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ROUNDUP: RWE blickt vorsichtig in die Zukunft - Höhere Dividende auch für 2020

ESSEN (dpa-AFX) - Der Energiehandel hat RWE <DE0007037129> 2019 noch ein starkes Jahr beschert. In die Zukunft blickt das Management aber trotzdem sehr zurückhaltend. Der Energiekonzern steckt nach dem Tauschgeschäft mit Eon <DE000ENAG999> im Umbruch und gibt sich eine neue Struktur. So rechnet der Vorstand im laufenden Jahr mit einem operativen Ergebnis knapp unter dem Niveau 2019. Die Aktie stürzte am Morgen zeitweise um 11 Prozent ab und damit auf den niedrigsten Stand seit August. Zuletzt lagen die Papiere noch rund 7 Prozent im Minus.

Für 2020 peilen die Essener ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebidta) zwischen 2,7 und 3,0 Milliarden Euro an. Das teilte der Dax <DE0008469008>-Konzern am Donnerstag mit. Auf Pro Forma Basis lag das operative Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr knapp über 3 Milliarden. Auch beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) bleibt die Schätzung des Konzerns mit 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro etwas hinter dem Ergebnis aus 2019 zurück. Das bereinigte Nettoergebnis 2020 soll zwischen 0,85 und 1,15 Milliarden Euro liegen. Eine Vergleichszahl zu 2019 teilte das Unternehmen nicht mit.

Marktexperten hatten sich mehr erhofft. Auch die angepeilte Dividende liege mit 85 Cent unter den Erwartungen, schrieb ein Händler. Jetzt komme es darauf an, wie die detaillierte Strategie des Konzerns für das laufende Jahr aussehe. Das operative Ergebnis (Ebitda) habe 2019 zwar die Erwartungen übertroffen, schrieb Analyst Ahmed Farman vom Analysehaus Jefferies. Der Ausblick des Versorgers sei allerdings enttäuschend. Mit Blick auf die als womöglich schwach wahrgenommenen Ergebnisziele 2020 sollte aus Sicht der britischen Investmentbank Barclays bedacht werden, dass hier noch nicht der Beitrag der Eon-Dividende von 200 Millionen Euro enthalten sei.

Der Konzern schlägt für 2019 eine Dividende von 80 Cent vor, das wären 10 Cent mehr als im Vorjahr. Für das laufende Geschäftsjahr will das Management den Aktionären erneut 5 Cent mehr zahlen. Ab 2020 will RWE jährlich ein Ergebniswachstum von 7 bis 10 Prozent erreichen.

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Nachdem sich der Konzern 2019 neu aufgestellt hat und künftig ein weltweit führender Anbieter von Erneuerbaren Energien werden will, gibt er sich nun auch eine Struktur. Künftig unterteilt er sein Geschäft in die 5 Segmente Offshore Wind, Onshore Wind/Solar, Wasser/Biomasse/Gas, Energiehandel und Kohle/Kernenergie. Bisher waren die erneuerbaren Energien Teil des Geschäfts der Konzerntochter Innogy <DE000A2AADD2>, die im Zuge des Deals mit Eon zerschlagen wurde. Derzeit stammt der meiste RWE-Strom immer noch aus Kohle, Gas und Kernkraft.

Im abgelaufenen Jahr hat der Konzern vor allem vom volatilen Geschäft im Energiehandel profitiert. In diesem Segment hat der Konzern sein operatives Ergebnis mehr als verdreifacht. Allerdings ist das Handelsgeschäft sehr schwankungsanfällig und schwer vorherzusehen. Deshalb schätzt der Konzern auch das Ergebnis dieser Sparte für 2020 konservativ und wieder wesentlich niedriger.

Die Stromerzeugung ist im abgelaufenen Jahr zurückgegangen, auch wegen des Rodungsstopps im Hambacher Forst. Den bereinigten Konzerngewinn verbesserte RWE allerdings im Vergleich zum Vorjahr von 591 Millionen auf 1,2 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) konnte ebenfalls zulegen und stieg innerhalb eines Jahres von 1,5 auf 2,1 Milliarden Euro.

Damit legt RWE letztmalig "Stand Alone"-Zahlen vor. Darin enthalten sind die Segmente Braunkohle und Kernenergie, die europäische Stromerzeugung sowie der Energiehandel. Die Tochter Innogy, die zerschlagen wird, ist operativ nicht mehr enthalten. Nur die Dividende wird dazu gezählt. Ab dem laufenden Jahr werden die Zahlen dann für den neuen Konzern inklusive erneuerbare Energien ausgegeben.