Südkorea: Blockchain-Unternehmen protestieren gegen Steuerpläne der Regierung
Die südkoreanische Regierung hatte jüngst beschlossen, die Kryptobörsen des Land von den geplanten steuerlichen Vorzügen für Wachstumstechnologien auszunehmen. Diese Entscheidung stößt nun erwartungsgemäß auf erheblichen Widerstand aus der dort ansässigen Kryptoszene. Drei Interessenvertretungen des Kryptosektors haben sich dabei besonders hervorgetan.
Im Juli hat die südkoreanische Regierung ein Gesetz verabschiedet, das kleine und mittelständische Unternehmen, vor allem solche, die sich mit sogenannten Wachstumstechnologien auseinandersetzen, besonders steuerlich begünstigt. Damit will man Innovation und technologische Neuerungen in dem Land fördern.
Die neue Regelung gilt jedoch nicht ausnahmslos für alle neuen Unternehmen und Start-ups. So hat das zuständige Ministerium für KMU und Start-ups eine Liste zusammengestellt, die Branchen definiert, die von den steuerlichen Vergünstigungen ausgenommen sind. Neben der Spielindustrie und der Unterhaltungsbranche zählen laut Plan des Ministeriums auch Blockchain-Unternehmen dazu. Darunter fallen nach aktueller Lesart sowohl Kryptobörsen als auch Blockchain-Start-ups.
Widerstand aus der koreanischen Kryptoszene
In der südkoreanischen Kryptobranche kam die Klassifizierung verständlicherweise nicht gut an. So nimmt man nicht nur negativ auf, dass man Krypto-Unternehmen keine steuerlichen Vorteile gewährt, was zu einem wirtschaftlichen Nachteil führt. Auch die Einordnung seitens des Ministeriums in eine eher dubiosere Ecke stößt den Vertretern der Branche sauer auf.
Wie die Korea Times berichtet, stellen sich jetzt die größten Interessenvertretungen des südkoreanischen Kryptosektors gegen die geplante Regelung. So gaben die Korea Blockchain Association, die Korea Blockchain Industry Promotion Association und die Korea Blockchain Startup Association eine gemeinsame Pressemitteilung heraus.
„Entmutigend für die gesamte Blockchain-Industrie“
„Der Handel mit blockchainbasierten virtuellen Währungen wird bald genauso behandelt wie Glücksspiel- und Alkoholgeschäfte. Sollte die Nationalversammlung dieses Gesetz verabschieden, kämen eine Reihe von Blockchain-Firmen nicht mehr für verschiedene Steuervergünstigungen in Frage. Das schreckt sie vor Investitionen in Forschung und Entwicklung ab und führt langfristig zur Abwanderung in andere Länder“,
heißt es in der Pressemitteilung. Die Ausnahme der Blockchain-Unternehmen von steuerlichen Vorteilen sei ein Ausdruck der Geringschätzung und „entmutigend für die gesamte Blockchain-Industrie“.
Ob der Vorschlag des Ministeriums für KMU und Start-ups wirklich wie nun geplant verabschiedet wird, entscheidet sich erst in ein paar Wochen. Der Gesetzgeber prüft den Entwurf noch bis zum 4. September. Die örtliche Blockchain-Industrie hat also noch die Möglichkeit, ihre Anliegen zu präsentieren. Doch die Zeit drängt.
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