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ROUNDUP/Weltethos-Institut: Corona-Impfstoff Beitrag zum guten Leben

TÜBINGEN (dpa-AFX) - Das vom Theologen Hans Küng gegründete Tübinger Weltethos-Institut bezeichnet den in Deutschland entdeckten Impfstoff gegen Covid-19 als wichtigen Beitrag zum guten Leben weltweit. Die Pharmabranche habe auf eine globale Herausforderung mit einem Beitrag zum Gemeinwohl reagiert. "Die Pharmabranche hat es geschafft, innerhalb von nur neun Monaten auf eine Pandemie mit einem Impfstoff zu antworten", sagte Christopher Gohl, der seit 2012 am Weltethos-Institut an der Uni Tübingen zur Entstehung und Wirkung von Werten, zur Ethik in Unternehmen und Wirtschaft und zur lernenden Demokratie lehrt.

Das Mainzer Unternehmen Biontech <US09075V1026> und der Pharmakonzern Pfizer <US7170811035> hatten Anfang der Woche mitgeteilt, dass ihr Impfstoff nach Studiendaten einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19 bietet. Der Impfstoff ist laut Gohl mehr als nur der Versuch der Pharmabranche, das eigene Image aufzupolieren. "Die Welt wird besser, wenn wir mit guten Produkten gutes Geld verdienen können. Mit Prinzipien lassen sich auch Profite machen", erklärte Gohl.

Die EU-Kommission hat nach Veröffentlichung der Studiendaten formal den Rahmenvertrag mit Biontech und Pfizer über bis zu 300 Millionen Impfdosen gebilligt. Das Europaparlament forderte die Offenlegung der Verträge der EU-Kommission mit Corona-Impfstoffherstellern bis Ende Dezember. "Um eine möglichst breite Akzeptanz für den Impfstoff zu erzielen und öffentlichen Zugang für alle zum Impfstoff zu gewährleisten, ist volle Vertragstransparenz unerlässlich", sagte der Grünen-Abgeordnete und Antragsteller Rasmus Andresen.

Transparenz hält auch Gohl für wichtig. "Es sind in die Entwicklung des Impfstoffs auch Steuergelder geflossen." Biontech wurde vom Bund mit 375 Millionen Euro gefördert, der Tübinger Impfstoffentwickler Curevac mit 252 Millionen Euro. Die staatliche Förderbank KfW hatte darüber hinaus für 300 Millionen Euro rund 23 Prozent der Curevac-Anteile übernommen. "Die Corona-Pandemie zeigt, dass unsere freie und offene Welt von gegenseitigen Abhängigkeiten geprägt ist. Ein gutes Leben für alle Menschen braucht deshalb Verständigung, Kooperation und Veränderung über alle Grenzen hinweg", sagte Gohl. Gutes Leben sei abhängig von der Lernfähigkeit von Unternehmen, Verwaltungen und Politik. "Das erfordert radikale Dialogfähigkeit gerade mit jenen, denen wir eigentlich misstrauen."

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Die derzeit im Netz kursierenden Verschwörungsmythen, beispielsweise über den Zeitpunkt der Veröffentlichung des Corona-Impfstoffs und der Präsidentenwahl in den USA, hält Gohl für einen Beweis des wachsenden Misstrauens. So hatte der amtierende Präsident Donald Trump die Bekanntgabe vielversprechender Ergebnisse der Hersteller des Corona-Impfstoffs wenige Tage nach der US-Wahl als politisch motiviert dargestellt. "Misstrauen gegen alle anderen ist eine besondere Form des Egoismus", erklärte Gohl.

Das Weltethos-Institut ist die Tochter der Stiftung Weltethos. Sie wurde auf Initiative des Baden-Badener Unternehmers Karl Konrad Graf von der Groeben am 23. Oktober 1995 gegründet und widmet sich seit nunmehr 25 Jahren in Forschung und Bildungsarbeit dem interkulturellen und interreligiösen Dialog und der Wertebildung. Für Fragen der Wirtschafts-, Unternehmens- und Globalisierungsethik wurde 2012 das Weltethos-Institut der Universität Tübingen eröffnet.

Mit ihrer neuen Kampagne #ZEICHENGEGENSPALTUNG setzt die Stiftung ein Zeichen für ein Zusammenleben in Vielfalt. Sie ruft die Menschen auf, sich mit diesen Zielen zu identifizieren und ihren Beitrag dazu zu leisten. Unterstützt wird sie dabei vom Weltethos-Institut.