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ROUNDUP: RWE baut in der Krise Erneuerbare Energien weiter aus - Aktie verliert

ESSEN (dpa-AFX) - In Zeiten, in denen viele Unternehmen sparen müssen, investiert der Energiekonzern RWE. Die Corona-Krise hat sich bei den Essenern bisher kaum bemerkbar gemacht, im Gegenteil: Wirtschaftlich läuft es weiterhin gut und RWE baut konsequent weiter seine Erneuerbare Energien aus. Das teilte der Konzern am Donnerstag in Essen mit. Zwar verschiebt sich die Inbetriebnahme einiger Anlagen wegen Corona ins nächste Jahr, Sorgenfalten bereitet das dem Management allerdings nicht.

Bisher hat RWE in diesem Jahr rund 500 Megawatt (MW) an neuen Windkraft- und Solaranlagen in Betrieb genommen. Im letzten Jahresviertel sollen nochmal 800 Megawatt dazukommen. Im Sommer hatte sich der Konzern im Rahmen einer Kapitalerhöhung bereits frisches Geld für den Ausbau besorgt. Das ganze bisherige Jahr war trotz Pandemie erfolgreich für RWE. Operativ konnte der Konzern in den ersten neun Monaten deutlich zulegen. Deshalb bestätigte RWE seine Jahresprognose für das laufende Jahr. Bei dem früheren Konkurrenten Eon lief es 2020 nicht ganz so gut. Eon musste seine Jahresziele im Sommer zusammenstreichen, operativ läuft es schlechter als im vergangenen Jahr - auch wenn sich der Konzern robust zeigt in der Krise.

Beide Energiekonzerne haben ihr bereits vor Jahren ausgehandeltes Tauschgeschäft 2020 endgültig abgeschlossen. Im Rahmen des Deals haben die beiden Unternehmen die frühere RWE-Tochter Innogy zerschlagen und untereinander aufgeteilt - genauso wie die einzelnen Sparten. In direktem Wettbewerb stehen die Konzerne seitdem nicht mehr. RWE konzentriert sich jetzt auf die Erzeugung Erneuerbarer Energien. Eon dagegen hat die Verantwortung über Netze und Vertrieb übernommen.

Wegen dieses Tauschgeschäfts führt RWE auch Pro-Forma-Zahlen zum besseren Vergleich für das Vorjahr an. Diese suggerieren, die Transaktion sei bereits im vergangenen Jahr abgeschlossen gewesen. Auf dieser Basis verbesserte RWE sein bereinigtes operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in den ersten drei Quartalen von nahezu 2,0 auf 2,2 Milliarden Euro steigern. Damit lag RWE auch im Rahmen dessen, was Analysten erwartet hatten. Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wuchs noch stärker mit 29 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Das bereinigte Nettoergebnis lag nach den ersten neun Monaten bei 762 Millionen Euro. Eine Pro-Forma-Zahl gibt es in diesem Fall nicht. Die Aktie des Energiekonzerns gab am Vormittag dennoch leicht nach.

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Besonders gute Ergebnisse lieferten in diesem Jahr bisher die Windanlagen auf See, weil die Anlagen deutlich besser ausgelastet waren. Vom operativen Ergebnis (Ebitda) macht das Offshore-Segment etwa ein Drittel aus. Auch in der Sparte Biomasse/Wasser/Gas konnte RWE deutlich zulegen, was am Wiedereinsetzen des britischen Kapazitätsmarktes in diesem Jahr lag.

Abstriche musste RWE dagegen beim Energiehandel machen: Hier ging das operative Ergebnis deutlich zurück: In kleinerem Umfang macht sich hier dann doch die Corona-Krise bemerkbar, weil die Rohstoffpreise im Zuge der Pandemie eingebrochen waren. Dennoch nennt RWE die Entwicklung "zufriedenstellend".

Für das Gesamtjahr peilt RWE weiter ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von 2,7 bis 3,0 Milliarden Euro an. Das bereinigte Ebit soll zwischen 1,2 und 1,5 Milliarden Euro liegen. Das bereinigte Nettoergebnis soll zwischen 0,85 und 1,15 Milliarden Euro liegen. Bereits im Sommer teilte der Konzern auch mit, dass er das obere Ende der Spanne anpeile. Aktionäre sollen auch eine höhere Dividende erhalten. Hier peilt RWE für das laufende Jahr 0,85 Euro je Aktie an und damit 5 Cent mehr als im Vorjahr.