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Wieder kein Einsatz für England: "Was hat Sancho getan?"

Wieder kein Einsatz für England: "Was hat Sancho getan?"
Wieder kein Einsatz für England: "Was hat Sancho getan?"

Was ist bloß mit Englands Offensivabteilung los?

Vor der EURO 2020 waren die Experten begeistert von der Torgefährlichkeit der Three Lions. Die Stars um Harry Kane, Jadon Sancho oder Raheem Sterling sollten dem Mutterland des Fußballs endlich zum ersten Triumph bei den kontinentalen Titelkämpfen verhelfen.

Nun wird aber ausgerechnet die hochgelobte Offensive zum Sorgenkind. Während die Engländer bei der EURO 2016 noch in allen vier Spielen jeweils mindestens neun Torschüsse mehr als der Gegner abgaben, hatten sie in ihrem ersten Spiel der EURO 2020 nur gleich viele Bälle aufs Tor gebracht wie Kroatien (8:8). Im zweiten Gruppenspiel gegen den Erzrivalen Schottland waren es sogar zwei Versuche weniger (9:11).

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Und, viel wichtiger: In 180 Minuten (plus Nachspielzeit) landete der Ball nur ein einziges Mal im gegnerischen Netz.

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Dazu wirkt ausgerechnet Kapitän Kane wie ein Fremdkörper im Spiel des Teams von Gareth Southgate. Gegen Schottland kam er im ersten Durchgang auf lediglich zehn Ballkontakte - kein Spieler, einschließlich der Torhüter, hatte weniger. Nur ein Ballkontakt war im schottischen Strafraum.

Harry Kane als Fremdkörper im englischen Spiel

Aber nicht nur die Zuspiele auf ihn blieben aus. Auch sein Zusammenspiel mit den Teamkollegen ist mehr als ausbaufähig. Gerade einmal fünf Pässe spielte der 34-malige Torschütze für England - nur zwei davon kamen auch beim eigenen Mitspieler an.

Chris Waddle, ehemaliger englischer Nationalspieler, sieht dafür die lange Saison verantwortlich, da Kane nicht "frisch" aussehe. Sein Spiel wirke vielmehr wie harte Arbeit. "Wenn man seine Bewegungen heute Abend beobachtet, ist er eher ein starker Läufer als ein Sprinter", sagte er bei ITV.

Roy Keane bemängelt fehlende Führungsqualität

Wenig verwunderlich wurde der Star von Tottenham Hotspur, der zur kommenden Saison auf einen Wechsel drängt, in der 74. Minute ausgewechselt. Erfreut war er über diese Entscheidung nicht. "Das ist ein Teil des Spiels, der Manager fand, dass es die richtige Entscheidung war, also muss man sie einfach akzeptieren. Es ist, was es ist", versuchte er sich nach dem Spiel in Diplomatie.

Aber nicht nur Southgate schien mit Kanes Leistung unzufrieden. Auch der ehemalige irische Nationalspieler und United-Legende Roy Keane konnte sich Kritik an dem 27-Jährigen nicht verkneifen.

"Natürlich führen wir alle auf unterschiedliche Weise. Harry führt wahrscheinlich in der Art, wie er spielt, durch die Tore, die er macht", sagte er bei ITV, benannte aber die in seinen Augen bestehende Führungsschwäche des Stürmer: "In ein paar Spielen war ich enttäuscht. Wenn die Spurs nicht bei der Sache waren, hat er nie Leute herausgepickt. Er lässt sie immer irgendwie davonkommen. In diesem Punkt würde ich mir mehr von Kane erwarten."

Jadon Sancho gibt Rätsel auf

Doch nicht nur Kane ist bisher eine Enttäuschung im englischen Spiel. Ein noch größeres Rätsel gibt Jadon Sancho auf. Der BVB-Star kommt bei dieser Europameisterschaft bisher auf null Minuten Spielzeit. NULL!

Für Dortmund stand er in der vergangenen Saison noch in 38 Pflichtspielen auf dem Feld und war an 36 Toren (16 Tore, 20 Assists) beteiligt. In der Bundesliga war der junge Shootingstar der viertbeste Vorbereiter. Warum Southgate allerdings nicht auf den Mann aus dem Londoner Stadtteil Southwark setzt, bleibt sein Geheimnis.

Bankdrücker als disziplinarische Maßnahme?

2014-Weltmeister Christoph Kramer vermutete im ZDF bereits, dass der Grund für die Nicht-Berücksichtigung außerhalb des Sportlichen liegen müsse. "Ich kann es mir nur mit Disziplin erklären. Sancho ist ein herausragender Spieler und würde auch England krass gut tun."

Ex-Verteidiger Rio Ferdinand stellt sich die gleichen Frage: "Sancho? Was hat er getan? Er muss hinter den Kulissen irgendetwas gemacht haben", vermutet auch der frühere ManUnited-Star nach der Nullnummer bei Five.

Raphael Honigstein, Experte für den englischen Fußball und am Sonntag im EM-Doppelpass auf SPORT1 zu Gast, kann das Bankdasein Sanchos ebenfalls nicht verstehen. "Ein Team, das Jadon Sancho zweimal auf der Bank lässt, muss eine phänomenale Offensive haben", kommentierte er das Geschehen ironisch per Twitter.

Ian Wright, der 33 Spiele für England absolviert hatte und nun als Experte die Spiele der Three Lions begleitet, machte vor allem Southgate für die Probleme verantwortlich. Zuerst kritisierte er die Auswechslung von Phil Foden. "Warum hat er Foden vom Platz genommen?", fragte er und gab selbst die Antwort: "Für mich gibt es keinen Grund, warum Foden heute das Spiel verlassen musste. Das ist sehr enttäuschend."

Ian Wright sieht Fehler bei Southgate

Die Personalie Foden ist aber nicht der einzige Punkt, wo Wright Fehler des Nationaltrainers sieht. Auch er kann das Bankdasein von Sancho nicht verstehen. "Du hast jemanden wie Jadon Sancho auf der Bank, 16 Tore, 20 Assists in dieser Saison - und er kommt nicht einmal ins Spiel, obwohl wir mehr Gefahr gebraucht hätten."

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In England scheint die Stimmung in Bezug auf Southgate langsam zu kippen. Schon bei der EM 1996 wurde er durch seinen Fehlschuss im Elfmeterschießen beim Halbfinal-Aus gegen Deutschland zum Gesicht des Scheiterns. Nun könnte er erneut zur Persona non grata der englischen Fußballfans werden.

Diesmal wäre es mit dieser talentierten Mannschaft aber eher ein Debakel als ein Scheitern - und das Schlimmste daran: Es wäre wahrscheinlich hausgemacht!

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