Rund 400 deutsche Banken erhöhen Gebühren für private Girokonten
(Bloomberg) -- Die deutschen Banken geben die Belastungen durch das Niedrigzinsumfeld nicht nur über direkte Strafzinsen an ihre Privatkunden weiter, sondern auch in Form von Gebührenerhöhungen bei Konten.
Nach einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung des Daten-Anbieters Biallo.de haben gut 400 von rund 1.300 deutschen Banken und Sparkassen die Preise für private Girokonten in diesem Jahr erhöht. Das waren:
128 von knapp 400 Sparkassen 264 von gut 900 Volks- und RaiffeisenbankenWeiterhin Sparda-, PSD-, Direktbanken sowie private Banken mit Filialen vor Ort
”Damit versuchen die Geldhäuser, zurückgehende Erträge aufgrund der niedrigen Zinsen auszugleichen”, sagte Portal-Inhaber Horst Biallo. ”Wir rechnen mit weiteren kräftigen Preisanpassungen in den nächsten Wochen und Monaten.”
Im Schnitt hoben die Geldhäuser der Studie zufolge die Monatspreise für Online-, Basis- und klassische Filialkonten um rund 30% an. Weniger stark, um rund 20%, stiegen die Monatspreise der Premiumkonten.
Mit der Berliner Volksbank erhebt seit diesem Monat erstmals die größte Volksbank in Deutschland einen direkten Strafzins auf die Einlagen privater Kunden. Deutsche Bank AG und Commerzbank AG halten sich mit einem solchen Schritt bislang weitestgehend zurück.
Deutschlands Banken leiden seit langem unter geringer Profitabilität. Der negative Einlagensatz, den die Europäische Zentralbank ihnen für das Parken von Geldern berechnet, verstärkt das Problem. Zuletzt fielen hierfür 2,4 Milliarden Euro im Jahr an.
Kontakt Reporter: Stephan Kahl in Frankfurt skahl@bloomberg.net
Kontakt verantwortlicher Editor: Daniel Schaefer dschaefer36@bloomberg.net, Rainer Buergin
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