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ROUNDUP: US-Notenbankchef erwartet träge Erholung am Arbeitsmarkt

NEW YORK (dpa-AFX) - Die Erholung des durch die Corona-Krise erschütterten Arbeitsmarkts wird nach Einschätzung von US-Notenbankchef Jerome Powell noch lange dauern. Trotz einiger Fortschritte sei man weit entfernt von einem starken Jobmarkt, sagte Powell am Mittwoch während einer Online-Veranstaltung. Noch immer seien etwa zehn Millionen Menschen mehr arbeitslos als vor der Virus-Krise. Für eine Stärkung des Arbeitsmarkts werde es mehr brauchen als eine lockere Geldpolitik.

Powell rief sowohl die Regierung als auch den Privatsektor dazu auf, den Arbeitsmarkt und die Arbeitnehmer zu unterstützen. Die neue Regierung unter Präsident Joe Biden versucht gegenwärtig, ein neues riesiges Konjunkturpaket aufzulegen. Angestrebt ist ein Umfang von 1,9 Billionen US-Dollar. Es sieht unter anderem Hilfszahlungen an private Haushalte vor. Einige prominente Ökonomen warnen jedoch vor Inflationsgefahren, da sie das Paket für zu umfangreich halten.

Powell stellte eine direkte Verbindung vom Arbeitsmarkt zu der extremen Niedrigzinspolitik der Notenbank her. "Wir werden unsere Geldpolitik nicht allein als Reaktion auf einen stärkeren Arbeitsmarkt straffen." Denn man habe aus früheren Erfahrungen gelernt, dass Fortschritte am Arbeitsmarkt nicht unbedingt mit Inflation einhergingen. Dessen ungeachtet überzeichne der Rückgang der Arbeitslosenquote in den vergangenen Monaten die Fortschritte am Arbeitsmarkt.

Powells Äußerungen beruhen auf den Erfahrungen der Federal Reserve nach der großen Finanzkrise 2008. In den Jahren danach war es der Fed gelungen, die allgemeine Wirtschaftsentwicklung und damit den Arbeitsmarkt mit einer sehr lockeren Geldpolitik zu unterstützen, ohne dadurch nennenswerte Inflation zu erzeugen. Kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie herrschte in den USA faktische Vollbeschäftigung. Die Zielinflation der Fed von zwei Prozent wurde dennoch nicht nennenswert überschritten.

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"Die Erfahrung lehrt uns, dass das Erreichen und Halten von Vollbeschäftigung nicht einfach sein wird", sagte Powell mit Blick auf die Gegenwart. Wichtig sei eine geduldige und unterstützende Geldpolitik , die die Lehren aus der Vergangenheit berücksichtige. Die niedrige Arbeitslosigkeit nach der Finanzkrise sei bei ebenfalls niedriger Inflation erreicht worden. Auch sei die Teuerung in den vergangenen Jahrzehnten niedriger und stabiler als je zuvor gewesen.

Die amerikanische Notenbank verfolgt zwei Ziele: maximale Beschäftigung und Preisstabilität. Beide Ziele können jedoch im Konflikt zueinander stehen, etwa wenn die Arbeitslosigkeit so stark fällt, dass zusätzliche Konjunkturstimulierung kein wirtschaftliches Wachstum, sondern lediglich Preissteigerungen auslöst. Nach der Finanzkrise vermutete die Fed mehrfach, sich diesem Punkt zu nähern. Nennenswerte Inflation über ihr Ziel hinaus entstand jedoch nicht.