Südkorea verbietet nach Corona-Anstieg Gottesdienste in Kirchen
SEOUL (dpa-AFX) - Nach dem deutlichen Anstieg der Corona-Neuinfektionen in den vergangenen Tagen verbietet Südkorea in der Hauptstadtregion Gottesdienste in den Kirchen. Gottesdienste können vorerst wieder nur gestreamt werden. Hintergrund sind massenhafte Infektionen unter Kirchenmitgliedern. Nachdem die Behörden die Regeln zur Vermeidung sozialer Kontakte für Seoul und die angrenzende Provinz Gyeonggi bereits verschärft hatten, verkündete Ministerpräsident Chung Sye Kyun am Dienstag die neuen Maßnahmen.
Die Fallzahlen erhöhten sich mittlerweile explosiv, "was eine Kette von Infektionen in Kirchen, an Arbeitsplätzen und in Krankenhäusern" auslöse, sagte Chung. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden waren am Montag landesweit 246 neue Fälle mit Sars-Cov-2 festgestellt worden. Es war der fünfte Tag nacheinander mit einem dreistelligen Anstieg. Die Gesamtzahl der bestätigten Fälle erhöhte sich auf mehr als 15 700. Der Großteil der neuen Fälle konzentrierte sich auf Seoul, Gyeonggi und die westliche Küstenstadt Incheon.
In Verbindung mit der Sarang-Jeil-Kirche im Norden von Seoul, in der es zu einem neuen Infektionscluster gekommen war, kamen 138 Infizierte hinzu. Bisher wurden 457 Mitglieder positiv auf das Virus getestet.
Die Behörden kündigten zudem ein Verbot für alle Versammlungen von mehr als 50 Menschen in Innenräumen sowie von 100 oder mehr unter freiem Himmel an.