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Ihr seht gut aus? Das kann sich negativ auf eure Karriere auswirken, zeigen Studien

Eigentlich hat "schön sein" nur Vorteile. Nun zeigen Studien jedoch, dass Attraktivität im Job auch ein Hindernis für die Karriere sein kann. - Copyright: würde nochmal sowas hier versuchen vllt? Ihr seht gut aus? Das kann sich negativ auf eure Karriere auswirken – zeigen Studien
Eigentlich hat "schön sein" nur Vorteile. Nun zeigen Studien jedoch, dass Attraktivität im Job auch ein Hindernis für die Karriere sein kann. - Copyright: würde nochmal sowas hier versuchen vllt? Ihr seht gut aus? Das kann sich negativ auf eure Karriere auswirken – zeigen Studien

Ihr habt bestimmt schon mal vom „Pretty Privilege“ gehört: Dieser „Attraktivitätsvorteil“ beschreibt, dass gut aussehende Menschen es im Leben leichter haben. Außerdem wird ihnen eine Reihe positiver Eigenschaften nachgesagt. Studien belegen, dass sie intelligenter, kompetenter, sympathischer und extravertierter wahrgenommen werden.

Mal davon abgesehen, dass das Pretty Privilege umstritten ist – immerhin basiert es auf Oberflächlichkeiten und zeigt Ungerechtigkeiten auf – gibt es scheinbar auch Bereiche, in denen der Vorteil sogar zum Nachteil werden kann. Und zwar in der Karriere.

So gibt es etwa Studien, die aufzeigen, dass attraktive Menschen eher einen Job bekommen, in Leistungsbewertungen besser abschneiden und mehr Geld verdienen. Neuere Studien legen jedoch nahe, dass ein zu gutes Aussehen der Karriere auch hinderlich sein kann – zumindest gilt das für Frauen.

Die Gefahr, auf der Arbeit zu hübsch zu sein

In einer Studie aus dem Jahr 2012 mit dem Titel „Is beauty biestly?“ untersuchten Forschende rund um Susanne Braun die Auswirkung von Schönheit auf den Führungsstil. Im Ergebnis zeigte sich hier, dass Attraktivität im Alltag sehr wohl viele positive Auswirkungen haben kann.

Die Forschenden fanden aber auch heraus, dass Schönheit sich negativ auswirken kann – und zwar auf weibliche Führungskräfte mit einem besonderen Führungsstil. Die Forschenden unterscheiden zwischen dem transformationalen und den transaktionalen Führungsstil.

Hier einmal kurz der Unterschied: Transformationale Führungskräfte motivieren und inspirieren ihre Mitarbeitenden, sich für das Wohl der Organisation einzusetzen. Diese Führungskräfte fördern Innovation und geben eine Vision vor. Sie ermutigen ihre Mitarbeiter, diese Vision zu teilen und aktiv daran mitzuwirken.

Transaktionale Führungskräfte konzentrieren sich dagegen auf klare Strukturen, Belohnungen und Bestrafungen, um die Leistung und das Verhalten ihrer Mitarbeiter zu steuern. Erreichen Mitarbeiter Ziele werden sie beispielsweise mit Gehaltserhöhungen oder Boni belohnt.

Die Forschenden fanden nun heraus: Attraktivität wirkt sich negativ auf Frauen (aber nicht auf Männer) aus, die einen transformationalen Führungsstil haben. Weibliche Führungskräfte, die ihre Mitarbeiter inspirieren und motivieren, sind demnach weniger erfolgreich, wenn sie besonders gut aussehen.

Dieser negative Effekt tritt auf, weil die Attraktivität dazu führen kann, dass man der Führungskraft bestimmte zwischenmenschliche Eigenschaften zuschreibt, wie zum Beispiel Fürsorglichkeit oder Freundlichkeit, die nicht unbedingt mit Führungskompetenz gleichgesetzt werden. Das führt dann dazu, dass das Vertrauen und die Loyalität gegenüber dieser Führungskraft verringert werden. Für männliche oder weibliche transaktionale Führungskräfte konnte dieser Nachteil nicht nachgewiesen werden.

Ist es Glück oder Können?

Auch eine neuere Studie rund um Stefanie K. Johnson von 2018 zeigt den Einfluss des Aussehens auf die verschiedenen Karrierephasen von Frauen.

Die Forschenden stellten fest, dass attraktive Frauen benachteiligt sein können, wenn sie sich auf Positionen bewerben, die als „männlich“ wahrgenommen werden. Woran das liegen könnte? Die Forschenden vermuten, dass die Unvereinbarkeit zwischen einer männlichen Berufsrolle und der "wahrgenommenen Weiblichkeit" einer attraktiven Frau den Schluss zulässt, dass es ihr an den für die Arbeit erforderlichen Fähigkeiten mangelt.

Pretty Penalty statt Pretty Privilege

Eine weitere Studie mit dem Titel „The Dark Side of Being Pretty“ aus dem Jahr 2016 zeigt ebenfalls die Schattenseiten auf, als Frau im Job „zu schön“ zu sein. Forschende rund um Stephen Marson von der University of North Carolina untersuchten hier Erfahrungsberichte von Frauen, die früher an Schönheitswettbewerben teilgenommen hatten, mittlerweile aber studiert hatten und im Berufsleben angekommen waren.

Im Ergebnis zeigt sich, dass sie sich im Job oft nicht ernst genommen fühlten. Weiter sahen sie sich von anderen Frauen abgelehnt und dem Vorurteil ausgesetzt, sie hätten ihre Erfolge nur ihrem Aussehen zu verdanken.

Die Forschungsergebnisse zeigen deutlich: Schönheit kann im Job auch Nachteile haben – zumindest für Frauen. Das sogenannte Pretty Privilege wird für so manche Frau daher eher zur Pretty Penalty, also zur „Strafe fürs Hübschsein“.