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Russland räumt ein, dass es wegen der Sanktionen derzeit die Hälfte seiner Währungsreserven nicht nutzen könne

Coins - Russian rubles.
Coins - Russian rubles.

Russlands Finanzminister Anton Siluanow hat eingeräumt, dass sein Land derzeit fast die Hälfte seiner Devisenreserven nicht nutzen könne. In einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen sagte Siluanow am Sonntag, Russland habe Devisenreserven von etwa 640 Milliarden US-Dollar. Davon könne das Land aber rund 300 Milliarden Dollar nicht nutzen, weil das Geld aufgrund von Sanktionen der USA, der EU und anderer westlicher Staaten eingefroren sei. Das berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax.

Russland hatte in den vergangenen Jahren Währungsreserven angehäuft, die zu den höchsten in der Welt zählen. Sie sind zum Großteil in US-Dollar, Euro und dem chinesischen Yuan angelegt. Die Reserven sind indirekt wichtig zur Finanzierung des Krieges gegen die Ukraine. Sie gelten als ein wichtiges Instrument, um westlichen Wirtschaftssanktionen zu begegnen, etwa durch Importe von Gütern aus anderen Ländern. Die Reserven sind zudem wichtig, weil Russland damit fällig werdende Verpflichtungen aus Krediten im Ausland begleicht.

Die westlichen Länder haben Russlands Überfall auf die Ukraine umfassende Sanktionen verhängt, um die russische Wirtschaft zu lähmen und den Preis des Krieges für Wladimir Putin zu erhöhen. Bereits die erste Welle der Sanktionen richtete sich gegen die russische Zentralbank und ihre Devisenreserven, wodurch die Fähigkeit Russlands, seine Wirtschaft zu stützen und seinen Krieg zu finanzieren, eingeschränkt wurde.

Laut "Bloomberg", das sich auf Zahlen der russischen Zentralbank beruft, hielt Russland im Juni 2021 rund 100 Milliarden Dollar oder 16 Prozent seiner Währungsreserven in US-Dollar. Weitere 32 Prozent der Währungsreserven wurden in Euro gehalten. 13 Prozent der Reserven entfielen auf Yuan.

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In seinem Interview wies Siluanow darauf hin, dass westliche Länder „Druck“ auf China ausübten, um auch Russlands Zugriff auf seine auf Yuan lautenden Reserven einzuschränken. „Sicherlich wird Druck ausgeübt, um den Zugang zu unseren Yuan-Reserven zu beschränken“, wurde Siluanow von Interfax zitiert. „Aber ich glaube, dass unsere partnerschaftlichen Beziehungen zu China es uns dennoch erlauben werden, die erreichte Zusammenarbeit nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern sie in einem Umfeld, in dem sich die westlichen Märkte schließen, zu vervielfachen.“

China hat den Krieg Russlands mit der Ukraine bisher nicht öffentlich verurteilt oder ihn als Invasion bezeichnet.

Laut Interfax sagte Siluanow, dass Russland seine Staatsschulden in Fremdwährung in Rubel bezahlen wolle, bis es wieder auf seine internationalen Reserven zurückgreifen könne.

„Ich denke, es ist absolut fair, wenn wir sagen, dass wir uns nicht weigern, staatlichen Verpflichtungen nachzukommen, sondern dass wir sie in Rubel bezahlen werden, bis unsere Devisenreserven wieder aufgetaut sind“. Er verwies auf die Notwendigkeit, für kritische Importe wie Lebensmittel und Medikamente zu zahlen.

Droht Russland die Zahlungsunfähigkeit?

Der Rubel ist seit Russlands Angriff auf die Ukraine stark gefallen. Seit Jahresbeginn hat er gegenüber dem US-Dollar rund 40 Prozent an Wert verloren.

Experten stellen zunehmend die Frage, ob und wie lange Russland seine Schulden im Ausland noch bedienen kann. Die geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds, Kristalina Georgiewa, sagte dem US-Sender CBS: „Was die Bedienung der Schulden angeht, kann ich sagen, dass wir einen Zahlungsausfall Russlands nicht mehr für unwahrscheinlich halten“.

Auch Russlands Goldbestände stehen auf dem Prüfstand. Eine parteiübergreifende Gruppe von US-Senatoren hat ein Gesetz vorgeschlagen, das Russland daran hindern würde, auf seine Goldbestände in Höhe von 132 Milliarden Dollar zuzugreifen, berichtete Axios. Die russische Zentralbank hat ihre Goldkäufe seit dem Einmarsch in die Ukraine verstärkt.

Der Artikel erschien zuerst bei Business Insider in den USA und wurde von Romanus Otte übersetzt. Den Originalartikel lest ihr hier