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ROUNDUP: USA fliegen wegen Engpässen Babynahrung über Ramstein ein

WASHINGTON (dpa-AFX) - Wegen dramatischer Engpässe in den USA fliegt die US-Regierung über ihren Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz Säuglingsmilchnahrung ein. Am Samstagabend sei eine erste Maschine mit medizinischer Spezial-Babynahrung von Ramstein aus in Richtung USA gestartet, sagte der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates im Weißen Haus, Brian Deese, am Sonntag im US-Sender CNN. Weitere Flüge seien in den kommenden Tagen geplant. US-Präsident Joe Biden schrieb während seiner Asien-Reise auf Twitter, an Bord der ersten Militärmaschine seien mehr als 70 000 Tonnen Säuglingsmilchnahrung. "Unser Team arbeitet rund um die Uhr, um allen, die es brauchen, sichere Babynahrung zukommen zu lassen."

Hintergrund der Engpässe ist der Ausfall einer Fabrik von Abbott, dem größten Hersteller von Säuglingsmilchnahrung in den USA. Abbott hatte mehrere Produktlinien zurückgerufen, nachdem möglicherweise wegen bakterieller Verunreinigungen vier Säuglinge erkrankt und zwei gestorben waren. Die Produktion in einem Werk der Firma im Bundesstaat Michigan wurde im Februar vorerst gestoppt. Biden hat die Engpässe zur Chefsache erklärt und unter anderem ein für Kriegszeiten gedachtes Gesetz aktiviert, um die Produktion anzukurbeln.

Biden hatte zudem vergangene Woche die "Operation Fly Formula" (in etwa: "Operation Babynahrung Fliegen") ausgerufen. Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte am Freitag Flüge dazu angeordnet. Das Weiße Haus hatte mitgeteilt, wegen der Dringlichkeit würden dafür zunächst Militärflugzeuge aus Ramstein eingesetzt, weil am Wochenende keine kommerziellen Flüge verfügbar gewesen seien. Künftig würden die meisten Lieferungen aber mit kommerziellen Fliegern abgewickelt. Deese sagte auf die Frage, wieso in den USA - einem der reichsten Länder der Welt - überhaupt Babynahrung knapp werden könne: "Es ist frustrierend."

Abbott-Chef Robert Ford drückte am Samstag sein Bedauern aus. "Es tut uns leid für jede Familie, die wir im Stich gelassen haben, seit unser freiwilliger Rückruf den Mangel an Babynahrung in unserem Land verschärft hat", schrieb Ford in Gastbeitrag in der "Washington Post". Man glaube dennoch, dass der Rückruf richtig gewesen sei. "Wir werden keine Risiken eingehen, wenn es um die Gesundheit von Kindern geht." Man wisse, dass wegen fehlender Abbott-Spezialnahrung einige Kinder, die andere Nahrung und Milch nicht verdauen könnten, ins Krankenhaus gekommen seien. "Das ist tragisch und herzzerreißend."

Ford kündigte Maßnahmen an, um die Engpässe zu überwinden. Der Herstellung dieser Spezialnahrung werde die höchste Priorität eingeräumt, schrieb der Abbott-Chef. Den betroffenen Familien solle mit einem Fonds von 5 Millionen Dollar (4,73 Millionen Euro) geholfen werden. Außerdem sei nun ein anderes Abbott-Werk, das sonst Produkte für Erwachsene herstelle, auf Babynahrung umgestellt worden. Zusätzlich werde Babynahrung von einer Fabrik in Irland eingeflogen. Man gehe davon aus, das Werk in Michigan in der ersten Juniwoche wieder öffnen zu können. Abbott investiere außerdem in Maßnahmen, damit es nicht wieder zu solchen Engpässen komme.