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Sané, Werner ... die stecke ich alle in einen Sack

Sané, Werner ... die stecke ich alle in einen Sack
Sané, Werner ... die stecke ich alle in einen Sack

Liebe Fußball-Fans,

was hatten wir nicht alle von Frankreich geschwärmt! Von den Alleskönnern und Zauberern - vom Maß aller Dinge im Weltfußball!

Um es geradeheraus zu sagen: Trotz der 0:1-Niederlage unserer deutschen Nationalmannschaft war ich eher von den Franzosen enttäuscht als vom DFB-Team.

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Die Jungs um Kapitän Manuel Neuer lieferten aus meiner Sicht eine sehr ordentliche Partie, dominierten die Équipe Tricolore streckenweise sogar - das hatte ich zuvor nicht erwartet. (Stimmen vom DFB-Team: "Mich kotzt das an")

Allein: Während Frankreich als Weltmeister vor Selbstvertrauen nur so strotzt, fehlt es der deutschen Mannschaft an Überzeugung. Viele Spieler kamen nicht an ihr Maximum oder trauten sich die entscheidende Aktion nicht zu.

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Am Ende muss sich das ganze Team ärgern, denn die Niederlage war unnötig. Wenn ich Mats Hummels wäre, würde ich kotzen, weil ich als Letzter den Ball ins eigene Tor haue, zugleich aber weiß, dass die wirklichen Fehler davor passiert sind. (Die SPORT1-Einzelkritik)

Und dennoch macht die Art und Weise des Auftretens Hoffnung auf mehr. Wir haben eine hohe Qualität in der Mannschaft und stecken mitten in einem Prozess. Ob der schon bei dieser EM seinen Höhepunkt findet, bleibt abzuwarten. Wir dürfen nicht vergessen: Deutschland ist in einer extrem starken Gruppe, ein Ausscheiden ist nicht undenkbar. (Ergebnisse und Spielplan der EM)

Löw mit richtiger Aufstellung

Entscheidend ist jetzt, wie die Mannschaft mit der Drucksituation umgeht. Portugal steht vor der Tür, ein Spiel, das keinesfalls verloren werden darf. Die Situation ist brandgefährlich. Ich glaube, vier Punkte werden nötig sein, um zumindest als Gruppendritter das Achtelfinale zu erreichen. (Tabellen der EM)

Was die Aufstellung angeht, bin ich auf der Seite von Joachim Löw. Es war die richtige Entscheidung, so zu spielen. Die Franzosen standen sehr tief, da wäre ein Timo Werner zum Beispiel nicht zum Zug gekommen - schon gar nicht von Beginn an.

Hier können Sie sich den PDF-Spielplan der Fußball-EM 2021 herunterladen und im Anschluss ausdrucken

Womit wir direkt beim Stichwort wären: Einwechselspieler. Von diesen war ich komplett enttäuscht. Ob Leroy Sané, Kevin Volland oder eben Werner: Die stecke ich da alle in einen Sack.

Durch ihr Eingreifen ins Spiel - bzw. ihr Nichteingreifen - wurde die deutsche Mannschaft nicht besser, sondern schlechter. Da wäre es fast ratsamer gewesen, die drei Offensiven - also Thomas Müller, Kai Havertz und Serge Gnabry - draufzulassen.

Was im Besonderen Sané geboten hat, war schlicht zu wenig. Das muss ihn selbst auch frustrieren angesichts seiner eigenen Ansprüche. Zugegeben: Es war nicht leicht gegen die tief stehenden Franzosen. Aber ein, zwei Aktionen kann man erwarten. Er hat keinen Mehrwert gebracht und seine Hilfe war eher kontraproduktiv.

Jetzt liegt es an ihm, ob er im Training wieder Gas gibt und den Mitläufer-Status ablegt. Havertz war kein Brüller gegen Frankreich. Sané hat also die Riesen-Chance, sich wieder ranzubeißen und zu zeigen: Hier bin ich, jetzt und heute.

Kimmich im Mittelfeld mehr zu Hause

Da wären wir auch schon beim nächsten Spieler angelangt, über den viel gesprochen wird: Joshua Kimmich. Grundsätzlich war es die richtige Entscheidung, dass er rechts hinten spielt. Die deutsche Mannschaft stand relativ sicher, nach vorne ging aber nicht so viel, was vor allem an den Franzosen lag, die Kimmich unentwegt zustellten.

Für die Zukunft könnte ich mir daher vorstellen, dass eine Umgestaltung stattfindet. Kimmich ist im Mittelfeld mehr zu Hause und hat diese Position in der vergangenen Saison auch durchgängig gespielt. Seine Leistung gegen Frankreich war solide, aber ich habe schon bessere Partien von ihm gesehen.

Vielleicht auch schon gegen Portugal am Samstag. Ich bin überzeugt: Wenn Deutschland sein Selbstverständnis zurückerlangt, ist alles möglich, nicht nur gegen Cristiano Ronaldo und Co., sondern im gesamten Turnier.

Mein Tipp: Wir sehen Frankreich im Finale wieder - und da kann sich die deutsche Mannschaft dann gebührend revanchieren.

Bis zum nächsten Spiel

Euer Markus Babbel

Markus Babbel ist Europameister von 1996. Für die deutsche Nationalmannschaft absolvierte der Verteidiger 51 Länderspiele und erzielte ein Tor. Mit dem FC Bayern wurde er dreimal Deutscher Meister (1997, 1999, 2000), zweimal DFB- (1998, 2000) und einmal UEFA-Pokalsieger (1996). Die "Schale" holte er ebenfalls mit dem VfB Stuttgart (2007) - beim FC Liverpool sprang 2001 sein zweiter UEFA-Pokalsieg heraus. Während der EM schreibt Babbel Kolumnen für SPORT1 über die Nationalmannschaft und Bundestrainer Joachim Löw.