilte er lediglich mit: "Wir halten uns an die Vorschriften und arbeiten daran, dass unsere Produkte […] die neuen Standards weit vor dem erforderlichen Zeitplan erfüllen oder diese übertreffen."
Unterdessen wird der AirTag trotz der Sicherheitsbedenken von anderen Händlern in Australien weiter angeboten, darunter die Elektronikkette JB Hi-Fi. Auf dem australischen Apple Store ist das Ortungsgerät ebenfalls erhältlich.
Im Video: Apple stellt AirTags vor