Eine Sache muss sich ändern, damit Home Office endlich funktioniert, sagt ein Wirtschaftsforscher
Seit Jahren stagniert in Deutschland die Zahl der Angestellten, die von zu Hause aus arbeitet: Nur zwölf Prozent sparen sich laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung gelegentlich oder jeden Tag den Weg ins Büro.
Zum Vergleich: In skandinavischen und anderen westeuropäischen Ländern ist der Anteil der zu Hause arbeitenden Angestellten doppelt bis dreimal so hoch. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland sogar unter dem Durchschnitt. Das liegt nicht am Willen der Angestellten. Zwei Drittel der deutschen Arbeitnehmer würden das Angebot ihres Arbeitgebers annehmen, am heimischen Schreibtisch zu sitzen.
Wir sollten Leistung anders messen
Ein Grund, warum Home Office hierzulande nicht so weit verbreitet ist, könnte die Art sein, wie wir Leistung messen. „Leistung wird per Stechuhr gemessen und nicht am Arbeitsergebnis“, sagt Karl Brenke vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung.
Nicht, was wir für die Firma erbracht haben, sondern wie viel Zeit wir anwesend waren, zählt bei der Beurteilung. Gehen wir abends nach einem Acht-Stunden-Tag nach Hause, ist die Arbeit erbracht — selbst wenn zwischendurch viel Zeit in Sozialen Netzwerken und an der Kaffeemaschine verbracht wurde.