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ROUNDUP/Umfrage: Ostdeutsche bei Einkommen und Arbeit inzwischen zufriedener

BERLIN (dpa-AFX) - Wegzug vor allem der jungen Leute, eine höhere Arbeitslosigkeit im Osten und das Wiedererstarken rechter Bewegungen: Auch nach drei Jahrzehnten im wiedervereinigten Deutschland scheinen viele Probleme aktuell wie eh und je. Dennoch hat sich einer neuen Umfrage zufolge die Zufriedenheit sowohl auf dem Gebiet der ehemaligen Bundesrepublik als auch auf dem der DDR zum Teil deutlich erhöht. Insbesondere mit Blick auf das Einkommen sind die Bürger vor allem in den ostdeutschen Bundesländern glücklicher als noch vor 30 Jahren.

Das zeigt die Auswertung zweier repräsentativer Umfragen aus den Jahren 1991 und 2020, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) vorgenommen hat und die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Dabei sollten die Befragten zu unterschiedlichen Aspekten ihre Zufriedenheit auf einer Skala von 1 bis 5 angeben. Den Befragten wurden zu beiden Zeitpunkten dieselben Fragen vorgelegt.

Auffällig ist vor allem die unterschiedliche Entwicklung der Zufriedenheit beim Einkommen. In Ostdeutschland äußerte sich vor rund 30 Jahren lediglich jeder fünfte Befragte zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit seiner finanziellen Situation. In diesem Jahr waren es nahezu die Hälfte der Teilnehmer aus ostdeutschen Bundesländern. In Westdeutschland wiederum geht der Trend in die andere Richtung: 1991 waren rund 60 Prozent der Befragten zufrieden oder sehr zufrieden. 2020 äußerten sich nur noch 55 Prozent entsprechend.

Auch was die Arbeit angeht, sind die Ostdeutschen heutzutage deutlich zufriedener. Der Anteil derjenigen, die sich zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrer beruflichen Situation zeigten, stieg zwischen 1991 und 2020 von rund 36 auf inzwischen fast 55 Prozent. In Westdeutschland ging er im selben Zeitraum um knapp 4 Prozentpunkte auf rund 57 Prozent zurück.

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"Direkt nach der Wiedervereinigung befand sich der Osten im Transformationsschock. Seitdem hat sich die berufliche und finanzielle Lage vieler Menschen dort verbessert", beurteilte Elmar Brähler die Ergebnisse. Er ist emeritierter Professor für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie an der Universität Leipzig und hat die Untersuchung durchgeführt.

Im Westen gab es einen - allerdings nur leichten - Anstieg der Zufriedenheit in den Bereichen Wohnen, Freunde und Bekannte sowie Freizeit und Hobby. Es gibt aber auch Lebensbereiche, in denen die Zufriedenheit im Laufe der Jahre abgenommen hat. So beurteilten fast 79 Prozent der Befragten in Ostdeutschland ihr Familienleben vor rund 30 Jahren als gut oder sehr gut. Bei der jüngeren Umfrage lag dieser Wert nur noch bei 73 Prozent. Im Westen stagnierte die Zufriedenheit im selben Zeitraum bei ebenfalls rund 73 Prozent. Auch mit Blick auf Partnerschaften sind die Menschen in Ostdeutschland verhaltener geworden. Inzwischen äußerten sich noch rund 61 Prozent der Befragten zufrieden oder sehr zufrieden zu diesem Thema. 30 Jahre zuvor waren es noch mehr als 71 Prozent.

Die Befragung in diesem Jahr wurde von Brählers Institut an der Uni Leipzig zwischen Mitte April und Ende Juni durchgeführt. Rund 2500 Menschen wurden dafür direkt oder telefonisch befragt. Im Jahr 1991 wurde die Umfrage an der Technischen Universität München durchgeführt. Die Zahl der Teilnehmer betrug damals mehr als 3000. Ob die Corona-Pandemie die Umfrage-Ergebnisse beeinflusst haben könnten, berichten die Wissenschaftler nicht.

Immer wieder gibt es Studien, die sich mit der Zufriedenheit der Deutschen und den damit verbundenen Unterschieden zwischen Ost und West beschäftigen. Zu den populärsten gehört der sogenannte Glücksatlas der Deutschen Post, demzufolge sich die Lebenszufriedenheit 2019 auf dem höchsten Stand des Untersuchungszeitraumes von 2004 bis 2019 befunden habe. In Westdeutschland waren Anfang dieses Jahres demnach 82 Prozent zufrieden, in Ostdeutschland 78 Prozent.

Eine im Februar veröffentlichte Langzeituntersuchung im Auftrag der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung beschäftigte sich wiederum mit der Demokratiezufriedenheit der Bundesbürger und kam zu dem Schluss, dass diese in Westdeutschland mit 40 Prozent fast doppelt so hoch ausfällt wie in Ostdeutschland mit 22 Prozent.