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ROUNDUP: VW-Lkw-Tochter Traton erholt sich schneller als gedacht

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Volkswagen <DE0007664039>-Nutzfahrzeugholding Traton <DE000TRAT0N7> hat sich im dritten Quartal besser geschlagen als erwartet. Trotz der andauernden Covid-19-Pandemie sei die Markterholung schneller gelaufen als angenommen, teilte das Unternehmen am Mittwochabend in München mit. Unterstützt worden sei dies durch die bereits eingeleiteten Kostenmaßnahmen. Insgesamt habe dies zu einer besseren Gesamtleistung geführt und wesentliche Leistungsindikatoren des dritten Quartals lägen daher zum Teil deutlich über den Markterwartungen.

So dürfte der Umsatz im dritten Quartal bei etwa 5,7 Milliarden Euro gelegen haben, hieß es weiter. In diesem Zeitraum habe das bereinigte operative Ergebnis 210 Millionen Euro betragen und die Umsatzrendite bei rund 3,7 Prozent gelegen. Dabei seien rund 50 Millionen als Sondereffekt herausgerechnet worden. Der Netto-Cashflow des Industriegeschäfts habe 200 Millionen Euro betragen.

Laut Analystin Daniela Costa von der US-Investmentbank Goldman Sachs haben die Münchener damit die Markterwartungen und auch ihre eigenen deutlich übertroffen. Das entspreche auch der Trendverbesserung in den Endmärkten, auf die bereits die Wettbewerber Volvo <SE0000115446> und Daimler <DE0007100000> hingewiesen hätten. Die bessere Liquiditätsentwicklung stärke nun die Bilanz mit Blick auf die geplante Übernahme des US-Wettbewerbers Navistar, schrieb Analyst Himanshu Agarwal von der US-Investmentbank Jefferies.

Die Traton-Aktie lag am Donnerstag nach dem Handelsstart 2,3 Prozent im Plus bei 18,35 Euro. Das Papier hat damit in diesem Jahr immer noch über ein Fünftel an Wert verloren, auch wenn es das Corona-Tief aus dem März bei 11 Euro weit hinter sich gelassen hat. Volkswagen hatte die Holding im Juni 2019 zu 27 Euro je Aktie an die Börse gebracht und hält noch knapp 90 Prozent an den Münchenern.

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Angesichts der Entwicklung des dritten Quartals erwartet Traton auch für den Rest des Jahres einen positiven Einfluss auf das Gesamtergebnis, wobei das vierte Quartal 2020 jedoch das übliche Muster der Saisonalität zum Jahresende aufweisen werde. Dabei nimmt das Management um Vorstandschef Matthias Gründler an, dass keine weiteren Covid-19-bezogenen bedeutenden Einschränkungen eintreten. Eine aktualisierte Prognose will das Unternehmen spätestens mit der Veröffentlichung des gesamten Zahlenwerks zum abgelaufenen Neunmonatszeitraum am 10. November 2020 vorlegen.

Im Gesamtjahr konnte die Gruppe aus MAN <DE0005937007>, Scania <SE0000308280> und der südamerikanischen Volkswagen Caminhões e Ônibus wegen des insgesamt erwarteten "drastischen Absatzrückgangs" einen operativen Verlust bisher nicht ausschließen. Möglich, dass Gründler und Finanzchef Christian Schulz das nun etwas optimistischer sehen - nach neun Monaten liegt der bereinigte operative Verlust bei rund 10 Millionen Euro.

Zum Gewinn unter dem Strich und zu den Auftragseingängen im dritten Quartal machte Traton noch keine Angaben. Die Bestellungen waren in der Krise für die gesamte Branche scharf eingebrochen. Der schwedische Rivale Volvo hatte jüngst für die Monate Juli bis Ende September aber auch dank Nachholeffekten wieder einen deutlichen Aufschwung mitgeteilt.

VW setzt derzeit bei seiner Nutzfahrzeugsparte mit Bussen und schweren Lkw den Rotstift an und will die Kosten mit scharfen Maßnahmen senken. Bei MAN stehen 9500 der insgesamt 39 000 Jobs weltweit zur Disposition, bei Scania läuft ein Stellenabbau über 5000 Arbeitsplätze.

Gleichzeitig investiert das Unternehmen aber massiv in seine Expansion auf den wichtigen nordamerikanischen Markt. Mit dem US-Truckhersteller Navistar und dessen Großaktionären erzielte Traton kürzlich nach monatelangem Ringen eine grundsätzliche Einigung. Für die rund 83 Prozent, die VW noch nicht über Traton hält, will der Konzern rund 3,7 Milliarden Dollar (3,1 Mrd Euro) hinblättern. Das soll dem Konzern ein Standbein in den USA, Kanada und Mexiko verschaffen. Volkswagen ist mit seinen Lkw-Geschäften in Europa und Südamerika stark vertreten, in den USA aber hat der Rivale Daimler die Nase vorn.