Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 5 Stunden 18 Minuten
  • Nikkei 225

    37.051,57
    -1.028,13 (-2,70%)
     
  • Dow Jones 30

    37.775,38
    +22,07 (+0,06%)
     
  • Bitcoin EUR

    57.584,10
    -391,06 (-0,67%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.283,12
    +397,58 (+43,51%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.601,50
    -81,87 (-0,52%)
     
  • S&P 500

    5.011,12
    -11,09 (-0,22%)
     

"Die schwankt!" Kandidatin bricht nach DSDS-Auftritt zusammen

Grandiose Selbstüberschätzungen und hämische Juryurteile sind bei "Deutschland sucht den Superstar" fester Bestandteil. Dass vermeintliche "Talente" aber zurückschießen, ist selten - ebenso, dass sie einfach zusammenklappen. Folge vier der Castings hatte all das zu bieten!

Mit der Randexistenz eines gewissen Schlagersängers am DSDS-Jurypult scheint es endgültig vorbei zu sein. Nach den etwas hilflosen Verpixelungen der beiden letzten Folgen schrappelt es in Folge 4 von "Deutschland sucht den Superstar" nur noch ganz leicht am linken Bildschirmrand. Und wenn es "dramaturgisch" unbedingt sein muss, behilft sich das nicht beneidenswerte und sicher rund um die Uhr arbeitende Cutter-Team der Sendung mit "Ja"- und "Nein"-Sprechblasen anstelle des Sie-wissen-schon-wer.

Vorteil ist, dass das Augenmerk wieder mehr ins Zentrum der "Blue Rhapsody" rückt: Dort, an Bord des Casting-Schiffes auf dem Rhein, tummeln sich wieder junge Menschen, deren feste Überzeugung es ist, dass sie auf die Bühne gehören. Ins Fernsehen. Oder beides.

Und wenn sie schon einmal genau dort angekommen sind, machen sie gleich ordentlich Dampf: Da gerät ein Schlager-begeistertes Funkenmariechen ("Ich stand immer hinten und musste die anderen Mädchen fangen") mit Vanessa Mais "Meilenweit" in Atemnot, beschwört ein Kapitänsmütze tragender 20-Jähriger die Ära von Dean Martin und Freddy Quinn und möchte ein Gitarre spielender Kuh- und Schafhirte aus Südtirol den Vokuhila zu neuen Modeehren bringen.

Schlecht, aber mega

Individualität ist bei DSDS allerdings ein Ausschlusskriterium. Jurymitglied Mike Singer ist in einem solchen Fall meistens verwirrt ("Find ich langweilig") und Maite Kelly höchstens empathisch ("Ich mag dich, aber sorry..."), während Dieter Bohlen als König der Pop-Norm nur noch das "Sch..."-Urteil entfährt.

WERBUNG

Anders liegt der Fall, wenn sich mangelndes Gesangstalent durch Glitzertop und Lametta-Haarextensions relativiert. "Du siehst toll aus und bewegst dich mega", spricht Bohlen der 22-jährigen Stylistin Nagihan das höchste Lob aus. Routinierte Videoclip-Verführung statt berührender Stimme: Das habe Potenzial beziehungsweise "Star-Appeal". Einzig Maite Kelly zweifelt: "In den 90-ern ist man damit durchgekommen, dass die Disco-Queens alle nicht singen konnten. Heute geht das nicht mehr." Doch es bleibt beim Titanenurteil: "Deine Stimme ist richtig schlecht, aber Outfit und Performance klasse. Ich kann dich nicht gehen lassen."

"Was soll jetzt diese Aura?"

Warum die gleichen Kriterien nicht bei Max ("Ich schau mich so gerne von der Seite an") greift, wird nicht sofort ersichtlich, spielt der 21-jährige Kölner doch äußerst selbstbewusst die "Bunte Vogel"-Karte aus: "Ich bringe den Entertainment-Faktor!" Sein erklärtes Ziel: "Ich will ins Reality-TV." Doch bis dahin wird es ein steiniger Weg, denn drei Schlüsselfiguren verprellt Max im Handumdrehen. Zwar gibt er zu, dass seine "musikalische Reise bisher nur im Bad" passiert sei. Nach einhelliger Kritik an seinem Gesang (Bohlen: "Neben dem Bad ist ja gleich das Klo") wird er jedoch uneinsichtig: "Leute, ich gehöre auf die Bühne, ihr könnt sagen, was ihr wollt."

Es folgte mit "La La La" von Stan Smith ein weiterer Versuch, die Jury zu überzeigen: "Wenn ihr dann noch 'Schei..e' sagt, ist es ok." So passiert es, war aber offenbar doch nicht okay: "Was soll an einem 'Lalala' falsch laufen?", fragt Max bockig. "Die Töne, Mensch, die Töne!", echauffiert sich Dieter Bohlen. "Nicht frech werden", warnt Maite den uneinsichtigen Max. "Was soll jetzt diese Aura von dir?", erwidert dieser. Backstage teilt er gegen den zwei Jahre jüngeren Mike Singer aus: "Das 19-jährige Kind soll erstmal Barthaare kriegen.". Maite Kelly sei "eine Zumutung" und überhaupt: "Was hat die Bitch hier zu suchen?". Bohlen bleibt ungeschoren, aber fasst die Situation zusammen: "Auf so eine Kinderkacke habe ich keine Lust mehr."

"Gleich steht die wieder"

Modedesignerin, Model und Gesangsstudentin Jessica (29) kapituliert auf ihre Weise: Nachdem sich Bohlen ("Warum bist du so dünn? Du sprichst auch wie 'ne Maus") während ihrer tatsächlich ausbaufähigen Performance von Yvonne Catterfelds "Für dich" belustigte ("Eine Kuh kann auch keinen Weitsprung lernen"), Mike Singer mehrfach in Gelächter ausbrach und Maite Jessica empfahl, ihren Gesangslehrer zu verklagen ("Das hat weh getan"), klappt die an einer Überfunktion der Schilddrüse Leidende mitten auf der Bühne zusammen. "Die schwankt!", hatte Maite Kelly noch gerufen - aber nur Dieter Bohlens Bodyguard reagierte und fing die 29-Jährige heldenhaft auf.

Auf die Schilddrüse schiebt Bohlen dann auch die Kreislaufschwäche: "Mit unseren Kommentaren hat das nichts zu tun. Die braucht eine Cola, dann steht die wieder." Glücklicherweise ist das der Fall, und die Qualität ihrer Gesangsausbildung muss Jessica wirklich überdenken, während die Worte vom Pop-Titanen widerhallen: "Das Gemeine ist, dass man euch in dem Glauben lässt, dass man das irgendwann mal schaffen kann. Die ziehen euch ab!" Bleibt jedoch die Verwirrung, warum ihr der Model-Look nicht wie bei Nagihan zum Weiterkommen verholfen hat. Maite Kelly hilft uns da wieder auf die Sprünge: "Ob dick, ob dünn, es kommt auf die Stimme an."