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SAP-Affäre: Zweiter Betriebsrat legt Mandat nieder und zieht sich auch aus dem Aufsichtsrat zurück

SAP-Logo an der Zentrale in Walldorf
SAP-Logo an der Zentrale in Walldorf

Die Affäre um Unregelmäßigkeiten beim SAP-Betriebsrat weitet sich aus: Nach Recherchen von Business Insider hat nun auch Panagiotis Bissiritsas, Betriebsrat und Aufsichtsrat von SAP, am Mittwoch in einem Schreiben an den Vorsitz des Betriebsrats die sofortige Niederlegung seines Betriebsratsmandats verkündet. Gründe nannte er darin nicht. Das Schreiben liegt Business Insider vor. Außerdem ist er von seinem Aufsichtsratsmandat zurückgetreten, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte.

„SAP und ein Mitglied des Betriebsrats der SAP SE haben sich einvernehmlich auf eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses geeinigt. Im Zuge dessen tritt er sowohl von allen Betriebsratsämtern als auch von seinem Aufsichtsratsmandat mit sofortiger Wirkung zurück. Zu weiteren Details wurde von beiden Parteien Stillschweigen vereinbart", so ein Sprecher von SAP.

Auf der Webseite des Aufsichtsrats von SAP wird Bissiritsas noch als Mitglied aufgeführt. Dort heißt es, er sei nach seinem Studium der Wirtschaftsmathematik an der Universität Augsburg 1999 zu SAP gekommen. "Bis 2005 arbeitete er als Technischer Berater. Seither ist er in der technischen Validierung für den Produktstandard Performance tätig."

Interne Untersuchungen zu möglichen Unregelmäßigkeiten

In den vergangenen Wochen hatten sich die Negativ-Schlagzeilen rund um zwei Betriebs- und Aufsichtsratsmitglieder von SAP gehäuft. „Wir führen derzeit interne Untersuchungen zu möglichen Unregelmäßigkeiten durch, die in Zusammenhang mit zwei Mitgliedern des Betriebsrats der SAP SE stehen“, sagte ein SAP-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

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Der Vorsitzende des SAP-Betriebsrats, Ralf Zeiger, ist in diesem Zusammenhang bereits von seinem Amt im Betriebsrat zurückgetreten. Wie das „Handelsblatt“ berichtete, soll Zeiger „einen arbeitsrechtlichen Verstoß eines Kollegen vertuscht haben“. Zu diesem Schluss – so das „Handelsblatt“ – „kommt nach Informationen aus Kreisen der Arbeitnehmervertreter eine interne Untersuchung des Betriebsrats“. Mittlerweile hat der Betriebsrat sogar der außerordentlichen Kündigung Zeigers zugestimmt. Er hat das Unternehmen verlassen, wie die "Rhein Neckar Zeitung" berichtete. Als Aufsichtsrat wird er allerdings auf der SAP-Webseite weiterhin geführt.

Bei Zeigers Kollegen soll es sich um einen weiteren Betriebsrat handeln, „der unter anderem bei Urlaubstagen betrogen haben soll“, so das „Handelsblatt“. Demnach soll er Urlaub genommen haben, ohne diesen bei SAP einzureichen. So soll er über die Jahre 200 Urlaubstage angesammelt haben.

Nach Informationen von Business Insider handelt es sich bei der weiteren Person um Bissiritsas. Die internen Untersuchungen zu Unregelmäßigkeiten im Betriebsrat des Software-Konzerns sind schon seit einigen Wochen bekannt. Im Raum steht außerdem der Verdacht, dass Bissiritsas bei der Aufsichtsratswahl 2012 Stimmen gekauft haben soll. Die Staatsanwaltschaft Heidelberg ermittelt deshalb im Zusammenhang mit einer angeblich manipulierten Aufsichtsratswahl wegen versuchten Prozessbetrugs. Auf eine kurzfristige Gesprächsanfrage reagierte Bissiritsas nicht.