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Sachbuch: Die Georges: Zwei Mannsbilder, zwei Deutschlandkörper

Es war seine letzte große Rolle und auch eine Art Erfüllung, als Götz George 2013, drei Jahre vor seinem Tod, seinen eigenen Vater Heinrich George spielte. Die erschütterndste Szene in dem Dokudrama „George“ war jene, in der der berühmte Vater bereits von den Russen im ehemaligen KZ Sachsenhausen interniert ist und sein siebenjähriger Sohn ihn noch einmal besuchen darf. Es war der 6. Dezember 1945.

„Der Kleine fliegt an seinen Hals“, hat die Mutter Berta Drews das später in ihren Memoiren beschrieben. Ein letztes, kurzes Wiedersehen. Von dem keiner wusste, dass es ein Abschied war. Und nun das Kindheitstrauma noch einmal vor laufender Kamera, nur eben mit verkehrten Rollen: Jetzt erlebt Götz George die Szene aus der Perspektive des Vaters, während ein Steppke als sein jüngeres Ich auf ihn zustürmt. Das ließ keinen Zuschauer unberührt. Wie emotional muss da erst der Dreh gewesen sein.

War ich so gut wie Heinrich?

Ein Leben lang hat Götz George seinem Vater nachgeeifert. Es war ihm vorgezeichnet, war ihm buchstäblich in die Wiege gelegt. Denn der Sohn war benannt nach des Vaters größter Rolle, Goethes „Götz von Berlichingen“, der mit der eisernen Faust und dem deftigen Schimpfwort. Welch eine Verpflichtung – und welche Bürde. „Die beiden Götze“ war eine Karikatur in der „Berliner Illustrirten“ betitelt, die den Vater in vollem Bühnenharnisch mit dem nackten Baby zeigte. Aber trotz des großen Namens und des immensen Schattens seines Vaters wollte Götz George nie etwas anderes denn ...

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