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ROUNDUP: Rational mit kräftigen Zuwächsen - Nachfragesorgen dominieren aber

LANDSBERG AM LECH (dpa-AFX) -Beim Großküchenausstatter Rational DE0007010803 entspannt sich nach langwierigen Lieferkettenproblemen die Lage. Dank einer verbesserten Versorgung mit elektronischen Bauteilen konnte der MDax DE0008467416-Konzern zuletzt wieder mehr Kochsysteme produzieren, wie Firmenchef Peter Stadelmann am Donnerstag laut Mitteilung zur Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal sagte. Allerdings schrumpfte der Auftragsbestand, was Branchenexperten mit Blick auf die Nachfrage Sorgenfalten auf die Stirn treibt. Die Aktie geriet deutlich unter Druck.

Das Papier rutschte am Vormittag mit einem Minus von fast sieben Prozent auf 527 Euro an das MDax-Ende. Seite Ende September hatte sich der Kurs kräftig erholt, das scheint nun erst einmal vorbei. Umsatz und Ergebnisse von Rational lägen über den Erwartungen, doch der Auftragsbestand sei deutlich zurückgegangen, schrieb Analyst Sebastian Kuenne von der kanadischen Bank RBC in einer ersten Reaktion. Dass Rational das wegen des Teilemangels überdurchschnittliche volle Auftragsbuch abarbeiten könne, sei zwar positiv für die kurzfristige Gewinnentwicklung, doch seien die Signale mit Blick auf die Nachfrage negativ.

Generell hat Rational an der Börse schwierige Zeiten hinter sich. Nach einem Kurseinbruch in der Pandemie als Reaktion auf die durch die Lockdowns geschwächten Geschäfte konnte sich die Aktie im Jahr 2021 bis auf ein Rekordhoch bei rund 1034 Euro erholen. 2022 aber machten die Versorgungsengpässe im Zuge des Ukraine-Kriegs und immer neuer Lockdowns in China dem Unternehmen schwer zu schaffen - seit Jahresbeginn hat das Papier mehr als 40 Prozent an Wert eingebüßt.

In den drei Monaten von Juli bis September erzielte Rational Bestwerte bei Umsatz und Betriebsergebnis. Das Management hatte allerdings den Finanzmarkt auf eine solche Entwicklung bereits vorbereitet und Ende September die Jahresprognosen angehoben.

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Neben der verbesserten Liefersituation normalisiert sich inzwischen laut Stadelmann auch die Auftragslage. Der Konzern hatte in den vergangenen Monaten vor einem Dilemma gestanden: Nach der Pandemie bestellten die Kunden zwar wieder mehr, doch konnten die Aufträge wegen fehlender Teile nicht zügig abgearbeitet werden. Das Orderbuch war so zwischenzeitig auf ein Rekordniveau angeschwollen. Inzwischen sei der Auftragsbestand von rund 400 auf etwa 330 Millionen Euro zurückgegangen, teilte Rational mit.

Vor allem in Nord- und Lateinamerika läuft es für den Konzern in diesem Jahr bestens. In Asien stagniert hingegen das Geschäft vor allem wegen einer lockdownbedingt verhaltenen Nachfrage aus China. Konzernweit kletterte der Umsatz im dritten Quartal im Vorjahresvergleich um 33 Prozent auf 274,2 Millionen Euro - der höchste Wert in der Unternehmensgeschichte. Damit erzielte Rational noch etwas mehr, als von Analysten erwartet und das Unternehmen selbst Ende September in Aussicht gestellt hatte.

Gleichzeitig musste das Unternehmen in den vergangenen Monaten stark gestiegene Ausgaben schultern, hohe Preise für Komponenten, Rohstoffe und Logistik etwa waren der Grund. Im dritten Quartal entzerrte sich aber auch hier das Bild im Vergleich zum Vorquartal. Zudem konnte das Unternehmen die hohen Kosten teils über höhere Preise auf die Kunden abwälzen und profitierte von positiven Währungseffekten, etwa durch den starken Dollar.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erhöhte sich somit von Juli bis September auf 70,3 Millionen Euro, nach 49,7 Millionen vor einem Jahr. Auch hier schlug Rational die Erwartungen am Markt. Die entsprechende Marge zog um 1,6 Prozentpunkte auf 25,6 Prozent an. Nach Steuern erwirtschaftete der Konzern 53,8 Millionen Euro, das waren 42 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Rational bestätigte ferner die vor wenigen Wochen angehobene Prognose für das Geschäftsjahr. Das Umsatzwachstum soll demnach 23 bis 28 Prozent betragen. Zugleich peilt das Management eine Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) in der Bandbreite von 21,5 bis 22,5 Prozent an. 2021 hatte die Profitabilität bei 20,5 Prozent gelegen. Der Vorstand sieht die Ziele jedoch wegen der aktuell schwer vorhersagbaren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung weiter mit Unsicherheiten behaftet. Zudem könnte die Produktion bei Zulieferern ungünstig durch steigende Energiekosten und Personalknappheit beeinflusst werden, hieß es.