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Schwedens Technologiebörse Nasdaq Nordic lockt deutsche Firmen mit IPO-Plänen

Die Stockholmer Technologiebörse Nasdaq Nordic rührt die Werbetrommel und will vermehrt deutsche Start-ups auf ihren elektronischen Kurszettel bringen.

Die Aktienbörse Nasdaq Nordic startet eine Charmeoffensive, um deutschen Technologiefirmen den Handelsplatz in Stockholm schmackhaft zu machen. „Wir laden die deutschen Tech-Unternehmen ein, bei uns an die Börse zu gehen“, sagt Adam Kostyál, bei der Nasdaq Nordic verantwortlich für Emissionen in Europa.

Deutschland baue gerade noch ein spezielles Ökosystem auf, „das wir in Schweden bereits haben“. Dieses Netzwerk für Start-ups aus dem Tech-Bereich bestehe aus spezialisierten Fonds, Beratern und vor allem auch Research zu den Kandidaten.

Außerdem erwarteten Investoren in Deutschland Marktkapitalisierungen ab einer Milliarde Euro, um ein Initial Public Offering – abgekürzt IPO – wahrnehmbar abzuwickeln. „Delivery Hero, Hellofresh und Siemens Healthineers sind sicher tolle Erfolgsgeschichten, aber es gibt kaum kleine Technologiefirmen, die den Exitkanal Börse in Deutschland wählen“, meint Senior Vice President Kostyál.

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Tatsächlich haben in diesem und im vergangenen Jahr relativ wenige Start-ups in Frankfurt den Börsengang gewagt. Einige Wachstumsfirmen wählten als Alternative eine US-Börse, etwa Mytheresa, ein Onlinemarktplatz für Luxusmode, oder Curevac und Via Optronics, den es an die New York Stock Exchange zog. Die Investmentbanker in Frankfurt hoffen jetzt, dass die Mainmetropole mit der Onlineplattform Auto1 aufholt.

Die Nasdaq Nordic will vor allem bei kleineren IPOs punkten und rechnet in diesem Segment mit einer Welle von Newcomern. „Unser Schwerpunkt liegt bei Emissionen, die 20 Millionen Euro und darüber hinaus erlösen“, sagt der Nasdaq-Manager, besonders in den boomenden Technologiesegmenten wie etwa Cleantech und Biotech.

Wollen kurzfristig Spacs-Börsensegment aufbauen

„Ich rechne in diesem Jahr mit mindestens 80 IPOs am Nasdaq-Nordic-Markt“, sagt Kostyál voraus. Das Jahr 2021 werde für die Nasdaq sehr viele Transaktionen bereithalten.

Seinen Optimismus gründet der IPO-Experte auch auf eine Innovation, die vor allem in den USA für Furore sorgt und jetzt nach Europa schwappt. Dabei geht es um Börsenmäntel, sogenannte Special Purpose Acquisition Companies (Spacs), die von Hedgefonds, Finanzinvestoren oder Investmentbanken gegründet werden und als leere Hülle an die Börse gehen.

Einmal notiert, halten die Spacs nach einem attraktiven – möglichst unterbewerteten – Unternehmen Ausschau, das sie übernehmen und dem sie über diesen Umweg einen Börsengang ermöglichen. „Wir werden noch im Februar ein Börsensegment für Spacs eröffnen. Damit reagieren wir auf die wachsende Nachfrage, die sich von den USA nach Europa verlagert“, sagt Kostyál. Der erste Börsenmantel werde im ersten Quartal eingeführt, weitere sollen folgen.

Christoph Heuer, der das Aktienemissionsgeschäft von Goldman Sachs in Deutschland leitet, bestätigt: „2020 waren Spacs sicherlich überwiegend noch ein US-Phänomen, da der Markt in den USA am weitesten etabliert und liquide ist. Wir erwarten allerdings für dieses Jahr eine Reihe von Spac-Listings in Europa – auch in Deutschland.“