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Schicksalsstunden einer Supermacht

Die USA wählen einen neuen Präsidenten. Die Entscheidung wird den Kurs der weltgrößten Wirtschaftsmacht nachhaltig verändern. Wie es steht und welche Folgen zu erwarten sind. Eine Übersicht.

Der Tag, der den vielleicht kontroversesten Wahlkampf in der jüngeren amerikanischen Geschichte beendet, ist gekommen: 240 Millionen wahlberechtigte US-Amerikaner sind insgesamt dazu aufgerufen, sich bei der Präsidentschaftswahl zwischen Donald Trump (Republikaner) und Joe Biden (Demokraten) zu entscheiden. Neben dem Präsidenten stehen alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus und 35 der 100 Sitze im Senat zur Wahl.

Und so sehnlich sich viele Klarheit erhoffen: Mit einem ersten Ergebnis ist nicht vor den frühen Morgenstunden europäischer Zeit zu rechnen. Unsere interaktiven Karten zeigen die aktuellen Umfrageergebnisse. Weitere interaktive Infografiken und Informationen finden Sie hier.

Wegen der Besonderheiten des amerikanischen Wahlsystems und den Herausforderungen der Coronakrise kann es bis zu einer klaren Entscheidung noch deutlich länger dauern. Mehr als 94 Millionen Wahlberechtigte hatten bereits bis Montag ihre Stimme abgegeben, entweder als Briefwähler oder Frühwähler in einem Wahllokal. Fällt das erste Ergebnis knapp aus, sind heftige Kontroversen zu erwarten. Trump hat bereits im Vorfeld gegen angeblichen Wahlbetrug gewettert. Offiziell entschieden, wer ins Weiße Haus einziehen darf, wird ohnehin erst am 14. Dezember durch die 538 Wahlfrauen und Wahlmänner des Electoral College. Wenn alle Bundesstaaten im Vorfeld ihre Wahlergebnisse beglaubigt haben, ist das eine reine Formsache. Eigentlich. Welche Tücken das US-Wahlrecht hat und welche Schritte folgen, falls die Wahl angefochten wird, erklärt der US-Verfassungsrechtler und ehemalige Präsident der Stanford Universität Gerhard Casper im Video-Interview.

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Die Entscheidung für Trump oder Biden, das steht zweifelsohne fest, wird Amerika innenpolitisch verändern. Auch die Wirtschaft im In- wie aus Ausland schaut gebannt auf den Ausgang der Wahl.

Im Folgenden haben wir eine Übersicht zur vertiefenden Lektüre zusammengestellt:

Trump und die Wirtschaft

Das Urteil, wie Trump die Wirtschaft der USA gemanagt hat, fällt eindeutig aus, zumindest wenn Präsident selbst gefragt wird: Nach drei Amtsjahren sprach er von der „besten Wirtschaft der Geschichte“. Und tatsächlich: Die US-Wirtschaft setzte ihren Aufschwung fort, die Börse erreichte Rekorde, die Arbeitslosigkeit sank auf das niedrigste Niveau seit Jahrzehnten. Doch es gab auch massive Probleme – und schließlich macht Corona die Bilanz vollends zunichte. „Bevor die Coronapandemie die USA 2020 in die tiefste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg stürzte, war Trumps Wirtschaftsbilanz ordentlich, aber nicht spektakulär“, schreibt Stephan Bierling, der Internationale Politik und Atlantische Beziehungen an der Universität Regensburg lehrt, in seinem Gastbeitrag. Die ausführliche Analyse können Sie hier nachlesen.

Diese Übersicht zeigt, was Trump erreicht hat:


Was die Wahl für die Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland bedeutet

Nach vier Jahren Donald Trump sind die Wirtschaftsbeziehungen zu den USA so angespannt wie nie. Daran würde sich unter Joe Biden nichts ändern. Auch er drängt darauf, dass deutsche Manager US-Interessen berücksichtigen. Warum der Status der Wirtschaftsbeziehungen zu den USA kompliziert bleibt, zeigt die Titelgeschichte der WirtschaftsWoche: Die Illusion von der Versöhnung.

Wie Donald Trump seine Beziehungen zu Deutschland sieht, berichtet im Gespräch mit der WirtschaftsWoche jemand, der es aus erster Hand erfahren hat: John Bolton. Er war bis Ende 2019 Nationaler Sicherheitsberater des US-Präsidenten – und geht hart mit Trump ins Gericht. Er bittet zugleich: „Die Europäer sollten Trump als Anomalie betrachten“. Hart verhandelt werden dürfte laut Bolton aber auch unter einem Präsident Biden. „Man darf nie vergessen, dass traditionell die Demokraten die Partei des Protektionismus sind.“ Das Interview mit John Bolton finden Sie hier.

Dass Trump „natürlich eine Katastrophe“ sei, glaubt auch der ehemalige US-Botschafter John Kornblum. Zugleich sieht er den amtierenden Präsidenten weder als Auslöser der sich verändernden Beziehung zwischen Europa und den USA – noch als nachhaltige Belastung. „Wir befinden uns in der Mitte einer Umwälzung – und da müssen wir jetzt durch“, sagt Kornblum. „Ich will das nicht beschönigen, aber wir durchleben derzeit auch keine existenzielle Bedrohung. Die atlantische Welt wird bestehen und ein Fundament der Weltordnung bleiben.“ Hier finden Sie das Interview mit John Kornblum.

So ist die Lage an der Börse vor der Wahl

Es sind keine leichten Zeiten für Anleger. Die Coronavirus-Pandemie und die US-Präsidentschaftswahl könnten die Börsen in dieser Woche Experten zufolge kräftig durcheinanderwirbeln. Zwar gehen viele Experten davon aus, dass es mittelfristig weniger darum geht, ob sich Präsident Donald Trump behaupten kann oder sein demokratischer Herausforderer Joe Biden. „Im Kern werden beide einigermaßen wirtschaftsfreundlich agieren. Für die Kapitalmärkte ist Fed-Chef Jerome Powell letztlich wichtiger als der nächste Präsident, und der hat den Kurs bereits vorgegeben: dauerhaft niedrige Zinsen“, sagt etwa Axel Cron, Chef-Anleger der Vermögensverwaltung der Bank HSBC in Deutschland. Doch ein genauer Blick zeigt auch: An der Wall Street herrscht vor dem Ergebnis der US-Wahl Vorsicht. Positionen auf fallende Kurse bauten Investorinnen und Investoren zuletzt massiv aus. Die Analyse der angespannten Lage an den Märkten finden Sie hier.

Unterdessen geht der US-Ökonom Nouriel Roubini in einem Gastbeitrag für die WirtschaftsWoche der Frage nach, was passiert, wenn Donald Trump die Präsidentschaftswahl nicht klar verliert. Seine klare Warnung: Anleger sollten sich auf das Schlimmste vorbereiten. Hier lesen Sie, was dahintersteckt.

Mit Material von dpa und Reuters.