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Schlecht für die Gesundheit? Von wegen: Filterkaffee ist ein Booster für den Körper

Eine Studie zu Kaffee, Koffein und ihre Wirkung auf die Gesundheit kommt zu einem überraschendem Ergebnis: Filterkaffee, der lange im Ruf stand, schlecht für das Herz, die Zähne und womöglich den Weltfrieden zu sein, ist tatsächlich ein Booster für die Zellen im Körper.

Er verlängert das Leben, senkt den Cholesterinspiegel, verstärkt die Schmerzwirkung von Tabletten und enthält zudem Antioxidantien, die zum Beispiel entzündungshemmend wirken. Außerdem schützt er gegen bestimmte Krebsarten. Mitautor der Studie, die an der Universität von Singapur entstand, ist kein geringerer als der US-Ernährungspapst Walter C. Willet, ein Arzt und Epidemiologe der Harvard School of Medicine und Vorstand der Abteilung Ernährung an der Harvard School of Public Health.

Die in der Fachzeitschrift „New England Journal of Medicine“ veröffentlichte Übersichtsarbeit besagt, dass die in Kaffee enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe wie etwa Polyphenole und Alkaloide, sowie Stoffe wie Magnesium, Kalium und Vitamin B3 sich günstig auf den Stoffwechsel auswirken. Diese Stoffe vermögen, so die Autoren, das Mikrobiom im Darm sowie den Zucker- und Fettstoffwechsel positiv zu beeinflussen.

Drei bis fünf Tassen Filterkaffee am Tag sind gut für das Herz

Dies gilt zumindest für Filterkaffee. Für Gesunde heißt es: Wer drei bis fünf Tassen Filterkaffe pro Tag trinkt, kann sogar sein Herzrisiko senken. Kaffecionados sollten sich also gut überlegen, wie sie ihn brauen und wie viel davon gut für ihre individuelle Gesundheitssituation ist. In der Regel gelangt Koffein innerhalb von 15 Minuten ins Blut und bleibt zwei bis zu viereinhalb Stunden im Körper. Allerdings variiert diese Zeit von Mensch zu Mensch, je nach individuellem Stoffwechsel und den Genen.

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Rauchen beschleunigt die Verstoffwechselung von Koffein, eine Schwangerschaft verlängert die Zeit, in der das Koffein im Körper zirkuliert. Die Halbwertszeit von Koffein bei Schwangeren kann bis zu 15 Stunden betragen. Deswegen wird auch dazu geraten, in der Schwangerschaft wenig Kaffee zu trinken. Die Autoren empfehlen eine Begrenzung von bis zu 200 Milligramm Koffein. Wie viele Tassen das sind, hängt von der Sorte, der Stärke und vielen anderen Faktoren ab.

Zahlreiche Studien haben ergeben, dass Kaffeetrinken das Risiko für bestimmte Krebsarten wie bösartiger Hautkrebs (Melanom), andere Hautkrebsarten, Brust- und Prostatakrebs senkt, wenn auch nur ein bisschen. Koffein reduziert ebenfalls das Risiko einer Lebervernarbung (Fibrose) und -Zersetzung (Zirrhose).

Ungefilterter Kaffee erhöht den Cholesterinspiegel

Ungefilterter Kaffee, so die Studie, enthält im Gegensatz zu seiner gefilterten Variante schädliche Substanzen, sogenannte Diterpene, die unter anderem den Cholesterinspiegel erhöhen. Als ungefiltert bezeichnen Experten etwa Kaffee aus einer Presskanne, bei der nach einer Brauzeit ein Sieb in der Kaffeekanne nach unten gedrückt, oder türkischen Kaffee, der einfach aufgegossen wird.

Nur mäßig viele schädliche Substanzen enthält Espresso, entweder aus Siebträger-Maschinen oder den typisch italienischen Bialetti-Kannen, die man auf den Herd stellt und in denen der Espresso von unten durch einen Metallfilter in die obere Kanne gedrückt wird.

Vor allem der Wert für das schlechte LDL-Cholesterin wird durch das Trinken von ungefilterten Kaffee negativ beeinflusst. In einer randomisierten Studie zeigte sich, dass sechs Tassen pro Tag den LDL-Wert um 17,8 Milligramm pro Deziliter im Vergleich zu Filterkaffee erhöhen. Damit stiege das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen um elf Prozent, so die Autoren.

Wer also seinen Konsum von ungefiltertem Kaffee sowie von Espresso einschränkt, könnte bessere Werte für seinen LDL-Cholesterinspiegel erzielen. Dies ist vor allem für Menschen entscheidend, die an einer genetischen Fettstoffwechselstörung mit krankhaft erhöhtem LDL-Spiegel leiden. Die Krankheit lässt das Risiko für eine Verkalkung der Herzgefäße und einen Herzinfarkt stark ansteigen.

Insgesamt, so die Autoren, wirke Kaffee, der seit hunderten von Jahren von Menschen getrunken wird, durch die sekundären Pflanzenstoffe bei einer Menge von bis zu fünf Tassen am Tag lebensverlängernd. Entscheidend sei, welche Art und welche Dosis wir zu uns nehmen.