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Russland besitzt Gold im Wert von 140 Milliarden Dollar, aber keiner will es kaufen

Wie der Rohölpreis hat auch der Goldpreis seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine einen Höhenflug erlebt. Und wie beim Öl verfügt Russland auch beim Gold über eine der größten Reserven der Welt – etwa 2300 Tonnen. Ihr Wert: fast 140 Milliarden US-Dollar.

Die riesigen Goldreserven wurden in den vergangenen 15 Jahren aufgebaut und sollten eine Art wirtschaftliche Versicherungspolice für das Land darstellen. Doch wie beim Öl machen es die Sanktionen Russland unglaublich schwer, den Wert seiner Bestände nun zu realisieren. Dabei war genau das der Plan.

„Darum hatten sie das Gold gekauft, für eine Situation wie diese“, sagte Fergal O'Connor, Dozent an der Cork University Business School, "Bloomberg". „Aber wenn niemand mit Ihnen handeln will, spielt das keine Rolle.“

In der vergangenen Woche hatte der Londoner Goldmarktplatz – das wichtigste Handelszentrum – alle Barren russischer Herkunft verboten und das Land damit vom globalen Handel ausgeschlossen.

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Der US-Senat folgte wenig später mit einem Gesetzentwurf, der US-Bürgern jegliche Transaktionen mit russischem Gold untersagen würde.

„Russlands massive Goldreserven sind eine der wenigen verbleibenden Ressourcen, die Putin nutzen kann, um die Wirtschaft seines Landes vor einem weiteren Absturz zu bewahren“, sagte Senator Angus King in einer Erklärung. „Indem wir diese Reserven sanktionieren, werden wir Russland weiter von der Weltwirtschaft isolieren und Putins zunehmend kostspielige Militärkampagne erschweren.“

Auch ohne internationale Käufer sei die Nachfrage nach russischem Gold hoch, erklärte die Zentralbank des Landes. Am Dienstag teilte die Bank mit, dass sie ihre regelmäßigen Goldkäufe aussetzen werde, um nicht mit der Nachfrage privater Haushalte zu konkurrieren. Zuletzt hatten viele Russen versucht, ihre abstürzenden Rubel in Goldbarren umzuwandeln.

Sollte der Rubel gegenüber dem US-Dollar weiter fallen, könnte das Land seine Goldvorräte in einem letzten Schritt nutzen, um effektiv zu einem Goldstandard zurückzukehren. Das Gold würde dann als eine Art „Anker“ verwendet und zu einem festen Preis in Rubel verkauft, sagte Credit Suisse-Stratege Zoltan Pozsar zu "Bloomberg".

Dieser Text wurde von Jakob Wais aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.