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"Schnell auf Zündung": Nervenbündel Timmy macht Martin Rütter Sorgen

Er zerschreddert im Tierheim alles, was ihm zwischen Pfoten und Zähne kommt, gehört damit ganz klar zu den "Unvermittelbaren" (RTL). Viel sanfter als Retriever Timmy, aber leider mit starken Handicaps ausgestattet sind der dreibeinige Matze und der blinde Welpe Abbas.

"Mittlerweile hat er hier nur noch ein Strohbett": Was den zerstörungswütigen Timmy betrifft, ist Astrid Paparone vom Tierheim Gießen mit ihrem Latein am Ende. (Bild: RTL)
"Mittlerweile hat er hier nur noch ein Strohbett": Was den zerstörungswütigen Timmy betrifft, ist Astrid Paparone vom Tierheim Gießen mit ihrem Latein am Ende. (Bild: RTL)

Im Tierheim Gießen kann er nur noch auf einem Strohbett liegen, ansonsten bleibt bei Retriever-Rüde Timmy nichts Kaubares heil. Geradezu zwanghaft zerbeißt er alles, was ihm vor die Schnauze kommt. "Nur so kann er sich beruhigen und seinen Stress abbauen - so viel Kauknochen kann man ihm gar nicht geben", erklärt Hundeprofi Martin Rütter, ergänzt von Pflegerin Astrid Paparone: "Wenn wir manchmal ein Stofftier übrig haben, gebe ich es ihm zum Zerkauen - das macht ihn glücklich."

Ansonsten macht sie sich jedoch große Sorgen um das hyperaktive Nervenbündel: "Wie soll ein Hund, der beim Spazierengehen alle anbellt und anfällt, ein neues Zuhause finden?" Martin Rütter will sich nicht entmutigen lassen: "In einem ruhigeren Umfeld würde man das hinkriegen, dann geht er nicht so schnell auf Zündung und nur auf Beute los."

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"Seine früheren Besitzer waren völlig verzweifelt", erinnert sich Paparone. "Sie sind nur noch ganz früh morgens oder spätabends mit ihm rausgegangen und konnten seiner unbändigen Energie kein Gleichgewicht entgegensetzen." Schwarzer Hund, Gassigehen als Spießrutenlauf mit Maulkorb, Randale an der Leine und jede Sekunde die Gefahr, angefallen zu werden - dieser Aufgabe kann sich im Grunde nur ein Profi stellen. Was Rütter Timmys "Ressourcenschutz" nennt ("Hätte man da doch viel früher einen guten Trainer rangelassen!"), ist Herausforderung und Aufgabe für Hundetrainer Marcel Wunderlich und seine Berner Sennenhündin Xavi. "Joa, ziemlich nervös, der Kleine", konstatiert der Hunde-Profi gleich zu Beginn: "Bin gespannt, was er bei mir alles zerstören wird."

Und das Wunder geschieht: Xavi übt sich schon bei der ersten Begegnung in Schweizer Gelassenheit und Timmy sinkt in Marcels Zuhause fast erleichtert in das nagelneue Hundebett - aus Stoff! Ein paar Tage später blickt Marcel etwas strapaziert in die Kamera: "Sollte ich etwas fertig aussehen, ist das genau so, wie ich mich fühle." Das Experiment geht weiter - und auch der unerschütterliche Optimismus der Hundeprofis in ihren Schützling.

Drei Beine und kaum Augenlicht: Matze und Abbas

Pure Lebensfreude hingegen strahlen die "Unvermittelbaren" Matze und Abbas aus - und das, obwohl ihre bisherigen Lebensgeschichten geradezu dramatisch sind. Der kuschelig wirkende Matze wurde mit zehn Monaten angefahren in einem rumänischen Straßengraben gefunden. "Die Fahrerin, die ihn entdeckte, hielt ihn für tot", berichtet Anja Laupichler vom Verein "Vierbeiner in Not" in Schleswig-Holstein.

"Nur weil ein Hund nur drei Beine hat, ist er doch kein Einschläferungskandidat!", sagt Martin Rütter - und meint damit auch den liebenswerten Matze. (Bild: RTL)
"Nur weil ein Hund nur drei Beine hat, ist er doch kein Einschläferungskandidat!", sagt Martin Rütter - und meint damit auch den liebenswerten Matze. (Bild: RTL)

Matze überlebte, obwohl ihm in der Tierklinik ein Bein amputiert werden musste und ein zweites seit dem Unfall steif ist. Tapfer und durchaus lebensfroh hoppelt er seither in seiner Pflegestelle bei Laupichlers Kollegin Ursula Walter durchs Leben. Zwar wird er, wie Rütter sagt, "kein Marathonläufer mehr und kein Begleiter beim Fahrradfahren". Sein sonniges Gemüt überzeugt allerdings auf Instagram die Hundefans Nina und Ullrich. Zusammen mit ihrer Hündin Tammi nehmen sie eine siebenstündige Fahrt aus Baden-Württemberg auf sich, um den lädierten Sonnenschein kennenzulernen - da Tammi mitspielt, eine chancenreiche Begegnung mit noch ungewissem Ausgang.

Ein blinder Welpe

Auch Welpe Abbas wird von einer Familie in Augenschein genommen. Wenige Tage vor seiner Geburt fand die Polizei seine Mutter "Eule" hochtragend und ungechipt am Straßenrand. Von dort kam sie dank des Engagements der Sedelsberger Tierheimleiterin Franka Thun in die Pflegestelle von Anja Hartmann: "Wir konnten sie mit drei erwarteten Welpen doch nicht allein im Tierheimzimmer lassen." Aus drei Welpen wurden acht, ein Baby starb bei der Geburt, und bei Abbas wurde ein starker Sehfehler festgestellt. Als blinder Welpe ist er mittlerweile der einzige nicht vermittelte Hund aus dem Wurf - wobei er mit seiner Einschränkung gut zurechtkommt. "Klar tüddelt der manchmal gegen einen Zaunpfahl", räumt Rütter ein: "Aber er macht das ganz fröhlich und lernt ständig dazu. Er kennt es ja nicht anders."

Der blinde Welpe Abbas könnte wohl bald eine neue Familie haben. (Bild: RTL)
Der blinde Welpe Abbas könnte wohl bald eine neue Familie haben. (Bild: RTL)

Genau sein junges Alter und seine Lernfähigkeit ziehen Elke Mehrfels und ihre Familie an: "Einen älteren Hund mit vielen Schwierigkeiten würden wir nicht mehr aufnehmen." Schließlich gibt es im Haushalt neben Ehemann Dirk noch Tochter Katharina (10), Hündin Leika und eine Katze. Vater Dirk plagen noch einige Vorbehalte ("Was ist, wenn die Augen noch schlechter werden und operiert werden müssen?"), aber Katharina ist bereits beim Kennenlernen ganz auf Abbas' Seite: "Dem kann ich viele Tricks beibringen, auch nur mit Sprechen."

VIDEO: Martin Rütter wittert Gefahr bei rüdem Retriever-Mix: "Das ist dramatisch!"