Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 2 Stunden 53 Minuten
  • Nikkei 225

    37.699,18
    -760,90 (-1,98%)
     
  • Dow Jones 30

    38.460,92
    -42,77 (-0,11%)
     
  • Bitcoin EUR

    60.009,74
    -2.230,52 (-3,58%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.390,99
    -33,11 (-2,32%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.712,75
    +16,11 (+0,10%)
     
  • S&P 500

    5.071,63
    +1,08 (+0,02%)
     

Schneebälle und Unterhaken in Meseberg: Der Tag mit Bloomberg

(Bloomberg) -- Während es vor dem Barockschloss Meseberg idyllisch schneite, schmolzen drinnen so manche Widerstände in der Koalition. Die Kabinettsklausur habe zwischen den Ampel-Koalitionären in vielen Fragen Annäherung gebracht, versuchte Bundeskanzler Olaf Scholz die Inhaltsleere der Pressekonferenz wegzulächeln. Es habe ein “sehr fühlbares Unterhaken” stattgefunden.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Tatsächlich hatte es zwischen den Regierungsparteien zuletzt mehr nach Kinn- als nach Unterhaken ausgesehen — doch Budgetfragen vom Verteidigungsetat bis zur Kindergrundsicherung sind laut Finanzminister Christian Lindner in Meseberg gar nicht diskutiert worden. Und den Ärger um das kurzfristige Veto von FDP-Verkehrsminister Volker Wissing gegen das EU-Aus des Verbrennermotors 2035 haben die Koalitionäre nun nach Brüssel verschoben.

WERBUNG

Scholz stellte sich zwar öffentlich hinter Wissing, aber begeistert sind in der Ampel wohl wenige davon, nun die Scherben hinter der FDP aufkehren zu müssen. Trotzdem behauptete Scholz, er habe auf dem Schloss auch so richtig Spaß gehabt. “Ich habe einen Schneeball geworfen,” räumte er auf eine Nachfrage ein. Als Zielscheibe diente offenbar weder Klimatroll Wissing noch die Budget-Streithansel Lindner, Habeck und Pistorius: Geworfen habe er, Scholz, “wie sich das für einen Bundeskanzler gehört, auf niemanden”.

AKTUELLE MELDUNGEN:

  • Der Essener Chemiekalienhändler Brenntag erwägt informierten Kreisen zufolge den Rückkauf von mindestens 5% seiner Aktien.

  • Die Ampelkoalition stößt mit ihrem Vorstoß für E-Fuels in letzter Sekunde auf Unverständnis in Brüssel.

  • Die Bundesregierung will den 5G-Mobilfunkbetreibern laut einem Bericht der Zeit untersagen, bestimmte Technik der chinesischen Ausrüster Huawei und ZTE zu verwenden.

  • Die Shop Apotheke braucht einen neuen Chef. Stefan Feltens steht aus persönlichen Gründen nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung. Der Ebitda-Verlust 2022 fällt etwas geringer aus als erwartet.

  • Der operative Gewinn von Zalando brach zwar wie erwartet ein, übertraf aber die Erwartungen der Analysten

  • Der Ausblick von Hellofresh für das Ebitda 2023 liegt unter den Analystenschätzungen

  • Die EU macht die ersten Schritte, um im LNG-Markt als gemeinsamer Einkäufer aufzutreten.

  • China hat die USA davor gewarnt, im Bezug auf Taiwan Pekings rote Linien zu überschreiten. Es dürfe in Asien keine Krise wie in der Ukraine geben.

  • Nach einem Personalabbau von 13% im November plant die Facebook-Mutter Meta dem Vernehmen nach den Abbau von weiteren Tausenden von Arbeitsplätzen.

ANALYSEN:

  • Im Hinblick auf die Ratssitzung der EZB in der nächsten Woche zeichnen sich bereits die Fronten ab.

  • Der Krieg in der Ukraine und das Verhältnis zu China sind für JPMorgan-Chef Dimon derzeit mit Blick auf die Konjunktur die größten Gründe zur Sorge

  • Der Bewertungsabstand zwischen Unternehmensanleihen und Aktienbörsen ist erstmals seit der globalen Finanzkrise in den positiven Bereich gedreht. Dies könnte darauf hindeuten, dass Aktienanleger die Risiken ihrer Investments unterschätzen.

AKTIENMÄRKTE | An der Börse Tokio legen die Kurse am Dienstag deutlich zu, in Hongkong tendiert der Aktienhandel fest. Besonders stark aufwärts geht es für Ölwerte wie Cnnoc und China Petroleum. Die Raffineriegesellschaft Sinopec hat sich dafür ausgesprochen, den Aufbau strategischer Ölreserven in China voranzutreiben. Die Wall Street trat am Montag auf der Stelle, nachdem der S&P 500 am Donnerstag und Freitag zugelegt hatte. Michael Wilson von Morgan Stanley sieht die Bärenmarkt-Rally zu Ende gehen, da sich die Fundamentaldaten verschlechtern. Mark Hackett von Nationwide konstatiert eine “Ruhe vor dem Sturm”.

RENTENMÄRKTE | Nach der Erholung am Freitag überwog am europäischen Staatsanleihemarkt am Montag wieder deutlich das Verkaufsinteresse. EZB-Rat Holzmann erklärte, bei jeder Sitzung des Gremiums bis Juli Zinserhöhungen um jeweils einen halben Prozentpunkt zu befürworten. Am Geldmarkt wird inzwischen ein Zinsgipfel von 4,08% im Oktober eingepreist. Die EU mandatierte Banken mit einer 11j Anleihe. Heute kommen zudem aus Österreich 2033- und 2051-Bonds. Deutschland beschafft EU500 Mio über einen 2033-Linker.

ROHSTOFFMÄRKTE | Am Ölmarkt legen die Preise am Dienstag die sechste Sitzung in Folge zu. “Öl findet derzeit Unterstützung von Seiten des gleitenden 100-Tage-Mittels”, sagt Yeap Jun Rong von IG Asia in Singapur. “Die Preise scheinen auf einen neuen Test des $90-Niveaus zuzusteuern.” Im Fokus stehen die Aussagen von Fed-Chefs vor dem Kongress. Der Goldmarkt geht seitwärts, nachdem er am Montag 0,5% nachgegeben hatte. Auch richten sich die Augen auf Jerome Powell.

TERMINE AM DIENSTAG

  • Quartalszahlen Europa: Shop Apotheke, Zalando. Hellofresh, Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli, Henkel, Gea Group, Va-Q-Tec, Schaeffler, Traton, Helma

  • Konjunkturdaten Europa: Auftragseingang, Umsatz im Dienstleistungsbereich Deutschland; Währungsreserven Schweiz; EZB-Konsumentenumfrage;

  • 09:20 Bundeskanzler Scholz, Keynote bei Verbandstagung des Verbands kommunaler Unternehmen

  • 10:30 Jahres-PK des Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken

  • 11:30 Regierungs-PK

  • 15:00 EZB veröffentlicht monatlichen Bericht über Bondprogramm APP

  • 16:00 Fed-Chairman Powell vor dem Bankenausschuss des Senats

  • Informelle Tagung der EU-Verteidigungsminister

©2023 Bloomberg L.P.