In diesem Artikel:
TAICANG (dpa-AFX) -Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat bei ihrem China-Besuch einen entschiedeneren Kampf gegen Plastikverschmutzung gefordert. "Wir haben weltweit ein Problem mit Plastik und China ist einer der größten Plastikproduzenten", sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch in Taicang nahe der Wirtschaftsmetropole Shanghai. "Unsere Ozeane versinken im Plastikmüll, Mikroplastik gefährdet unsere Gesundheit." Auch Indien, die USA und Deutschland produzierten viel und vor allem Billigplastik, also Produkte, die nur kurz genutzt und dann weggeworfen würden. "Aus dieser Ex-und-hopp-Mentalität müssen wir aussteigen, weil das Verschmutzungsproblem viel zu groß geworden ist", sagte Lemke.
Anlass für ihre Reise war das 7. deutsch-chinesische Umweltforum. Von chinesischer Seite wurde Lemkes Amtskollege Huang Runqiu erwartet. Sie hoffe auf Unterstützung für das globale Plastikabkommen, das derzeit verhandelt werde, sagte Lemke vor Beginn. "Wir brauchen mehr Recycling, wir brauchen aber vor allem auch eine Begrenzung der Plastikproduktion." Wenn diese weiter ansteige wie in den vergangenen Jahren, sei das Problem nicht in den Griff zu bekommen.
Es ist das erste deutsch-chinesische Umweltforum seit der Corona-Pandemie. Laut der China-Strategie der Bundesregierung steht China für das Weltklima "in besonderem Maße in Verantwortung". Ohne China als größten CO2-Verursacher und auch größten Produzenten Erneuerbarer Energien könne man die Klimakrise nicht eindämmen, sagte Lemke. Sie wolle sich in China dafür einsetzen, dass Deutschland und China für Fortschritte etwa in der Kreislaufwirtschaft zusammenarbeiten.