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Schaeffler-Umsatz über Erwartungen: „China zieht den ganzen Markt nach oben“

Die Autoindustrie erholt sich vom Corona-Schock. Vor allem in China laufen die Geschäfte wieder. Zulieferer Schaeffler ist sogar profitabler als im Vorjahr.

Der Autozulieferer profitiert von der Erholung in China. Foto: dpa
Der Autozulieferer profitiert von der Erholung in China. Foto: dpa

Der Autozulieferer Schaeffler profitiert von der wieder anziehenden Nachfrage in China. Im dritten Quartal sanken die Erlöse des Wälzlager-Spezialisten nur noch um vergleichbar 2,6 Prozent auf rund 3,4 Milliarden Euro. Im zweiten Quartal waren die Erlöse noch um ein Drittel eingebrochen. „China zieht weiter an und damit den ganzen Markt nach oben“, sagte Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld dem Handelsblatt.

Entwarnung will der Autozulieferer aber nicht geben. „Man ist gut beraten, weiterhin vorsichtig zu sein“, sagte Rosenfeld. Mit dem bevorstehenden Brexit, den US-Wahlen und den steigenden Corona-Zahlen in Europa gebe es viele Unsicherheitsfaktoren.
„Das Umfeld ist nicht so, dass man auf Autopilot umschalten könnte.“ Die Risiken eines zweiten Lockdowns hält Schaeffler-Chef Rosenfeld noch für eher begrenzt. „In China ist das derzeit kaum vorstellbar.“ Man müsse vor allem aufpassen, dass die Lieferketten nicht unterbrochen werden.

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Das Schaeffler-Geschäft hat sich, trotz aller Vorsicht Rosenfelds, in den vergangenen Monaten deutlich erholt. Die operative Umsatzrendite (Ebit-Marge vor Sondereffekten) lag mit 9,4 Prozent sogar über dem Wert von 9,1 Prozent im Vorjahreszeitraum. Auch Daimler und andere Autobauer erholen sich dank der Nachfrage in China vom Corona-Schock. Beim Zulieferer Continental, an dem die Familie Schaeffler maßgeblich beteiligt ist, waren die Geschäfte im dritten Quartal ebenfalls besser gelaufen als erwartet. Allerdings machte Conti aufgrund von Wertberichtigungen und Restrukturierungsaufwendungen unter dem Strich einen Verlust von 1,3 Milliarden Euro.

Schon Anfang August hatte sich Rosenfeld vorsichtig optimistisch gezeigt. „Der Tiefpunkt ist erreicht, die Talsohle durchschritten“, sagte er bei Vorlage der Halbjahreszahlen. Am Ende verbuchte Schaeffler im zweiten Quartal einen Verlust von 168 Millionen Euro. Der Umsatz sank um mehr als ein Drittel auf 2,3 Milliarden Euro.

Wie andere Autozulieferer auch hatte Rosenfeld den Sparkurs in den vergangenen Wochen weiter verschärft. So kündigte er den Abbau von weiteren 4400 Arbeitsplätzen vor allem in Deutschland an. Mit dem neuen Programm sollen die Kosten um 250 bis 300 Millionen Euro im Jahr gedrückt werden.

Seit Ende 2018 hat sich die Zahl der Beschäftigten in der Schaeffler-Gruppe bereits um rund 8250 auf zuletzt gut 84.000 Mitarbeiter verringert. Zurzeit läuft ein Freiwilligenprogramm, mit dem rund 2000 Stellen abgebaut werden sollen. Schaeffler werde trotz der zuletzt wieder besseren Zahlen an den Kostensenkungsprogrammen und am Stellenabbau festhalten, betonte Rosenfeld.

Schaffler-Aktie litt zuletzt unter der Branchenkrise

Im September hatte Schaeffler zudem den Weg für eine mögliche Kapitalerhöhung bereitet. Eine außerordentliche Hauptversammlung beschloss die Schaffung eines genehmigten Kapitals für die Ausgabe von bis zu 200 Millionen neuen Aktien. Es handelt sich jedoch um einen Vorratsbeschluss – es gibt bislang keine konkreten Pläne für eine Kapitalerhöhung.

Die Schaeffler-Aktie hat wie die Konkurrenz in den vergangenen Monaten unter der Branchenkrise gelitten. Anfang des Jahres kosteten die Anteilsscheine noch rund zehn Euro, am Montag lag der Kurs bei 5,60 Euro. Beim Börsengang vor fünf Jahren waren die Aktien zu einem Preis von 12,50 Euro ausgegeben worden.

Ursprünglich hatte Schaeffler für 2020 eine operative Umsatzrendite von 6,5 bis 7,5 Prozent und einen Umsatzrückgang von bis zu zwei Prozent in Aussicht gestellt. Doch Ende März kassierte Rosenfeld wegen der Coronakrise die Prognose. Eine neue Prognose für das laufende Geschäftsjahr gab Schaeffler auch am Montagabend noch nicht. Die detaillierten Zahlen legt der Autozulieferer am 10. November vor. Das Ergebnis dürfte von Restrukturierungskosten belastet werden.

Schon im vergangenen Jahr hatte Schaeffler die Flaute auf den internationalen Automobilmärkten zu spüren bekommen. Der Umsatz des fränkischen Konzerns stagnierte bei 14,4 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern brach auch wegen der Kosten für den geplanten Stellenabbau von knapp 1,4 Milliarden Euro auf 790 Millionen Euro ein.