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ROUNDUP: Schwache Auslandsnachfrage lastet auf deutscher Industrie

BERLIN/WIESBADEN (dpa-AFX) - Eine schwache Nachfrage aus dem Ausland hat die deutsche Industrie im Mai belastet. Die Unternehmen erhielten wesentlich weniger Aufträge als im Vormonat. Die Bestellungen seien gegenüber April um 3,7 Prozent gefallen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Analysten hatten dagegen mit einem Zuwachs von im Schnitt 0,9 Prozent gerechnet.

Vor allem die schwache Auslandsnachfrage belastete die Gesamtnachfrage. Von außerhalb der Eurozone kamen 9,3 Prozent weniger Bestellungen, aus dem Euroraum wurden 2,3 Prozent weniger Bestellungen aufgegeben. Die Indlandsnachfrage stieg hingegen um 0,9 Prozent.

Nach Produktkategorien gab die Nachfrage nach Investitions- und Vorleistungsgütern deutlich nach. Die Aufträge für Konsumgüter stieg dagegen. Großaufträge hatten keinen nennenswerten Einfluss auf die Gesamtentwicklung, da der Bestellrückgang ohne die Komponente ähnlich schwach ausfiel wie unter Berücksichtigung großvolumiger Aufträge.

Das Bundeswirtschaftsministerium wies inbesondere auf weniger Bestellungen in der Automobilbranche hin. Dies sei jedoch auch als Gegenbewegung auf die starke Entwicklung im April zu sehen. Insgesamt bewegten sich die Auftragseingänge weiterhin oberhalb des Niveaus von vor der Corona-Krise.

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Auch Bankvolkswirte wollten die jüngste Entwicklung nicht dramatisieren. Die Zahlen seien zwar enttäuschend, erklärte Carsten Brzeski, Chefökonom der Bank ING. Sie seien angesichts des großen Auftragsbestands aber kein Grund zur Sorge.

Das Analysehaus Pantheon sprach zwar von "schrecklichen" Zahlen. Die schwache Auslandsnachfrage sei aber generell schwankungsanfällig. Zudem leide die Industrie ohnehin unter Knappheiten an Rohstoffen und Vorprodukten, weshalb ein Auftragsrückgang für die Produktion derzeit weniger bedeutsam sei.

Gegenüber dem pandemiebedingt extrem schwachen Vorjahresmonat stiegen die Gesamtaufträge im Mai um gut 54 Prozent. Gegenüber Februar 2020, dem Monat vor Inkrafttreten von Corona-Beschränkungen in Deutschland, lagen die Bestellungen gut sechs Prozent höher.