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ROUNDUP: Scholz sagt eine Milliarde Euro zusätzlich für Waldschutz zu

SCHARM EL SCHEICH (dpa-AFX) -Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat eine Verdoppelung der deutschen Mittel für den weltweiten Schutz der Wälder von einer auf zwei Milliarden Euro zugesagt. Außerdem werde Deutschland für einen globalen Schutzschirm zur Abfederung der Schäden bei Klimakatastrophen wie Dürren, Wirbelstürmen oder Fluten 170 Millionen Euro zur Verfügung stellen, kündigte der Kanzler laut vorab veröffentlichtem Redemanuskript am Montag bei der Weltklimakonferenz in Ägypten an. Beides wird aus den jährlichen Mitteln für den Kampf gegen den Klimawandel finanziert, die bis 2025 von 5,3 auf sechs Milliarden Euro aufgestockt werden sollen.

In seiner Rede warnte Scholz auch vor einer "Renaissance der fossilen Energien" wie Öl, Gas und Kohle. "Für Deutschland sage ich: Es wird sie auch nicht geben." Der Kanzler bekräftigte das Ziel, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral werden soll. Das bedeutet, dass der Ausstoß von klimaschädlichen Gasen und vollständig durch deren Aufnahme etwa in Böden, Wäldern oder Ozeanen ausgeglichen wird.

"Nicht weniger, sondern mehr Tempo, mehr Ehrgeiz, mehr Zusammenarbeit beim Umstieg auf erneuerbare Energien lautet das Gebot unserer Zeit", betonte Scholz. "Unseren entschlossenen Bekenntnissen zum Klimaschutz müssen ebenso entschlossene Taten folgen."

Bei der Weltklimakonferenz in Glasgow hatte Deutschland im vergangenen Jahr insgesamt eine Milliarde Euro für den globalen Waldschutz im Zeitraum von 2021 bis 2025 zugesagt. Dieser Betrag wird nun auf zwei Milliarden Euro verdoppelt. Die Mittel sollen vor allem für den Schutz des Regenwaldes im zentralafrikanischen Kongobecken oder im südafrikanischen Amazonasgebiet verwendet werden.

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Schutz vor allem für Regenwälder in Zentralafrika und Südamerika

Nach Angaben der Bundesregierung gingen seit 1990 schätzungsweise 420 Millionen Hektar Wald verloren, das entspricht ungefähr der Größe der Europäischen Union. 88 Prozent der Waldzerstörung gehe auf die Landwirtschaft zurück. Indirekt trägt auch der Konsum in Europa zur Zerstörung von Wäldern bei. Neben der Holzgewinnung hat auch der Anbau von Kaffee, Kakao, Soja, die Gewinnung von Palmöl oder die Viehzucht zur Zerstörung von Waldflächen geführt.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze nannte die Aufstockung der Mittel "ein starkes Zeichen der Solidarität". "Ohne eine intakte Natur stehen die Menschen den Naturgewalten schutzlos gegenüber", sagte die SPD-Politikerin. "Wälder sind Heimat für Tier- und Pflanzenarten, aber auch Lebensgrundlage von Menschen auf der ganzen Welt. Darum ist Waldschutz auch Armutsbekämpfung."

Schutzschirm für Klimarisiken soll in Ägypten gegründet werden

Der Schutzschirm zur Abfederung von Klimarisiken soll in der zweiten Woche der Klimakonferenz offiziell gegründet werden. Das Büro dafür soll in Frankfurt am Main entstehen, die 170 Millionen Euro sind eine Anschubfinanzierung. Die Mittel sollen besonders stark vom Klimawandel betroffenen Ländern zugutekommen. Dazu werden nach Angaben der Bundesregierung inzwischen 57 Länder gezählt.

Scholz betonte, dass Deutschland "ohne Wenn und Aber" aus den fossilen Energien aussteigen werde. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die damit verbundene Abkopplung von russischen Gaslieferungen hat dazu geführt, dass die deutschen Kohlekraftwerke länger am Netz bleiben und die Bundesregierung die Erschließung von Gasfeldern zum Beispiel in Afrika fördern will.

Scholz betonte dennoch, dass die Umstellung auf erneuerbare Energien sei "nicht nur ein Gebot vorausschauender Klima-, Wirtschafts- und Umweltpolitik, sondern auch ein sicherheitspolitischer Imperativ", betonte der Kanzler. "Für uns ist klarer denn je: Die Zukunft gehört Windkraft, Solarenergie und grünem Wasserstoff."

Kanzler erwartet "robustes Arbeitsprogramm" zur Emissionsminderung

Als Ziel für die Konferenz in Scharm el Scheich gab Scholz aus, dass sich dort versammelten rund 200 Länder auf "ein robustes Arbeitsprogramm zur Emissionsminderung" verständigen. Es müsse konkrete Schritte enthalten, um den bestehenden Rückstand auzuholen.