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Die Scham des Vizekanzlers: Der Tag mit Bloomberg

(Bloomberg) -- Die Scham des Vizekanzlers: Der Tag mit Bloomberg

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Robert Habeck hat nicht zum ersten Mal Erfahrungen mit Durchstechereien gemacht. Vor zwei Wochen beklagte sich der Wirtschaftsminister in den Tagesthemen, sein Gesetzentwurf zum geplanten Verbot von Öl- und Gasheizungen sei gezielt an die Bild-Zeitung “geleakt“ worden, um “dem Vertrauen in der Regierung zu schaden.”

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Während seines zweitägigen Besuchs in der Ukraine wurde der Grünen-Politiker erneut Opfer einer undichten Stelle. Diesmal allerdings von ganz anderer Seite. In einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten räumte Habeck ein, dass die deutschen Waffenlieferungen zur Abwehr der russischen Invasion zu spät gekommen seien.

“Es hat zu lange gedauert und es war zu spät,” hört man Habeck in einem Videomitschnitt des Gesprächs sagen. “Ich denke, nicht alle deutschen Politiker würden dasselbe sagen. Aber ich bin tief beschämt.”

Die Äußerung des Ministers sei in einem “vertraulichen Rahmen” gefallen, sagte sein Sprecher am Mittwoch. Dumm nur, dass das Büro des ukrainischen Präsidenten das offenbar anders sah und das Video am Dienstag öffentlich machte.

Nun steht Habeck da wie einer, der sich für seine eigene Regierung schämt. Ein Vizekanzler, würde man meinen, sollte eigentlich in der Lage sein, die Entscheidungen seiner Regierung so zu beeinflussen, dass er sich am Ende nicht für sie schämen muss. Doch spätestens seit dem letzten Koalitionsausschuss hat man das Gefühl, dass die Grünen derzeit einige Kröten schlucken müssen.

“Das Bundeskanzleramt ist weiterhin fest der Auffassung, dass wir genau das Richtige immer zum richtigen Zeitpunkt getan haben”, verteidigte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin die Waffenlieferungen.

Habecks Worte wollte er nicht kommentieren. “Die stehen für sich, und das hat er gesagt”, so Hebestreit. Fast klang das, als schäme sich der Regierungssprecher in diesem Augenblick für den Vizekanzler.

AKTUELLE MELDUNGEN:

  • Die Bankensoftware-Schmiede Temenos lotet dem Vernehmen nach derzeit erneut das Interesse möglicher Kaufinteressenten aus.

  • Nach der Munich Re ist nun auch die Zurich Insurance aus einer Koalition großer Versicherer ausgetreten, die sich verpflichtet hat, Netto-Null-Emissionen zu erreichen.

ANALYSEN:

  • Immer mehr Ratsmitglieder der Europäischen Zentralbank sagen ein baldiges Ende der Zinserhöhungen voraus und signalisieren damit einen neuen Konsens.

AKTIENMÄRKTE | An den Börsen in Asien überwiegt am Donnerstag das Verkaufsinteresse. Besonders schwach tendiert der Tokioter Aktienmarkt, an dem der Nikkei-Index mehr als 1% nachgibt. An der Wall Street schloss der S&P 500 um 0,3% leichter und der Nasdaq Composite sogar 1,1% im Minus. “Die Rezessionsrisiken haben zugenommen”, sagt Mark Haefele, Chief Investment Officer bei UBS Global Wealth Management. “Die Aussichten für Aktien sind schwierig. Da sich die Verlangsamung der US-Wirtschaft immer deutlicher abzeichnet, sollten sich die Anleger auf einen Zinsgipfel vorbereiten, indem sie Chancen bei Anleihen in Betracht ziehen.” Für Europa signalisieren die Futures zur Eröffnung eine Seitwärtsbewegung.

RENTENMÄRKTE | Angesichts enttäuschender US-Konjunkturdaten ging die Erholung am Bund-Markt am Mittwoch weiter. Die Rendite von Bundesschatzanweisungen sank mit einem Minus von 8 Bp den vierten Tag in Folge und zeigte damit die längste Abwärtsbewgung seit der EZB-Zinsentscheidung Ende Oktober. Inzwischen sagen immer mehr Ratsmitglieder ein baldiges Ende der geldpolitischen Straffung im Euroraum voraus. Die amerikanischen Arbeitgeber haben im März weniger Stellen geschaffen als erwartet. Das ISM-Barometer für den Dienstleistungssektor signalisierte nachlassendes Wirtschaftswachstum in den USA. Heute begibt Frankreich Anleihen mit Fälligkeiten 2033, 2043 und 2054.

ROHSTOFFMÄRKTE | Am Ölmarkt sinken am Donnerstag die Preise, nachdem sie am Montag im Zuge der Opec-Fördermengensenkung 6% zugelegt hatten und zuletzt auf der Stelle traten. “Die unerwartete Produktionskürzung der OPEC zu Beginn dieser Woche ist ein starkes Signal, dass sie motiviert ist, die Preise über der 80-Dollar-Marke zu halten”, sagte James Whistler vom Maklerhaus Vanir Global Markets. “Wir sehen nicht, dass der Rest der Welt viel dagegen tun kann. Es gibt kaum Möglichkeiten, die Produktion anderswo zu erhöhen.” Der Goldpreis sinkt heute, verteidigt aber die Marke von $2.000 Dollar je Unze. Am Mittwoch hatte er zeitweise über $2.030 ein Jahreshoch erreicht.

TERMINE AM DONNERSTAG

  • In Deutschand werden Monatszahlen zur Produktion im produzierenden Gewerbe und zum Umsatz im Dienstleistungsbereich vorgelegt (8:00)

  • In den USA stehen die wöchentlichen Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe an (14:30)

  • Zudem: Chinas Staatschef Xi Jinping empfängt Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron. Angesetzt ist zudem ein Gespräch beider mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen

©2023 Bloomberg L.P.