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Sammler zahlen für seltene Münzen

Sammler interessieren sich etwa für Münzen, auf deren Rückseite ein ungewöhnliches Motiv prangt. Der Bundesadler etwa gehört eigentlich auf die Ein-Euro-Münze, nicht dieses 50-Cent-Stück.
Sammler interessieren sich etwa für Münzen, auf deren Rückseite ein ungewöhnliches Motiv prangt. Der Bundesadler etwa gehört eigentlich auf die Ein-Euro-Münze, nicht dieses 50-Cent-Stück.

Wer schaut sich schon jede Ein- oder Zwei-Euro-Münze genau an? Dabei kann sich das lohnen: Fehlprägungen können viel Geld bringen. Woran sie zu erkennen ist.

Fröndenberg (dpa/tmn) - Zwei Euro sind nicht immer zwei Euro. Manche der Münzen sind mehr wert - Fehlprägungen. Solche seltenen Stücke tauchen immer wieder auf und werden auf Online-Marktplätzen zu teils astronomischen Preisen zum Kauf angeboten.

100 000 Euro will etwa ein Anbieter Ende 2019 für eine griechische Zwei-Euro-Münze aus dem Jahr 2002 haben, die «blättrige Erhöhungen» aufweist. Ein anderer preist im Internet die Fehlprägung einer österreichischen Ein-Euro-Münze als «einmalige Rarität» an und bietet sie für 80 000 Euro an.

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Über solche Angebote kann Michael Becker, Vorsitzender des Berufsverbands des Deutschen Münzenfachhandels, nur den Kopf schütteln. «Das sind aberwitzige Fantasiepreise», sagt der Fröndenberger Münzhändler. Immer wieder komme es vor, dass Verbraucher ihn mit solchen Online-Angeboten konfrontieren und ihn beschimpfen, wenn er als Fachmann den Wert anders einschätze.

Ähnlich sieht der Crailsheimer Händler Guy Franquinet die hohen Beträge. Der vereidigte Sachverständige für deutsche Münzen rät davon ab, vermeintliche Fehlprägungen auf Online-Marktplätzen zu kaufen. «Da stecken nicht selten Betrüger hinter.»

Falsches Material und Verschiebungen steigern den Wert

Eine echte Fehlprägung ist rar, wie Becker sagt: «Normalerweise werden sie nach der Produktion aussortiert und vernichtet.» Einige geraten dennoch in Umlauf - und lassen Sammlerherzen höher schlagen.

Etwa Ein- oder Zwei-Euro-Münzen, die nicht aus zwei Materialien, sondern nur aus einem Material bestehen. «Händler zahlen dafür im Schnitt bis zu 400 Euro», so Franquinet. In etwa die gleiche Summe gibt es ihm zufolge für Münzen, in denen die Randinschrift zweimal auftaucht oder deren Rand nicht geriffelt ist.

Sammler begeistern sich auch für sogenannte Spiegelei-Münzen. «Bei solchen Stücken ist der innere Teil der Ein- oder Zwei-Euro-Münze verschoben, also nicht in der Mitte», erläutert Franquinet. Der Verkauf könne mehrere hundert Euro bringen.

Finder können Münzen verkaufen oder tauschen

Wichtig zu wissen: Die Preise richten sich auch nach der Stärke der Fehlprägung und der Qualität. Generell gilt: «Die Fehlprägung muss so augenfällig wie möglich sein, wenn der Besitzer der Münze sie gewinnbringend verkaufen will», erklärt Franquinet. Eine Fehlprägung, die nur der Fachmann sieht, bringt dagegen in aller Regel nichts. Auch wichtig: «Münzen, die beschädigt sind, sind keine

Wer glaubt, im Besitz einer fehlgeprägten Ein- oder Zwei-Euro-Münze zu sein, kann einen oder mehrere Fachhändler kontaktieren. Seriöse Unternehmen sind auf der Internetseite des Berufsverbands des Deutschen Münzenfachhandels gelistet. «Im Idealfall machen Kunden mit ihrem Smartphone ein Foto von der Fehlprägung und schicken es per Mail an den Händler ihres Vertrauens», erklärt Becker. Damit sparen sich Verkaufswillige den Weg in den Laden.

Verkaufswillige holen am besten verschiedene Angebote ein, empfiehlt die Verbraucherzentrale NRW. Daneben steht ein anderer Weg offen: «Fehlprägungen können Verbraucher in allen Filialen der Deutschen Bundesbank zum Nennwert umtauschen», sagt ein Bundesbank-Sprecher. Angaben zum Sammlerwert finden sie dort dagegen nicht: Die Bundesbank nimmt nicht am Münzhandel teil.