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RWE-Aufsichtsrat stellt Weichen für die Zukunft

Das Logo von Deutschlands zweitgrößtem Energiekonzern RWE vor dem Firmensitz in Hamburg. Foto: Angelika Warmuth

Was tun, wenn in einem Milliardenkonzern mit über 60 000 Beschäftigten plötzlich massiv die Gewinne wegbrechen? Der Aufsichtsrat des Essener RWE-Konzerns steht heute vor schwierigen Beschlüssen.

Angesichts massiv eingebrochener Gewinne aus der Stromerzeugung muss das Kontrollgremium über mögliche neue Einsparungen nachdenken. Allein im zu Ende gehenden Jahr hatte der Konzern rund 3600 Vollzeitstellen sozialverträglich abgebaut. Die Gewerkschaft fordert eine Zusicherung von der Konzernspitze, auch weiterhin bis mindestens Ende 2018 auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Das hatte RWE bisher aber verweigert.

Diskutiert wird bei RWE auch über die Dividende, die der Versorger schon 2013 auf einen Euro pro Aktie halbiert hatte. 2014 soll das nachhaltige Nettoergebnis nach den Unternehmensplanungen noch einmal von 2,3 Milliarden auf 1,2 bis 1,4 Milliarden Euro schrumpfen. Forderungen nach einer weiteren Dividendenkürzung treten aber die kommunalen RWE-Aktionäre entschieden entgegen. Sie sind mit ihren Haushalten auf die Dividendeneinnahmen angewiesen.

Die Kommunen halten rund ein Viertel der Anteile und stellen vier der 20 Aufsichtsratsmitglieder. 10 weitere sind vom Arbeitnehmerlager benannt, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender ist Verdi-Chef Frank Bsirske.

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Ein weiteres Problemfeld ist der fest eingeplante Verkauf der Öl- und Gastochter Dea, der gut fünf Milliarden Euro einbringen soll. Weil eine Investorengruppe um den russischen Oligarchen Michail Fridman Dea übernehmen will, gibt es vor dem Hintergrund der Ukrainekrise Widerstand aus London gegen das Geschäft. Die Zeit für einen Abschluss drängt aber, da der Ölpreis dramatisch fällt und RWE Sorge haben muss, dass der Käufer wieder abspringen könnte. In der Branche wird spekuliert, dass möglicherweise der britische Teil von Dea abgespalten werden könnte. Das würde die Einnahmen um rund ein Fünftel verringern.

Der große RWE-Konkurrent Eon hatte Anfang Dezember radikale Aufspaltungspläne bekanntgegeben: Die Düsseldorfer trennen das unter wirtschaftlichen Druck geratene Erzeugungsgeschäft mit Kohle, Gas und Atomkraft in eine neue Gesellschaft ab, die an die Börse gebracht werden soll. Einen solchen Rundumschlag plant RWE aber nicht. «Wir wollen unseren Konzern weiterhin entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufstellen», hatte eine RWE-Sprecherin Anfang Dezember dazu gesagt. RWE wolle aber die einzelnen Geschäftsteile von der Energieerzeugung bis zum Vertrieb verbessern und deren Profitabilität erhöhen.