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Scholz übernimmt angeschlagene Wirtschaft - Ausblick eingetrübt

(Bloomberg) -- Die deutsche Wirtschaft, die Olaf Scholz als Bundeskanzler übernimmt, ist in einem deutlich schlechteren Zustand als bei seinem Wahlsieg vor mehr als zwei Monaten.

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In den Tagen vor der Vereidigung des SPD-Politikers und seiner Ampelkoalition mit Grünen und FDP meldeten die Institute einen Einbruch beim Auftragseingang der Industrie, den kein Analyst in dieser Höhe vorhergesagt hatte und eine Inflation, die mit 6% auf den höchsten Wert seit Anfang der 1990er Jahre stieg. Heute zeigte die Industrieproduktion eine nur geringe Erholung.

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Der Preisauftrieb dürfte sich zwar im nächsten Jahr abschwächen und die Konjunkturerholung wird wohl an Fahrt gewinnen. Doch noch bevor die Auswirkungen der Omikron-Variante spürbar werden, nimmt der Gegenwind für Scholz bereits zu.

“Wir müssen durch einen Winter der schlechten Nachrichten”, so Holger Schmieding, Chefvolkswirt bei Berenberg, der vor einem “ernsthaften Risiko” warnt, dass die Produktion im vierten Quartal schrumpfen könnte. Die Lieferklemme behindert weiterhin die verarbeitende Industrie. Freilich würde selbst eine weitere Pandemiewelle den Aufschwung zwar verzögern, aber nicht völlig zum Erliegen bringen, so Schmieding: “Die Frage ist, ob das starke Wachstum im ersten oder im zweiten Quartal beginnt.”

Ähnlich die letzte Woche veröffentlichte Sicht der OECD. Die Organisation kürzte ihre Wachstumsprognose für Deutschland für 2022 auf 4,1% - ein halber Prozentpunkt weniger als ihr vorläufiger Ausblick kurz vor der Bundestagswahl am 26. September.

Es wäre nicht Deutschland, wäre Scholz in den letzten Wochen nicht mehr zur Inflationsgefahr befragt worden als zum Wachstum. Der Bild-Zeitung sagte er vergangene Woche, es müsse gehandelt werden, wenn sich die Teuerung nicht so verlangsame wie prognostiziert, ohne konkrete Maßnahmen anzusprechen: “Eine so hohe Inflation, wie wir sie heute haben, sollten wir nicht anstreben.”

Im Laufe der Zeit plant die Ampelkoalition um Scholz große Initiativen wie z.B. eine Aufstockung der Investitionen, um die Wirtschaft wieder auf Vordermann zu bringen, auch wenn deren Umfang noch nicht feststeht.

Für den JPMorgan-Ökonomen Greg Fuzesi steht ein schwierigeres Quartal bevor, als der neue Kanzler das wohl erwartet hätte.

“Die Einschränkungen und die Zurückhaltung der Verbraucher werden die Dienstleistungsaktivitäten über den Winter belasten - die Mobilität ist bereits etwas zurückgegangen”, so Fuzesi. Allerdings sieht auch er “Spielraum für schnelleres Wachstum, wenn der Wintereinbruch nachlässt.”

Überschrift des Artikels im Original:

Scholz Inherits Bruised German Economy as Growth Outlook Sours

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