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Schließwoche im Stammwerk Wolfsburg: Warum VW 2023 mit fünf Tagen Arbeitsruhe beginnen muss

Golf-Montage bei VW: Der Stromer ID.3 wird demnächst in den Karosseriebau des Werks Wolfsburg integriert. - Copyright: VW
Golf-Montage bei VW: Der Stromer ID.3 wird demnächst in den Karosseriebau des Werks Wolfsburg integriert. - Copyright: VW

Der VW-Konzern muss wesentliche Teile seines Hauptwerks Wolfsburg zum Jahresbeginn für fünf Tage herunterfahren. Die sogenannte „Schließwoche“ erstreckt sich vom 2. bis zum 6. Januar 2023. Dies zeigt ein internes Avis für die Beschäftigten, das Business Insider vorliegt.

Darin heißt es wörtlich: „Betroffen sind die direkten und indirekten Bereiche.“ Ausdrücklich genannt werden die Produktion und das Geschäftsfeld Fahrwerk in der niedersächsischen Stammfabrik von VW am Mittellandkanal.

„Grund für die Schließwoche sind die Umbaumaßnahmen für die Integration der neuen Modelle ID.3, Tiguan und Tayron“, lässt VW die Mitarbeitenden wissen. „Das betrifft auch die Golf-Fertigung, da der ID.3 in den Karosseriebau und die Lackiererei der Fertigung 1 integriert wird“.

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Der ID.3 ist ein rein elektrisch angetriebener Kompaktwagen des Wolfsburger Kernlabels Volkswagen PKW und läuft hauptsächlich im ostdeutschen Werk Zwickau vom Band. Der Tiguan ist seit Jahren VWs bestverkauftes SUV; 2023 rollt es in Neuauflage an. Der Tayron wiederum ist ein coupéartiger Crossover-Typ, wird bereits in China verkauft – und soll auf dem deutschen Markt als ideeller Nachfolger der Tiguan-Langversion Allspace zwischen dem Mittelklasse-Offroader Tiguan und VWs schwerem Geländewagen Touareg positioniert werden.

Frei-Tage für Monteure und Manager

Für viele Werker bringt die Arbeitsruhe in „Fertigung 1 und 2 sowie anteilig angrenzenden Bereichen“ (VW) mutmaßlich unliebsame Verpflichtungen mit sich. Denn die Anweisung lautet glasklar: „Für die schichtplanmäßigen Arbeitstage sind in Abstimmung zwischen Beschäftigtem und betrieblicher Führungskraft Zeiten aus folgenden Konten zu entnehmen:

  • Alle noch nicht systemisch verplante positive Zeitsalden

  • Sofern die vorhandenen positiven Zeitsalden nicht ausreichen, werden Zeiten aus dem individuellen Flexibilitätskonto auch negativ (bei Teilzeit: RA-Konto negativ) entnommen“.

Ein gewisser Trost mag sein, dass sich neben den sogenannten „Blaukragen“, also Arbeitern in den Werken, auch „Weißkragen“, also Arbeiter in den Büros mit der Schließwoche zu arrangieren haben: „Die Arbeitsruhe gilt gleichermaßen für die direkt als auch indirekt Beschäftigten“, hebt das VW-Management in gefetteter Schrift hervor

VW Tayron aus chinesischer Fertigung: Das geräumige Offroad-Coupé ersetzt in Deutschland den Tiguan Allspace.
  - Copyright: VW
VW Tayron aus chinesischer Fertigung: Das geräumige Offroad-Coupé ersetzt in Deutschland den Tiguan Allspace. - Copyright: VW

Auswirkungen auf andere Regionen des VW-Konzerns sind absehbar: „Für Bereiche mit Lieferverpflichtungen (Presswerk, Fahrzeugvorbereitung Autostadt, Kunststofftechnik und das Geschäftsfeld Fahrwerk Werk Wolfsburg), Vorlauf- und Engpassfertigungen, reparaturnahe Bereiche (Segmentreparatur, QS, etc.) sowie den angrenzenden Bereichen wird die Fahrweise und personelle Besetzung unter Berücksichtigung der betrieblichen Erfordernisse abgestimmt“, legt die VW-Führung fest.

Und weiter: „Die Information der betroffenen Beschäftigten über einen Arbeitseinsatz erfolgt nach Abstimmung mit dem zuständigen Betriebsrat rechtzeitig durch die betrieblichen Vorgesetzten“.

Für zahlreiche Neuwagenkunden von VW PKW dürfte die Schließwoche eine weitere Verlängerung der derzeit ohnehin oft langen Lieferzeiten bedeuten. „Wenn immerhin fünf volle Tage fehlen, schlägt das nun mal durch auf das Lieferprogramm“, sagte eine Wolfsburger Führungskraft zu Business Insider.

„Andererseits wird uns die Einbringung der drei attraktiven Modelle wertvolle Impulse bringen“, so der Manager weiter. „Und was sein muss, das muss eben einfach sein“.