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Der "schmutzige" Cousin des ID.6: VW enthüllt in Shanghai sein größtes SUV Talagon

Im Vergleich zum ID.6 wird der Talagon auf der Messe eher stiefmütterlich behandelt.
Im Vergleich zum ID.6 wird der Talagon auf der Messe eher stiefmütterlich behandelt.

In der Öffentlichkeit inszeniert sich Volkswagen aktuell ganz zeitgemäß als progressive Elektromarke. Und tatsächlich haben die Wolfsburger in den letzten Jahren Milliarden von Euro in die Entwicklung der neuen ID-Modellfamilie investiert. Obwohl die beiden Geschwister ID.3 und ID.4 mittlerweile erfolgreich angelaufen sind, fahren die Wolfsburger den Großteil ihrer Gewinne aber immer noch mit Benzinern und Dieseln ein. 2020 verkaufte die Kernmarke des VW-Konzerns insgesamt 5,3 Millionen PKW, von denen "nur" rund 231.600 Stück einen reinen Elektroantrieb hatten.

Der Elektroanteil am Gesamtabsatz dürfte dieses Jahr zwar deutlich steigen, bis sich das Mengenverhältnis aber gänzlich umkehrt, dürfte es noch eine ganze Weile dauern. Diese Tatsache ist natürlich nicht gerade dem grünen Image zuträglich, das sich die Wolfsburger gerade mühsam aufbauen wollen. Daher verwundert es kaum, dass der konventionell angetriebene Hochsitz Talagon auf der Auto Shanghai fast schon heimlich und ohne größeres Aufsehen zu erregen enthüllt wurde. Sein etwas kleineres Elektro-Pendant ID.6 wurde auf der Messe dagegen ganz bewusst in den Vordergrund gerückt.

Größtes Modell auf der MQB-Plattform

Der neue Talagon wurde von dem chinesischen Joint Venture VW-FAW entwickelt und von diesem auch produziert. Von den Chinesen wurde er speziell für den heimischen, größten Automarkt der Welt konzipiert. Je nach Version bietet der Neuzugang sechs oder sieben Sitzplätze. Mit einer Länge von 5,15 Metern ist er der größte Volkswagen überhaupt. Unter dem Blechkleid steckt aber kurioserweise mit dem modularen Querbaukasten VWs Allzweckwaffe, auf dessen kleinster Ausbaustufe auch Kleinwagen wie der Polo oder der Seat Ibiza stehen. Das chinesische SUV ist glatte zwei Meter breit und misst in der Höhe rund 1,80 Meter. Designtechnisch haben die Deutsch-Chinesen keine Experimente gewagt. Die Front des Talagon ähnelt stark der des US-SUV Atlas, das zwar technisch fast identisch, aber ganze zwölf Zentimeter kürzer ist. Der Atlas wird in China übrigens unter dem Namen Teramont X vertrieben.

Schwebende Mittelkonsole

Das Profil mit der ausgeprägten Schulterpartie weißt einige Parallelelen zu den Elektromodellen ID.4 und ID.6 auf. Hinten vereint der Talagon dann Designelemente aus beiden Welten: das durchgehende Leuchtband der E-SUV trifft auf die beiden verchromten Endrohrblenden des Atlas und Touareg. Innen bietet der hochbeinige Familientransporter wenig Überraschungen. Das Golf-ähnliche Cockpit übernimmt das gewohnte VW-Layout mit den digitalen Anzeigen und dem mittig platzierten Infotainmentbildschirm. Eine Besonderheit gibt es jedoch: Der Talagon verfügt über eine schwebende Mittelkonsole, die an Volvo erinnert.

299 PS-V6 für das Topmodell

Bei den Motorisierungen haben die chinesischen Kunden drei Wahlmöglichkeiten. Die Basisversion wird von einem 186 PS starken und zwei Liter großen Turbovierzylinder angetrieben. Den selben Motor gibt es gegen Aufpreis auch mit 220 Pferdestarken. Im Topmodell werkelt ein Turbo-V6 mit 2,5 Litern Hubraum, der die 300 PS-Marke mit seinen 299 Pferdchen nur haarscharf verfehlt. Die Leistung wird über ein siebenstufiges Doppelkupplungsgetriebe auf alle vier Räder verteilt. Schon allein seine schiere Größe dürfte dafür sorgen, dass der Talagon es nicht aus China heraus schaffen dürfte. Stattdessen soll er im Reich der Mitte zukünftig eine noch geräumigere Alternative zum VW Teramont X darstellen. Das grüne Gewissen sollen dagegen die elektrischen ID.4 und ID.6 beruhigen.