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Sebastian Kurz zieht es in die USA: Österreichs Ex-Kanzler arbeitet bald wohl für einen deutschen Trump-Anhänger

Gegen den Ex-Bundeskanzler Österreichs wird ermittelt, denn Kurz soll korrupt sein, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. In den USA bastelt er offenbar an einer neuen Karriere.
Gegen den Ex-Bundeskanzler Österreichs wird ermittelt, denn Kurz soll korrupt sein, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. In den USA bastelt er offenbar an einer neuen Karriere.

Sebastian Kurz ist ein Verdächtiger. Gegen den Ex-Bundeskanzler Österreichs wird ermittelt, denn Kurz soll korrupt sein, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Gemeinsam mit engen Vertrauten soll er mit Steuergeldern positive Berichterstattung und gefälschte Umfragen für seine Partei, die ÖVP, gekauft haben. Kurz, hieß es im Durchsuchungsbeschluss der österreichischen Behörden vom 6. Oktober, sei eine "zentrale Person" in dem Fall. Er habe alle grundlegenden Entscheidungen in der Korruptionsaffäre getroffen.

Nur drei Tage nach den Durchsuchungen seiner Büros sowie der seiner engsten Vertrauten, etwa im Finanzministerium, trat Kurz als Kanzler zurück. Die Ermittlungen gegen ihn dauern an, die politische Karriere des ehemals jüngsten Regierungschefs der Welt – vorerst – vorbei. Doch Kurz arbeitet offenbar schon an seiner Karriere nach der Karriere.

Kurz zieht es womöglich ins Silicon Valley

Am Samstag hatte die Zeitung "Österreich" unter Berufung auf Kurz' engstes Umfeld berichtet, dass der ehemalige Kanzler einen Vertrag bei einer privaten Firma im Investmentbereich in den USA unterzeichnet habe. Die "Kronen"-Zeitung schrieb am selben Tag, Kurz werde einen Managerjob im Silicon Valley annehmen. Die Boulvardseite "Express" schrieb darauf hin, bei Kurz' neuem Job handle es sich um eine Position bei der Datenanalyse-Firma Palantir.

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Das Unternehmen ist umstritten. Palantir wird vorgeworfen, Datenschutz-verletzende Überwachungssoftware zu vertreiben. Zu seinen Kunden gehören unter anderem die CIA, das FBI, die NSA und das Pentagon. Die US-Bürgerrechtsvereinigung ACLU nennt Palantir deshalb eine "Schlüsselfirma in der Überwachungsindustrie". In Deutschland haben einzelne Landespolizeien Palantirs Analyse-Software "Gotham" erstanden.

Wechselt Sebastian Kurz also zu einem Unternehmen, das seine Überwachungssoftware nach der fiktiven Stadt nennt, in der die Comic-Figur Batman Verbrecher jagt? Nein, schrieb am Montag nun die Wiener Zeitung "Die Presse". Meldungen eines Wechsels des Ex-Kanzlers zu Palantir seien falsch. Schon weil Palantir börsennotiert sei und gegen Kurz ermittelt werde, sei so ein Karriereschritt für Kurz nicht möglich – die Compliance-Regeln in den USA würden ihn daran hindern.

Wohl aber sei es wahrscheinlich, dass Kurz bald mit einem Unternehmer aus seinem Bekanntenkreis zusammenarbeite, schrieb "Die Presse": Peter Thiel.

Heuert Kurz bei Peter Thiel an?

Thiel ist nicht weniger umstritten als Palantir, das er 2004 gründete. Der in Frankfurt geborene Milliardär wurde als Gründer des Bezahldiensts Paypal und erster Facebook-Investor bekannt. Mittlerweile betätigt sich Thiel vor allem als Investor, Venture-Capitalist – und politischer Großspender. Thiel unterstützte den Wahlkampf des Rechts-außen-Republikaners sowie späteren US-Präsidenten Donald Trump mit Millionenbeträgen und arbeitete mit diesem bei dessen Einzug ins Weiße Haus zusammen. Thiel ist Mitglied der Republikanischen Partei.

Thiel und Kurz kennen sich. Erst Ende dieses Jahres sollte der Österreicher dem Milliardär den Frank-Schirrmacher-Preis überreichen und bei der Verleihung eine Laudatio auf Thiel halten. Doch daraus wurde nichts, die Korruptionsermittlungen gegen Kurz kamen dem Event zuvor.

Nun ist es wahrscheinlich, dass sich Thiel und Kurz bald als Kollegen wieder begegnen. Die österreichischen Medien "Kronen-Zeitung" und "Heute" berichten, Kurz werde Global Strategist beim Investmentfonds Thiel Capital. Der Ex-Kanzler habe dies selbst bestätigt.