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ROUNDUP: Wirtschaft fordert Reform für schnellere Einwanderung von Fachkräften

BERLIN (dpa-AFX) - Wirtschaftsverbände haben Reformen gefordert, damit angesichts des Fachkräftemangels mehr Einwanderer schneller nach Deutschland kommen können. Ohne Zuwanderung aus dem Ausland werde Deutschland den Fachkräftemangel nicht bewältigen können, erklärte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) am Mittwoch. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger forderte mehr Effizienz in der Arbeitsmigration.

Achim Dercks, stellvertretender DIHK-Hauptgeschäftsführer, sagte in Berlin, laut einer Umfrage sei mehr als jedes zweite Unternehmen vom Fachkräftemangel betroffen. "Für viele Betriebe könne die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland ein wichtiger Baustein sein, um die Engpässe abzumildern."

Der DIHK legte Vorschläge zur Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes vor. Dieses soll seit März 2020 den Zuzug qualifizierter Menschen aus Drittstaaten erleichtern. Verfahren müssten aber nun beschleunigt werden, so der DIHK. "Das fängt an beim Visumprozess, bei dem Unterlagen rund um den Globus geschickt werden, und hört auf bei Behördenmitarbeitern, die komplexe Regelungen nicht immer einheitlich und transparent umsetzen."

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände erklärte, es seien Investitionen in Bildung und Weiterbildung nötig und eine bessere Vereinbarkeit von Familien und Beruf. "Abschlagsfreie Frühverrentungen müssen wir beenden - und auch über eine Dynamisierung der Lebensarbeitszeit reden." Das Interesse an einer dualen Berufsausbildung müsse wieder geweckt werden. Auch Digitalisierung und Automatisierung bieten Chancen. Aber all das werde nicht reichen. "Ohne Erwerbszuwanderung kann Deutschland seine Wirtschaftskraft nicht halten - geschweige denn Dekarbonisierung und Strukturwandel umsetzen."

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Die Arbeitgeber forderten an zehn Stellschrauben Änderungen, um die Erwerbszuwanderung nach Deutschland deutlich verbessern zu können. So müssten Verwaltungsverfahren vereinfacht, digitalisiert, beschleunigt und damit planbar für Arbeitgeber und ausländischer Arbeitskraft ausgestaltet werden. "Die langen Wartezeiten bei der Vergabe von Visaterminen müssen ein Ende haben." Die Sprachförderung im In- und Ausland müsse ausgebaut werden.

Die Bundesregierung hatte angekündigt, Tausenden von Ausländern, die seit Jahren ohne gesicherten Aufenthaltstitel in Deutschland leben, eine langfristige Bleibeperspektive zu eröffnen. Im Koalitionsvertrag ist unter anderem die Einführung einer "Chancenkarte auf Basis eines Punktesystems" für die Arbeitsmigration vereinbart.

Innenministerin Nancy Faeser und Arbeitsminister Hubertus Heil (beide SPD) hatten im "Handelsblatt" haben Eckpunkte eines neuen Einwanderungsrechts zur Eindämmung des Fachkräftemangels skizziert. "Zu schleppend, zu bürokratisch, zu abweisend ist unser Einwanderungssystem bis heute", so die Minister. Bürokratie und Formalia sollten der Beschäftigung ausländischer Fachkräfte künftig nicht mehr im Wege stehen. Dazu sollen etwa die Anforderungen für die Einreise gesenkt werden. Dies betreffe vor allem das Anerkennungsverfahren für die berufliche Qualifikation.