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Sanofi will 125 Millionen Dosen des Biontech-Pfizer-Impfstoffs produzieren

Sanofi will die Konkurrenten bei der Produktion ihres Corona-Impfstoffs unterstützen. Die Franzosen entwickeln zudem selbst zwei Corona-Vakzine.

Der dringend benötigte Corona-Impfstoff von Biontech wird künftig auch von dem französischen Pharmakonzern Sanofi in Frankfurt hergestellt. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten beide Firmen am Mittwoch. Ab Sommer will Sanofi mehr als 125 Millionen Dosen des von Biontech und Pfizer entwickelten Impfstoffs für die Europäische Union fertigen.

Sanofi will dafür eine Anlage in Frankfurt nutzen, in der bislang Diabetes-Medikamente hergestellt wurden. In den kommenden Monaten wird das Werk umgerüstet, um Fertigungsschritte der späten Phase der Impfstoffproduktion zu übernehmen.

„Obwohl Impfkampagnen auf der ganzen Welt angelaufen sind, werden nicht genug Menschen geimpft, da aufgrund von Produktionsengpässen und verzögerten Zulassungszeiten weniger Impfstoff als erwartet geliefert wurde“, kommentiert Sanofi-Chef Paul Hudson die Entscheidung, die Konkurrenten bei der Herstellung ihres Covid-19 Impfstoffs zu unterstützen.

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Da Sanofi über die entsprechende Technologie und Anlagen verfüge, wolle man helfen, den weltweiten Bedarf zu decken. Unabhängig von der Unterstützung der Konkurrenz will Sanofi aber die Entwicklung seiner eigenen Impfstoffkandidaten weiter vorantreiben.

Angesichts der massiven Nachfrage nach Corona-Impfstoffen arbeitet Biontech mit Hochdruck am Ausbau seiner Produktionskapazitäten. Das Mainzer Biotechunternehmen hatte sich gemeinsam mit Pfizer verpflichtet, in diesem Jahr bis zu 600 Millionen Dosen an die EU zu liefern. Zuletzt gab es aber Lieferschwierigkeiten.

Die Produktion im belgischen Pfizer-Werk Puurs, wo unter anderem die Abfüllung und Verpackung des Impfstoffs (Fill & Finish) vorgenommen wird, musste nach Angaben des Unternehmens zunächst gedrosselt werden, damit die Kapazitäten ausgeweitet werden konnten.

Zusätzliche Impfstoffmengen sollen ab Februar aus Marburg kommen. Hier hatte Biontech im vergangenen Jahr eine Biotechanlage von Novartis übernommen, die umgerüstet wird. Auch die Firma Dermapharm in Grünwald bei München ist für Biontech aktiv und stellt seit vergangenem Jahr Produktionskapazitäten für die Formulierung sowie Abfüllung und Verpackung zur Verfügung. Dermapharm-Chef Hans-Georg Feldmeier will die Produktionskapazitäten in den nächsten Wochen mehr als verdoppeln.

Außerdem will auch das US-Unternehmen Baxter im westfälischen Halle in wenigen Wochen mit der Produktion des Impfstoffs von Biontech und Pfizer starten.

Der von Biontech entwickelte Impfstoff Comirnaty hatte am 23. Dezember als erstes Corona-Vakzin in der EU eine Zulassung erhalten und bildet seither das Rückgrat für die Impfkampagnen in der Europäischen Union. Seit 6. Januar ist außerdem ein vergleichbarer Impfstoff der US-Firma Moderna zugelassen, von dem die EU 160 Millionen Dosen bestellt hat. Davon sollen zehn Millionen Dosen im ersten Quartal ausgeliefert werden.

Lonza will Produktionslinien für Moderna-Impfstoff aufstocken

Moderna wird bei der Produktion von dem Schweizer Pharma-Auftragshersteller Lonza unterstützt, der am Mittwoch den baldigen Start von zwei weiteren Produktionslinien für den Wirkstoff in Aussicht gestellt hat. „Wir gehen davon aus, dass wir innerhalb von ein paar Monaten Reisegeschwindigkeit erreichen werden“, sagte Lonza-Chef Pierre-Alain Ruffieux. Im Lonza-Werk Visp im Kanton Wallis soll pro Jahr Wirkstoff für 300 Millionen Impfdosen hergestellt werden.

Sanofi wiederum arbeitet gemeinsam mit dem britischen Pharmakonzern Glaxo-Smithkline (GSK) an einem Corona-Impfstoff auf Basis der Technologie von Grippeimpfstoffen. Im Dezember gab es allerdings einen Rückschlag: Das Mittel zeigte bei älteren Erwachsenen keine ausreichende Reaktion des Immunsystems.

Nun planen die Unternehmen mit Unterstützung der US-Behörde Barda, im Februar eine neue Phase-2-Studie mit verbessertem Impfstoff zu starten. Wenn die Daten positiv sind und eine hochgradige Immunantwort in allen Altersgruppen gezeigt wird, könnte nach Angaben von Sanofi im zweiten Quartal bereits eine globale Phase-3-Studie mit mehreren tausend Probanden starten.

Sind auch hier die Ergebnisse positiv, können in der zweiten Jahreshälfte die Zulassungsanträge gestellt werden, sodass die Impfstoffdosen möglicherweise im vierten Quartal dieses Jahres verfügbar sein könnten.

Außerdem entwickelt Sanofi gemeinsam mit der US-Firma Translate Bio einen weiteren Impfstoff, der wie die bereits zugelassenen von Biontech und Pfizer auf der sogenannten Boten-RNA (mRNA) basiert. Eine klinische Studie der Phase 1/2 mit diesem Mittel soll noch in diesem Quartal beginnen.